TELEFON-KRIEG Bundespräsident Christian Wulff will die „Bild“ nur um Verschiebung der kritischen Berichte gebeten haben. Die widerspricht heftig Bundespräsident Christian Wulff im TV-Interview zu der Frage, ob es ein Zeichen der Besonnenheit ist, wenn er „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann anruft, um kritische Berichterstattung zu verhindern, und ihn auf seiner Mailbox beschimpft: „Wenn man im Ausland ist […] und erfährt, dass Dinge während dieser Zeit in Deutschland veröffentlicht werden sollen, […] dann muss man sich auch vor seine Familie stellen. […] Ich habe dann gebeten, um einen Tag die Veröffentlichung zu verschieben, damit man darüber reden kann, damit sie sachgemäß ausfallen kann“. „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann am Donnerstag in einem Brief an den Bundespräsidenten: „Mit Verwunderung haben wir gestern Ihre Aussage im Fernsehen zur Kenntnis genommen, bei Ihrem Anruf auf meiner Mail-Box sei es nicht darum gegangen, Berichterstattung zu Ihrem Hauskredit zu verhindern, sondern diese lediglich um einen Tag zu verschieben. […] Einer solchen Bitte hatten wir bereits einmal entsprochen. […] Dann erfolgte Ihr Anruf auf meiner Mail-Box.“
INTERVIEW Bundespräsident Christian Wulff gibt in ARD und ZDF schwere Fehler im Umgang mit der Presse zu. Dennoch sieht er sich als armes Opfer der Medien
Zwei Brüder treten gegen die deutschen Bischöfe an. Nicht weil sie Ungläubige wären. Nein, sie sind fromm, haben selbst einen Verlag und wollen nicht dulden, dass die Kirche Geschäfte mit Sex macht – mit dem katholischen Weltbildverlag. Nun haben die Bischöfe beschlossen, sich von dem sehr weltlichen Unternehmen zu trennen. Und daran sind die katholischen Rebellen aus dem Allgäu nicht unschuldig
Stuttgart 21 als Ende der Basta-Politik? Nun ja. Im Streit über den Bahnhof stecken auch postdemokratische Lehrstücke: War bereits die Geißler’sche Schlichtung eine Parodie auf echte Bürgerbeteiligung, ist nun die Volksbefragung eine Entmündigung des politisch engagierten Bürgers, eine Farce
RASSISMUS Der erste Bericht einer Expertenkommission im Auftrag des Bundesinnenministeriums kommt zu dem Schluss: Judenfeindliche Äußerungen sind bis weit in die Mitte der Gesellschaft verbreitet
MINDESTLOHN Die Union will eine Art Mindestlohn einführen. Doch was verbirgt sich hinter den 908,83 Euro netto, die die CDU als Lohnuntergrenze für eine alleinstehende Vollzeitbeschäftigte diskutiert? SEITE 3
Mit der Kuschelquote der DAX-Unternehmen bleiben Vorstände und Aufsichtsräte weitgehend frauenfrei. Wieder mal zeigt sich, dass die Blockadewand der Wirtschaft ziemlich massiv ist.
War der Samstag der Beginn einer globalen Bewegung? Zumindest in Deutschland kann davon leider noch nicht die Rede sein. Es war mehr der Wunsch nach Aufklärung.
Die Stadt Stuttgart wirbt gerne mit ihrer Kinderfreundlichkeit. Wer aber einen Krippen- oder Kitaplatz braucht, kann lange suchen. Weil die Plätze nicht zentral vergeben werden, stellen sich die Mütter in bis zu 20 verschiedenen Kitas vor. Und die haben lange Wartelisten. Es fehlt einfach an Plätzen. Auch an den Bauplätzen