■ Der Schein-Kompromiß der deutschen Oberhirten stößt allüberall auf Kritik: im Bundestag, bei den katholischen Laien. Doch von Konsequenzen ist nicht die Rede
„Dieser Schein gilt nicht als Schein“ ist das Motto der katholischen Bischöfe für eine Lösung bei der Beratung von Schwangeren. Sie wollen im staatlichen Beratungssystem bleiben, ihre Scheine sollen aber beizumessen isausdrücklich nicht als Erlaubnis für eine Abtreibung gelten, wie das Gesetz es vorsieht. Die Politik will die vom Vatikan verordnete Trickserei der Oberhirten offenbar mitmachen ■ Von Bernhard Pötter
■ Die Kirche hat die eigene Rolle geklärt, dem Ziel des Lebensschutzes aber keinen Dienst erwiesen, meint Annette Schavan, Vize-Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
■ Der Papst verordnet per Brief aus dem Vatikan das Ende der katholischen Beratung für Schwangere. Kompromißvorschlag der deutschen Bischöfe hat keine Chance
■ Der Rechtsexperte der CDU, Horst Eylmann, kann den Widerstand einiger seiner Parteifreunde gegen eine mögliche Zulassung der Abtreibungspille RU486 „überhaupt nicht nachvollziehen“
Der Miterfinder und Produzent der Abtreibungspille RU 486 will auch in Deutschland die Zulassung des Medikaments beantragen. Die katholische Kirche läuft dagegen Sturm, auch CDU-Frauen wehren sich ■ Von Annette Rogalla
■ Die katholischen Schwangerschaftsberatungen denken über kosmetische Lösungen nach, um den Forderungen des Papstes zu entsprechen und andererseits im Beratungssystem zu bleiben
■ Heute verhandelt das Bundesverfassungsgericht über das bayerische Sonderrecht gegen spezialisierte Abtreibungskliniken. Dabei wird es um die Frage gehen, inwieweit die Länder Bundesregelungen unterlaufe
■ Das Bischofswort zur Abtreibung sorgt für Ärger in Bonn. Theo Waigel (CSU) will Gelder für katholische Beratungsstellen geben - auch ohne Schein. Das sei "bar jeden Sachverstands", kommentiert Renate Schm