Nicht ohne Eitelkeit verkündet der Kanzler den Erfolg seiner Verhandlungsmission: Bund und Wirtschaft werden die NS-Zwangsarbeiter mit zehn Milliarden Mark entschädigen. Alles weitere ist offen ■ Von Nicole Maschler
Otto Graf Lambsdorff, einst wegen Steuerhinterziehung verurteilt, leistet mit seinem Erfolg bei den Entschädigungsverhandlungen auch eine Art späte Wiedergutmachung
■ Negativer Schicksalstag wird zum Jubeldatum: Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main, Salomon Korn, sieht den erhöhten Aufmerksamkeitswert des 9. November auch als Chance für das Erinnern an die Pogromnacht von 1938
Der Wehrmachtsausstellung haben weder alte Kameraden, neue Nazis noch Bomben den Garaus machen können – einen Stopp haben Historiker erzwungen ■ Von Philipp Gessler
Bremen wagt die Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit. Finanziert über einen Hilfsfonds, in den auch private Firmen eingezahlt haben, lädt sie ehemalige Zwangsarbeiter in die Stadt ein ■ Aus Bremen Dorothee Krumpipe
■ Das Angebot der Bundesregierung zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern ist den Opferverbänden viel zu gering. Kanzler Schröder soll sich stärker engagieren. Die Verhandlungen werden im November in Bonn fortgesetzt
Unangenehme Wahrheiten eines faszinierenden Buches über das Deutschland am Ende des Dritten Reichs versetzen Aachen, im Oktober 1944 erste befreite Stadt, heute in heftige Unruhe – „Alles Propaganda“ ■ Aus Aachen Bernd Müllender
■ Ausgerechnet ein Mann der Wirtschaft vermittelt zwischen NS-Zwangsarbeitern und der Industrie: Otto Graf Lambsdorff. Die Vertreter der Opfer sind gleichwohl optimistisch