Landolf Scherzer sucht in Griechenland die Ursache der Krise. Er trifft Menschen, viele zufällig, und dokumentiert die Sorgen und Hoffnungen der Griechen.
Globalisierungskritiker Michael Hardt über Aufstände gegen Diktaturen, Bewegungen gegen den Finanzkapitalismus und Optimismus in einem Zyklus der Kämpfe.
POLIS? Klientelismus, Gewalt, Nationalismus – der Schriftsteller Petros Markaris über eine „Politik der reifen Frucht“, die Griechenland ruiniert. Und eine Europäische Union, die sich unfähig zum politischen Handeln zeigt
BANKENSKANDAL Als 2001 die Bankgesellschaft in die Knie ging, galt das als Jahrhundertpleite – genau wie heute Lehman Brothers. Die Landesbank ist wieder saniert; durchaus erfolgreich, sagen selbst Kritiker. Ein Vorbild?
Kaum ist die Landesbank samt Sparkasse verkauft und der Berliner Haushalt besser in Schuss, denkt SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin laut über einen krönenden Karriereabschluss bei der Bundesbank nach. Davor will er bei der Föderalismuskommission II mit radikalen Umbauvorschlägen aufwarten
Der Präsident des Bremer Oberverwaltungsgerichtes, Matthias Stauch, ist ein gefragter Experte, wenn es um juristische und finanzpolitische Argumente für den Anspruch Bremens auf weitere Sanierungshilfen geht. Wir dokumentieren einen Beitrag von ihm zum Thema, jüngst erschienen im Kellner-Verlag
Das Strafgericht verurteilt am Montag zwei verantwortliche Manager im Bankenskandal. Ihr Auftritt im Prozess zeugt von Geldgier, fehlender Einsicht und dem Glauben, trotz allem Ehrenleute zu sein
Die Bremer Sanierungspolitik kennt nur Erfolgsmeldungen – seit zehn Jahren schmücken sie Pressemitteilungen und die Sanierungsberichte, die jährlich dem Finanzplanungsrat in Berlin vorgelegt werden mussten. „Die erste Rate der Sanierung der Bremischen Haushalte war erfolgreich“, verkündete schon 1995 der damalige Finanzsenator Manfred Fluss (SPD). Am Ende, 1997, sollte Bremens Schuldenstand auf 5,2 Milliarden Euro gesunken sein. Die erste Phase scheiterte – das Programm wurde verlängert. „Abschließende“ Hilfen flossen bis 2004. Bremen nimmt beim Wirtschaftswachstum „einen Spitzenplatz ein“, verkündete noch der Sanierungsbericht 2002. Externe unabhängige Gutachter wurden zur Bewertung nie gefragt. Für die taz zieht Hans-Jürgen Kröger, Finanzexperte der Arbeitnehmerkammer, eine andere Bilanz.
Je größer der Schuldenberg, desto mehr Arbeit haben sie: die Kreditbeschaffer im Bremer Haus des Reichs. Acht Milliarden Euro werben sie jedes Jahr ein, um Bremen liquide zu halten. Angst vor dem Bankrott des Landes haben die Investoren nicht
Nach dem Bankenskandal ist vor dem Bankenskandal: Seit letztem Sommer mühen sich die Grünen um einen Vorstoß in der Debatte um einen Ehrenkodex für öffentliche Unternehmen, den Public Corporate Governance Codex. Doch im Abgeordnetenhaus kocht jeder sein eigenes Ethiksüppchen