Seit 15 Jahren ist Fabian von Wachsmann Stadionsprecher von Hertha BSC. Als er anfing, verloren sich manchmal nicht mal 5.000 Zuschauer im weiten Rund des Olympiastadions. Nun ist Hertha aufgestiegen und hat mit 46.000 Fans im Schnitt den Zuschauerrekord in der Zweiten Liga geknackt. Ein Gespräch über Größenwahn und Demut, die Kultur der Ultras und die neue Liaison zwischen Hertha, Fans und Berlin.
Hans-Jürgen Leucht, früher Sous-Chef in der "Domklause" des Palasthotels, ist Chefkoch des neu eröffneten DDR-Restaurants "Domklause". Dort gibt es wieder Ostklassiker wie "Steak au four" - aber das Arbeiten ist nicht dasselbe wie im sozialistischen Kollektiv.
Einst hat Stefan Weiß die Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg mitbesetzt, später hat er sie als Architekt renoviert. Nun wird er von den Partygängern nachts geweckt.
Einst hat die Musikerin Bernadette La Hengst den Feminismus auf deutsche Bühnen gerockt. Inzwischen ist die 43-Jährige Mutter, macht Theater und lehrt in den Sophiensælen Angela Merkel das Fürchten.
Als Künstler hat sich Paul Glaser nie gesehen, seine Arbeit ist dem Berliner Fotografen seit 35 Jahren vielmehr "Mittel in einem politischen Kampf für eine neue linke Gesellschaft".
COMIC Vor Ulli Lusts Wohnung am Helmholtzplatz häufen sich schicke Cafés und Kinderboutiquen mit niedlichen Namen. Drinnen, in ihrem gemütlich vollgestellten Arbeitszimmer mit Blick in den Hinterhof, serviert die Comiczeichnerin Holundertee, spricht über ihre Wiener Punkvergangenheit, Frauen in der Comicszene und überrascht damit, dass sie die Mütter vom Prenzlauer Berg in Schutz nimmt
GESCHÄFTSWELT Zuletzt war es ein Anachronismus zwischen Billigtextilkette und türkischem Imbiss: Das „Kleine Modehaus“ am Kottbusser Damm schließt nach 40 Jahren
PALERMO Mit einem superben Sinn fürs Fiese: Die Probleme der sizilianischen Familie dekliniert die Autorin Emma Dante seit Jahren in Theaterstücken durch. Jetzt hat sie ihr Prosadebüt geschrieben
KONVULSIONEN Im WAU wurde die „Große Krautrock & Psychedelic Movie Nacht“ zelebriert, eine Hommage an die wuchernde Krautrockszene der 70er Jahre. Der Ort am Halleschen Ufer hieß früher „Zodiak“ und war einer der ersten Berliner Untergrundclubs
Am Ende hat Clement de Wroblewsky die Segel gestrichen: Sein "Café Jenseits" am Heinrichplatz ging am Rauchverbot und einer happigen Mieterhöhung zugrunde. Jetzt geht der Spatzenliebhaber und frühere DDR-Kabarettist in die Taqueria nebenan.