SCHULDENKRISE Die Euroländer sollten ihre Haushaltspolitik stärker miteinander verzahnen, sagt Finanzminister Schäuble. Das zeigten die aktuellen Probleme der europäischen Gemeinschaftswährung
Die EU-Finanzminister sind zerstritten. Sie konnten sich in Brüssel nur darauf einigen, nichts zu beschließen. Der Rettungsschirm soll nicht erweitert werden.
Irland steht mit 138 Milliarden Dollar bei deutschen Finanzinstituten in der Kreide. Hinzu kommen Kredite in anderen Staaten. Eine Pleite würde das Finanzwesen hart treffen.
Die Märkte haben Irland aufgeben. Und 70 Milliarden Euro wird die Bankenrettung kosten - die sind mit Sparen nicht reinzuholen. Deshalb verteilt die Regierung jetzt Käse.
STEUERN Die Kommission lehnt die Einführung einer Abgabe für alle Finanztransaktionen nur in Europa ab. Sie will sich aber weiterhin auf G-20-Ebene dafür einsetzen. Niederlage für die Bundesregierung
EU Finanzminister vereinbaren abgestimmte Haushalte und europäische Finanzaufsicht. Bei der Finanztransaktionssteuer stößt Wolfgang Schäuble hingegen auf Widerstand
Die EU-Kommission schlägt vor, dass die EU-Staaten ein Netz nationaler Fonds einrichten. Künftig sollen nicht die Steuerzahler für bankrotte Finanzinstitute zahlen.
Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone planen einen Notfallfonds, um die "weltweit organisierte Attacke" gegen die Gemeinschaftswährung abzuwehren.
EUROPÄISCHE UNION Merkel und Sarkozy drängen auf stärkere Überwachung der Staatshaushalte. Auch Ratingagenturen sollen überprüft werden. Polen verschiebt Euro-Beitritt. EZB lässt Leitzins unverändert
GRIECHENLAND Kabinett beschließt Kreditzusagen von 22,4 Milliarden Euro. SPD und Grüne machen ihre Zustimmung von Zusagen über die Finanzmarktregulierung abhängig
Die EU ist weiter zerstritten, wie Griechenland zu helfen ist. Dabei würden deutsche Banken profitieren. Auch Portugal gerät in die Krise. Der Euro lässt deshalb weiter nach.