Die Kriegsverbrechen in Ruanda und im ehemaligen Jugoslawien werden weiter aufgearbeitet. Beobachter der UN-Tribunale ziehen in beiden Fällen eine gemischte Bilanz.
Großbritannien und die Niederlande pressen Island mit überzogenen Zinsforderungen aus wie eine Zitrone. Das Land wird sich auf Jahre hinaus nicht davon erholen.
Der Internationale Gerichtshof hat in einem Schiedsspruch zum Grenzverlauf zwischen Nord- und Südsudan die Ölquellen Khartum zugeordnet. Das wird dem Südsudan nicht gefallen.
Keine EuropaparlamentarierIn wird in deutsche Talkshows eingeladen, daher kennt auch niemand die Leute in Brüssel. Aber: Politik ohne jede Kenntnis von PolitikerInnen funktioniert nicht.
Nach langem Zögern entschied sich auch der Iran, an der Afghanistan-Konferenz im Den Haag teilzunehmen. Der Iran und die USA wollen beide dasselbe: Stabilität in Afghanistan.
Afrikas Regierende sind entschieden gegen einen Haftbefehl gegen Sudans Präsidenten Baschir durch das Haager Tribunal. Kein Wunder - denn sie könnten die nächsten auf der Liste sein.
Der Ausbau der Siedlungen im Westjordanland geht weiter, während die Nahost-Verhandlungen auf der Stelle treten. Denn Israel sei noch nicht zu einem Abkommen mit den Palästinensern bereit, meint der Publizist Michael Warschawski
Es gab einen Freispruch für die Niederlande im Srebrenica-Prozess. Doch moralisch-politisch und selbst juristisch ist für das Land damit auf Dauer noch nichts ausgestanden.
Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik zeigt die Schwächen der internationalen Justiz. Statt das Land zu stabilisieren, sucht Präsident Bozizé den eigenen Vorteil.
Die Auslieferung von Radovan Karadzic ist ein erster Schritt. Jetzt muss die vom ihm geschaffene ethnische Zergliederung von Bosnien und Herzegowina revidiert werden.
Chefankläger Luis Moreno-Ocampo hatte keine andere Wahl, als einen Haftantrag gegen Sudans Staatschef zu stellen. Festgesetzt wird der aber wohl nie. Sudan erkennt Den Haag nicht an.
Der Rechtspopulist Geert Wilders sorgt in den Niederlanden für Unruhe, weil er einen Film über den Koran gemacht haben will. Doch ein neuer Karikaturenstreit drohe nicht, meint der Publizist Geert Mak.