Die Kanzlerin lässt sich von den Ministerpräsidenten treiben: Erst gab sie bei den Steuern nach - nun nickt sie mögliche Firmenübernahmen durch den Staat ab.
Apokalyptische Szenarien beherrschen den Ausblick auf 2009. Doch es geht auch anders: Wer die neuen Gesetzesänderungen geschickt nutzt, bewältigt die Krise im Alltag.
Als viele noch an wundersame Geldvermehrung auf den Finanzmärkten glaubten, forderten Globalisierungskritiker mehr Regulierung. Jetzt ist der Kollaps da - aber um Attac ist es seltsam still.
Als organisierte Kraft treten die Realos nicht mehr in Erscheinung, sagt Ralf Fücks, Leiter der Heinrich Böll Stiftung, nachdem die Delegierten in Erfurth ihren Fraktionschef im Bundestag, Fritz Kuhn, durchrasseln liessen.
Ministerin Ursula von der Leyen feiert das Elterngeld als Erfolg. Immer mehr Väter nehmen Elternzeit, die Geburtenrate steigt. Die Ausweitung der Vätermonate aber wird verschoben.
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) plant eine neue Reform im Sozialsystem: den Gesundheitsfonds. Medizinischer Fortschritt und der Alterungsprozess führten zu Mehrausgaben, sagt die Ministerin.
Peter Bofinger findet, dass die Bundesregierung zu eindimensional am Ziel des Schuldenabbaus festhält. Er fordert, die öffentliche Verschuldung überschaubar halten und Zukunftsaufgaben wie Bildung sichern.
Die Sozialdemokratie, so Lauterbach, leidet unter mangelnder Selbstdisziplin. Die SPD lasse sich mit der Abgrenzungsdebatte zu Rot-Rot ein Thema aufzwingen, bei dem sie nur verlieren kann.
Die SPD verliert dramatisch Mitglieder. Bald wird die CDU mehr Anhänger mit Parteibuch haben als die Sozialdemokraten. Die Krise der Partei reicht tiefer als Beck.
Im Jahr 2000 hob der Sozialstaat noch 64 Prozent der Armen aus ihrer Situation, 2005 nur noch 58 Prozent. Laut einer Studie profitieren Gutverdiener deutlich mehr als kleine Einkommen.