Sammler im klassischen Sinne sind sie nicht: Das Ehepaar Rausch besitzt nur deshalb eine hochkarätige Sammlung zeitgenössischer Kunst, weil es am Frankfurter Städel eine Zeit lang Sitte war, dem Hausmeister Werke zu widmen und zu schenken. Einige davon sind derzeit in Hamburg zu sehen.
PERFORMANCE Vom Krimifilm zur Philosophie: Die Schweizer Künstlerinnengruppe „Les Reines Prochaines“ singt, sprachimprovisiert und körperdichtet über Grundlegendes
KUNSTVERSCHENKER Für eine kurze Ausstellung in Hamburg hat das Projekt Papergirl Kunst aller Art gesammelt, nur rollbar musste sie sein. Anschließend wird sie per Rad unter die Leute gebracht – kostenlos
AKTION Eine Künstlerin aus Baden-Württemberg hängt Bilder in der Stadt auf, die man einfach mitnehmen darf. Einzige Bedingung: Eine Nachricht, was mit dem Kunstwerk passiert. Manche melden sich tatsächlich
SPARTENWECHSEL Die Hamburger HipHop-Electro-Band Deichkind steht zum ersten Mal auf einer Theaterbühne. Bei der Diskurs-Operette „Deichkind in Müll“ geht es um „Starkult, Entertainment und die Macht der Inszenierung“
Michel Abdollahi ist ein Star der Hamburger Slam-Szene. In den Zeise-Kinos in Altona moderiert er jeden Monat den „Kampf der Künste“, bei dem die Slammer in mehreren Disziplinen antreten. Aufgewachsen ist er im Vorort Eidelstedt, als Kind iranischer Einwanderer. Eine Begehung
Irgendwo im Zwischenreich von Tanz-Theater und Kunst-Performance: Dorothea Ratzel und Melissa Logan suchen die Geister der Vergangenheit auf dem Monte Verità. Das Hamburger Publikum schicken sie dabei in die Irre – mit voller Absicht
Die Feldforscherin und Künstlerin Lili Fischer hat das ehrwürdige Treppenhaus der Hamburger Kunsthalle mit halb ekligen, halb poetischen Riesenschnaken bestückt. Die sitzen sogar auf den Gemälden. Zu Schaden kommt dabei aber niemand
Mordphantasien an die Oberfläche zerren, das Verbrechen erzählen lassen, um es neu zu deuten – die Inszenierung „performing crime“ fleddert im Namen der Kunst Kriminalfälle. Der Bremer Staatsanwaltschaft war das nicht geheuer: Kurz vor dem Start verbot sie der Polizei die Mitwirkung
Das Hamburger U-Boot-Orchester inszeniert Performances aus Klangkollagen, Filmprojektionen und Mummenschanz. Dabei entsteht eine Skurrilität, die das Künstlerkollektiv abhebt von einem Mainstream, in dem das Schrille zur Konvention geworden ist
Die Antwerpener Regisseurin Lotte van den Berg widmet sich in einem performativen Ritual auf Kampnagel in Hamburg dem Vermächtnis ihres Vaters. Der beendete 1989 seine Schauspielerkarriere, um ins Kloster zu gehen und authentisch zu leben
Im Zeitalter bürokratischer Bachelor-Studiengänge kann von fröhlicher Wissenschaft keine Rede mehr sein. Wie die aussehen könnte, führte die „Lecture Performance Nacht“ im Hebbel am Ufer vor
Zur Not fahren Bienen sogar im Auto mit, um bei ihrer Königin zu bleiben. Eine Vortragsperformance von Mark Beneke und Herrn Gabriel über die Staaten der Insekten und die Staaten des Menschen im Schloss Sacrow
Bei „Planet Prozess“ im alten Senatsreservenspeicher entdecken Street Artists ihre Lust an der Publikumsbeteiligung. Vom Mitmachvirus ließen sich auch hübsche Mitte-Mädchen infizieren
Es ist eine Boomregion abseits der Zentren, in der einerseits Megastädte entstehen, in der andererseits aber auch eine Kunst gedeiht, politischer und kritischer als anderswo im Land: Video- und Performancekünstler aus dem Pearl River Delta im Süden Chinas stellt jetzt der Hamburger Kunstverein aus