Intellektuell agil erzählt, politisch engagiert und witzig – aber auf der Bühne geradezu implodiert: Ella Hicksons „The Writer“ über stereotype Geschlechterrollen im Theater
Nach 13 Jahren gibt Jörg Mannes das Ballett der Staatsoper Hannover in die Hände von Marco Goecke. Der feiert mit dem dreiteiligen Abend „Beginning“ einen furiosen Einstand
Peter Rühmkorf hielt als Poet der Bundesrepublik den Spiegel vor – ob als Autor der „Konkret“, als Lyriker oder Zeitschriftenverleger. Dem Altonaer Museum in Hamburg gelingt es, die kreative Kraft seiner Sprache in der Ausstellung „Laß leuchten“ erfahrbar zu machen
Regisseurin Pinar Karabulut versucht in Bremen, den Text „Attentat oder frische Blumen für Carl Ludwig“ des iranischen Autors Mehdi Moradpour auf die Bühne zu bringen – und scheitert krachend: Ohne roten Faden mäandert der Wortfluss am Publikum vorbei. Auch in Osnabrück wusste Rebekka Bangerter mit einem anderen Text Moradpours nichts anzufangen
Prachtvolles Plädoyer, die Kluft zwischen widerstreitenden Denk- und Glaubenskulturen zu überwinden: Zum Auftakt ihrer ersten Saison als Opernintendantin lässt Laura Berman in Hannover von Lydia Steier Fromental Halévys „Die Jüdin“ auf die Bühne bringen
Was den Mann zum Mann macht (und was ist, wenn er in die Krise gerät, der Mann): Zum Auftakt der Opernsaison inszeniert Karin Beier Schostakowitschs „Die Nase“
Antiker Bogenschütze als abgerockter Altlinker: Zum Saisonauftakt zeigt das Deutsche Theater Göttingen Heiner Müllers wortgewaltiges Antikendrama „Philoktet“
Zum Schluss Shakespeare: Das Jahrmarkttheater gibt die letzte Vorstellung, bevor es vom 45-Seelen-Dorf Wettenbostel nach Bostelwiebeck zieht. Die Anwohner dort sind skeptisch
Die Schweriner Schlossfestspiele zeigen „Cyrano de Bergerac“ und machen aus der romantischen Komödie eine ganz und gar nicht sommerlaue Klage gegen Krieg und Leid
Auf der Bühne war in norddeutschen Theatern in der zu Ende gehenden Spielzeit kaum Außergewöhnliches, aber viel Solides zu sehen. Hinter den Kulissen brodelte es in etlichen Häusern wegen Personalentscheidungen. Auch die Unterfinanzierung führt weiterhin zu Unmut
So viel partizipative Formate gab‘s noch nie: Beim Festival Theaterformen in Hannover waren rund 200 Bürger in Stücken, Performances und Installationen zu erleben. Und auch die Staatsoper setzt mit der partizipativen App-Oper „Unterwelt“ auf Beteiligung
Konfrontiert mit heftigem sozialen und ökologischen Wandel: Der hannoversche Autor Juan S. Guse hat einen Roman über Miami in einer nahe gelegenen Zukunft geschrieben