Die Berliner Ausstellung „The Short Century“ von Okwui Enwezor präsentiert Afrika als Patchwork: Eine Geschichte der Entkolonialisierung – und der Kontinuität der Abhängigkeit in Politik und Kunst
Einer für uns, einer für alle: Der Dichter, Prediger und Popsänger Jochen Distelmeyer und seine Band Blumfeld haben mit dem Album „Testament der Angst“ ihren Nachlass zu Lebzeiten veröffentlicht
Ein jeder hat seinen Anteil an der Erzeugung der Welt, in der er lebt: der chilenische Systemtheoretiker Humberto Maturana über die Ohnmacht der Macht, die Macht der Unterwerfung, Verantwortung und das Leben in der Diktatur von Pinochet
Nach seinem Ausflug in die Top Ten lässt Eißfeld alias Jan Delay es mal wieder richtig flashen. Mit „Searching for the Jan Soul Rebels“ hat er jetzt das erste deutsche Rootsreggae-Album gemacht
Während des Kalten Krieges wurde bei Bonn ein Atombunker für die Bundesregierung eingerichtet, der jetzt „zurückgebaut und verschlossen“ werden soll. Andreas Magdanz hat die „Dienststelle Marienthal“ auf Fotos und Videofilm dokumentiert
„Fruchtbare Gegend, fruchtbare Zeit“: Bis 1990 produzierte das Kernkraftwerk Rheinsberg Strom für die DDR. Der Rückbau des Werks steht bevor – und damit ein Castor-Transport ins Zwischenlager bei Greifswald. Wie sah das Leben mit dem Atom im Osten aus? Ein Chor der Ingenieure und Maschinisten
Es ist an der Zeit, sich Gedanken über die Ursachen des ausufernden Erinnerungskults zu machen: Das Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien hat eine illustre Gruppe von Geschichtsforschern in das revitalisierte Palais Ferstel eingeladen, um über „The Memory of the Century“ zu diskutieren
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin im Gespräch über das Verhältnis der Stadt Berlin zum Bund, über die Topographie des Terrors, die Frage des Urheberrechts und den Sprachenstreit in Europa
Über Sex kann man (nicht) nur auf Japanisch wirklich schreiben: Über Haruki Murakamis Roman „Gefährliche Geliebte“ und seine Übersetzung zerbrach letztes Jahr das Literarische Quartett. Jetzt erscheint sein Bestseller „Naokos Lächeln“ auf Deutsch
Wie sich Frankreich von seinem größten Interpreten verabschiedet: Als Chansonnier genoss Charles Trenet Legendenstatus, trotz Kollaboration und „Sittenaffäre“ stieg er zum Volksheld auf. In seinem Leben spiegelte sich das Jahrhundert, sein Tod vereint das Land noch einmal über alle Lager
Doug Aitken baut aus Mehrfachprojektionen Videoräume, in denen man zwischen lauter Filmfragmenten taumelt, auf der Suche nach den Zusammenhängen einer unzusammenhängenden Welt. Einige Arbeiten sind in Berlin und Wolfsburg zu sehen
Steven Soderberghs Einladung an Fritz Lang und Ida Lupino. Obwohl auch andere, etwa Patrice Chéreau, Ehrgeiz für das Reich der Sinne zeigten, konnte im Wettbewerb der 51. Berlinale nur „Traffic“ an das erotische Kino der Retrospektive anschließen
Quo vadis, Dezisionist? Urs Stäheli versucht sich an einer Theorie des Politischen. Dazu schleust er einen poststrukturalistischen Gast in die Systemtheorie Niklas Luhmanns ein. Politik trifft in dieser Lesart Entscheidungen in unentscheidbaren Situationen
Von linken Nestbeschmutzern, rechten Schlussstrichziehern und Schmetterlingssammlern: Peter Steinbach, Rafael Seligmann und Sten Nadolny diskutierten mit Norman Finkelstein über seine Thesen von der „Holocaust-Industrie“. Ein instruktiver Abend – aber nicht wegen der Hauptperson
Gibt es eine reine, richtige und wahre Erinnerung an den Holocaust? Ein Gespräch mit Peter Novick, dem Autor des Buches „Nach dem Holocaust“ und Gegenspieler Norman Finkelsteins, über die These von der Wiederkehr des Verdrängten, kollektive Erinnerungen und die Rolle, die Amerika im Allgemeinen und Hollywood im Besonderen dabei spielt
Noch ist das Kino Wunschmaschine, doch inmitten der halbdigitalen Übergangsgesellschaft scheint das Ende der Projektionen nah: Heute Abend werden die 51. Filmfestspiele von Berlin eröffnet