■ Heute soll in Argentinien das Straffreiheitsgesetz für Menschenrechtsverbrechen während der Militärdiktatur, die „auf Befehl durchgeführt“ wurden, im Senat verabschiedet werden. Inzwischen mehren sich in den oberen Offiziersrängen jedoch die Stimmen, die eine Generalamnestie fordern. Die Offiziere interpretieren das Entgegenkommen Alfonsins gegenüber den Meuterern von Ostern als Freibrief, sich ihrer Taten zu rühmen. Daß die Haltung der argentinischen Regierung dem Selbstverständnis der Militärs umindest entgegenkommt, zeigt das Interview mit dem Justizminister der Alfonsin–Regierung, Tonelli, das wir der Zeitung Espreso vom 15.5.87 entnahmen.
■ Bei den Parlamentswahlen vom Sonntag verlor die seit 16 Jahren regierende Labour Party aufgrund eines veränderten Wahlrechts / Absolute Mehrheit der Konservativen mit 34 Sitzen gegenüber 33 bei den Sozialisten / „Öffnung“ zum Westen erwartet
■ Brasiliens Metallgewerkschaft unterzeichnete einen Tarifvertrag zur 44–Stunden–Woche / Auch die Großkonzerne sind jetzt vertraglich gebunden / Eine Etappe im Kampf um die 40–Stunden–Woche
■ Der geistige Führer der Hizballah erlaubt eingeschlossenen Palästinensern, notfalls Menschenfleisch zu essen / Frauen, die aus dem Lager Borj al Brajneh mit neun Kindern völlig erschöpft flüchten konnten, berichten über die katastrophale Versorgungslage
■ Londoner Kriminalgericht sprach schießwütigen Bobby frei / Die schwere Körperverletzung hatte 1985 zu Rassenunruhen in Brixton geführt / Verantwortungsloses Polizeiengagement wird kritisiert
■ Mit Ausnahme Griechenlands einigten sich EG–Länder auf Maßnahmen gegen Syrien / Waffenembargo und Verringerung diplomatischer Kontakte / Aus den arabischen Ländern hatte es zahlreiche Aufrufe zur Mäßigung gegeben / Libyen droht mit Gegenmaßnahmen