Tausende Aktivisten fordern in Japan ein Ende der Atomkraft. Der Akw-Betreiber Tepco versucht, die Reaktoren dauerhaft zu kühlen. Soldaten suchen zwei Tage lang nach Toten im Unglücksgebiet.
Regierung gibt eine Kernschmelze im AKW zu - wovon Experten seit Wochen ausgehen. Erneut ist verseuchtes Wasser ausgetreten, und für Lebensmittel gelten höhere Grenzwerte.
Trotz der Furcht vor Radioaktivität verlässt eine wachsende Zahl von Atomflüchtlingen aus der Präfektur Fukushima die Evakuierungslager und kehrt in ihre Häuser zurück.
PROTESTE Die Atomkatastrophe in Japan bewegt die Republik. Spontan gehen bundesweit 100.000 Menschen an 450 Orten auf die Straße. Nun steht eine neue Protestwelle bevor
Die Weltwirtschaft wird von der Katastrophe in Japan nicht in Mitleidenschaft gezogen, glauben Investoren. Wenn Japan nicht exportiert, profitieren deutsche Firmen.
Zerstörte Infrastruktur, fallende Aktienkurse, ruhende Fabriken: Nun muss Japans Regierung viel Geld aufwenden – dabei ist das Land bereits hoch verschuldet.
Angeblich ein Leck in einer Dampfleitung: In Mihama starben mindestens vier Arbeiter an Verbrennungen. Laut Betreiber keine Radioaktivität ausgetreten. Schon früher Unfall im gleichen AKW. Zweiter Meiler wegen Wasseraustritt heruntergefahren
Reaktorzentralen sollen jahrelang Prüfberichte gefälscht haben. Regierung weiß seit zwei Jahren davon. Haftstrafen im Verfahren zum Atomunfall in der Verarbeitungsanlage gefordert. Kernenergieprogramm läuft weiter
Nach dem Atomunfall will die japanische Regierung mit einem neuen Krisenmanagement das Vertrauen der Bevölkerung in die Atomenergie zurückgewinnen. Ein Arbeiter aus dem Krankenhaus entlassen ■ Von André Kunz
Anwohner der havarierten Atomanlage Tokaimura fürchten verseuchte Lebensmittel, Bauern haben Angst vor Umsatzeinbußen. Als Ausstiegsstrategie fordern Kritiker eine höhere Energieeffizienz ■ Von Maike Rademaker