Die große Koalition wird zu einer einzigen Blockade führen, fürchtet der Historiker Hans-Ulrich Wehler. Der Preis für diese Regierung ist zu hoch, gewinnen werden nur die Strukturkonservativen in Gewerkschaften und Linkspartei
Schröder hat Recht: Die Medien mögen ihn nicht mehr. Aber er sollte das nicht persönlich nehmen: Der Mechanismus, Neulinge hochzuschreiben, um sie, oben angekommen, als Kaiser ohne Kleider zu enttarnen, ist kaum heilbar
Ihre Wählerschaft würde es den Grünen erlauben, Konzepte für die postindustrielle Gesellschaft zu entwickeln und durchzusetzen. Sie muss ihre Chancen nur entdecken
Weil SPD und PDS in den Neunzigerjahren ihren Zusammenschluss verschnarcht haben, kann Gerhard Schröder jetzt auf höchst unsportliche Weise die rote Karte für die stärkste Spielerin in der gegnerischen Mannschaft fordern
Der Osten, oft als unberechenbares Wesen karikiert, hat berechenbar gewählt und Union, SPD und Linkspartei im Osten fast gleich stark gemacht . Ein kluges Votum gegen soziale Kälte, meint Hans-Joachim Maaz
Das Wahlergebnis lässt nur eine vernünftige Lösung zu: eine große Koalition. Aber damit dies gelingt, müssen Merkel und Schröder abtreten. Sonst wird die komplizierte Kompromissbildung zu schwierig, sagt der Politologe Alfred Grosser
Wenn es am kommenden Sonntag nicht reicht für Schwarz-Gelb, ist das weniger ein Erfolg für Schröder, als eine Niederlage für die Ist-ja-praktisch-eh-schon-dran-Merkel. Schröder kann’s wurscht sein. Er bleibt Kanzler der Herzen
Keine Sorge, der Kanzler wird die Wahl schon nicht gewinnen. Auch wenn viele Wähler seine Nachfolgerin Angela Merkel inzwischen als eine Drohung kennen gelernt haben, bei der sie es lieber bewenden lassen würden