FOTOGRAFIE Cecil F.S. Newman kam 1945 mit den Pioniertruppen der Britischen Armee in die deutsche Hauptstadt. Der Soldat und Ingenieur, der an der Planung und Wiederherstellung der Infrastruktur beteiligt war, dokumentierte die Trümmer, die Menschen und die ersten Schritte des Wiederaufbaus in schönen, sachlichen Stadtporträts
SHOAH-OPERN „Ein Grab in den Lüften“ zeigt in Braunschweig drei Opern zum Thema Shoah. Dramaturgin Sarah Grahneis über Erinnerung und die Stärke des Musiktheaters
DOKU Ein Apotheker, ein Metzger, ein Kaufmann, ein Kriminalbeamter: „183 Tage. Der Auschwitz-Prozess“ versucht sich über vier Angeklagte beim Prozess in Frankfurt der Schuld und dem Schrecken zu nähern
LETZTE DINGE II Das freie Theatermacherduo „Die Azubis“ bastelt in seinem Stück „Nachlass“ aus den Hinterlassenschaften Verstorbener ein buntes Theatermosaik rund um die Präsenz des Todes im Leben
DIE AUTORIN Dorota Danielewicz kam 1981 als 16-Jährige mit ihren Eltern aus dem polnischen Posen nach Westberlin. Es war ein Umzug gegen ihren Willen. Die junge Frau zog sich zurück, dachte sogar an Flucht. Mehr als 30 Jahre später hat sie eine Liebeserklärung an die Stadt geschrieben, die sie sich erst peu à peu erobern musste
TECHNOLOGIE UND FREIHEIT Der Hamburger Kunstverein präsentiert den US-amerikanischen Avantgardefilmer und Künstler James Benning. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit dem „Unabomber“ Ted Kaczynski
DIE SCHRIFTSTELLERIN Nataša Kramberger lebt seit 2004 in Berlin. In ihrem neuen Buch vergleicht die slowenische Autorin die Wendeerfahrungen hier mit denen in Slowenien, Serbien, Albanien und Kuba. Neben dem Aufbruch der jungen Generation sieht sie auch viel Enttäuschung
Das Schauspielhaus geht auf die Hamburger Elbinsel Veddel – ein langer vernachlässigter Stadtteil, in dem eine alte Welt stirbt und eine neue, unübersichtliche entsteht.
DIE KONVERTITIN Iman Andrea Reimann wird oft mit Vorurteilen gegenüber dem Islam konfrontiert. Dabei möchte sie einfach nur selbst die Frau Reimann sein. Die 41-Jährige sagt: „Es ist vollkommen in Ordnung, Muslima und Deutsche zu sein“
DER MUSIKPRODUZENT Seine Faszination für deutschen Krautrock führte den Briten Mark Reeder 1978 nach Westberlin. Neugierig auf das Berlin hinter der Mauer, wurde der Osten bald sein Abenteuerspielplatz. Ein Gespräch mit dem Gründer des Elektro-Labels MFS über eingeschleuste Musik, illegale Konzerte und eine Plattenproduktion in der DDR
DER ROMA-AKTIVIST Hamze Bytyci ist Bürgerrechtler, Schauspieler und Theaterpädagoge. Er hat die Organisation Amaro Drom mitgegründet, die das Selbstwertgefühl jugendlicher Roma stärken will, und arbeitet an Schulen, um Vorurteile abzubauen. Ein Gespräch über Klischees, nächtliches Nägelschneiden und den Führerkomplex der Deutschen
DIE REGENBOGENAKTIVISTIN Mit ihrem Ehemann hatte Constanze Körner bereits drei Kinder, als sie sich in eine Frau verliebte. Heute leitet sie das bundesweit erste Zentrum für Regenbogenfamilien. Dort berät sie lesbische und schwule Eltern mit Kinderwunsch. Mit ihrer Partnerin hat sie noch zwei Kinder in die Welt gesetzt
DER SUCHTMEDIZINER Chaim Jellinek hatte mit 13 seinen ersten Vollrausch und konsumierte Drogen, bis er 30 war. Heute behandelt er in seiner Neuköllner Praxis vor allem heroinabhängige Patienten mit Methadon. Jellinek wendet sich gegen eine Legalisierung von Drogen – und sagt zugleich, sie hätten schon mal sein Leben gerettet
DOKUMENTATION Die Ausstellung „Im Objektiv des Feindes“ in Hannover zeigt Fotos, die die Propaganda-Kompanien der Wehrmacht zwischen 1939 und 1945 von den gedemütigten Bewohnern des besetzten Warschau machten