■ Nach einem Besuch in albanischen Flüchtlingscamps berichtet die Gynäkologin Monika Hauser von mißhandelten und schwerst traumatisierten Kosovarinnen. Sie fordert, Milosevic vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu stellen
■ Italiens Regierung D'Alema mogelt sich um eine klare Linie zum Krieg herum, denn eine offene Diskussion könnte die Koalition gefährden. Auch das Volk ist gespalten
■ Antje Radcke, Parteisprecherin der Bündnisgrünen, über den geplanten Sonderparteitag der Grünen und die Notwendigkeit der Partei, eine klare Perspektive für die künftige Friedenspolitik zu finden
Die zunächst europäisch- amerikanische Diskussion um die Bürgerarbeit hat nun auch in anderen Kontinenten zu Debatten geführt – in Afrika, Asien und Australien. Erste Resultate sind im ersten Band einer vom Münchner Soziologen Ulrich Beck herausgegebenen Reihe zu „Visionen für das 21. Jahrhundert“ unter dem Titel „Schöne neue Arbeitswelt“ nachzulesen. Gewiß scheint: Eine globale Vereinheitlichung von Arbeitsverhältnissen steht nicht zu befürchten – dagegen stehen regionale Traditionen. Eine Rezensio ■ vonAnnette Jensen
■ Für den französischen Unternehmer und Intellektuellen Alain Minc ist die Globalisierung eine schlichte Tatsache. Er findet es deshalb müßig, wie die französische Linke mit deren Auswirkungen zu hadern. Statt dessen empfiehlt er als Antwort, den sozialen und politischen Raum Europa neu zu gestalten. Der Entwurf, den er in seinem neuen Buch präsentiert, fällt allerdings sehr wirtschaftskonform aus.
■ US-Kampfjet feuert auf eine Abwehrstellung in der nördlichen Flugverbotszone. Bagdad will die internationalen Minenräumexperten in Kurdistan ausweisen. Dort liegen über 10 Millionen Minen
Das Wirtschaftsmagazin „impulse“ sammelt Unternehmensverbände hinter einem Aufruf gegen die Steuerpolitik der Bundesregierung. Eine Million Unternehmer sollen bereits hinter dem Aufruf stehen ■ Von Ulrike Fokken
■ Der Intellektuellenkongreß zur Unterstützung der SPD bereitet dem Kanzleramt Angst: Sozialismus über Europa? Rätselraten über Absage des Reichstagsarchitekten Norman Foster
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
Anfang der achtziger Jahre versprach Helmut Kohl die geistig-moralische Wende; der Werteverfall ward entdeckt. Und seit sich die gesamtdeutsche Jugend nach der Wiedervereinigung bereit erklärte, keine Perspektiven mehr zu sehen, scheint die Zeit reif, antiautoritäre Erziehungskonzepte zu bekämpfen. – Die harte Hand bringt uns keinen Schritt weiter, meint ■ Barbara Junge