Rund 18.000 Juden fanden nach der Reichspogromnacht Zuflucht in Shanghai. Nur etwa 500 von ihnen kamen zurück. Für die damals achtjährige Sonja Mühlberger, geborene Krips, war Berlin sogar Neuland.
Der Historiker Jörg Wollenberg macht auf merkwürdige Zusammenhänge in der Geschichte der Bremer Volkshochschule aufmerksam. Allerdings liegen sie in der Logik der Bremer Erinnerungskultur
Der Neubau für das NS-Dokumentationszentrum startet im Herbst 2007. Die Kosten hat das Bundesbauministerium auf 19 Millionen Euro kalkuliert. Der Flachbau wird finanziell nicht aus dem Ruder laufen – Kritik hagelt es dennoch
Hamburger Bürgerschaft will „neue Zielgruppen“ erschließen und lädt für den 9. November zur „Nacht der Jugend“ ins Rathaus. Den Nazi-Terror, der damals begann, erwähnt das zugehörige Plakat nur im Kleingedruckten
Vor zehn Jahren zog Jani Pietsch nach Schöneiche am östlichen Stadtrand Berlins. Die 59-Jährige spürte verschwundenen jüdischen Nachbarn nach – gegen den Widerstand der Einwohner. Ihre Recherche gibt es jetzt als Buch
Joseph Napoli, der amerikanische „Entnazifizierungsoffizier“, hat 1949 Bremen verlassen mit der Bilanz, die Entnazifizierung sei ein „Fehlschlag“ gewesen, die Bürokratie würde von denselben Kräften beherrscht „wie in den Nazijahren“. Bürgermeister Wilhelm Kaisen reagierte mit wütenden Kommentaren auf diese Bilanz. 1953 wurden die Entnazifizierungsakten geschlossen. Sie kamen für Jahrzehnte aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes unter Verschluss. Als erster Historiker konnte Hans Hesse die Unterlagen jetzt studieren. „Konstruktion der Unschuld“ heißt sein Buch, erschienen im Verlag des Bremer Staatsarchivs. Wir dokumentieren Einblicke.
Nach 1947 stieg die Zahl der alten NSDAP-Mitglieder im Bremischen Öffentlichen Dienst wieder – 1949 betrug der Alteil der alten NS-Genossen im höheren Dienst 56 Prozent