Dass Deutschland eine Kulturnation sei, wird gern behauptet. Die Rhetorik der "geistigen Heimat" beschwört eine moralisch unanfechtbare Nation in Zeiten ökonomischer Kälte.
"Gebt Geld, viel Geld für Kindergärten und Ganztagsschulen!", sagt Marianne Rubach. Sie unterrichtet seit Jahren Jugendliche aus sozial schwachen Familien.
Deutsche Filmproduktionen freuen sich derzeit an der Unfreiheit ihrer Figuren - konsequent, aber entsetzlich uninteressant. Jüngstes Beispiel: "Die Welle" von Dennis Gansel.
Das Einwanderungsmuseum im Kolonialpalast Porte Dorée in Paris ist eines der ersten und größten in Europa. Aktuelle Konflikte wie in den Banlieues spielen jedoch keine große Rolle.
Taz-Autor Detlef Kuhlbrodt hat einen kleinen Hype ausgelöst. Sein Buch "Morgens leicht, später laut" wird gelobt und emotional aufgeladen. Was sagt das über den Literaturbetrieb?
Während sich Großunternehmen auf die Einwanderungsgesellschaft einstellen, tut sich der Kulturbetrieb schwer. "Interkultur" ist immer noch ein Synonym für Nische.
Neue Filme aus Rumänien gehen ihren eigenen Weg. Sie emanzipieren sich von der lokalen Filmbürokratie und Kommerzansprüchen. Und bilden so die spezifisch postkommunistische Realität ab.
Nach "Tannöd" verkauft sich nun auch der neue Kriminalroman "Kalteis" von Andrea Maria Schenkel sehr gut. 200.000 Exemplare wurden diesen Herbst schon umgesetzt.
Mit dem "White Cube" gibt es seit 1994 wieder eine Berliner Kunsthalle. Sie wird nur Sinn haben, wenn sie selbstbewusst ist - denn übern Kunst-Mangel kann die Stadt nicht klagen.
Stephanie Rothman ist eine Legende des feministisch orientierten Exploitation-Films. Sie griff brennende soziale Fragen auf und der Hedonismus spielte bei ihr eine wichtige Rolle.
Er schrieb über die Prostitution auf Kuba und die Ära nach Fidel Castro: der Publizist Amir Valle. Nun verbringt er seine Tage im unfreiwilligen Exil in Deutschland.