Eine Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert an die jüdische Bestseller-Autorin Else Ury. Sie fühlte sich als Deutsche, verehrte anfangs sogar Hitler. Auch als sie wusste, was auf sie zukam, weigerte sie sich, Deutschland zu verlassen.
Mehr als 24.000 Stolpersteine für Holocaustopfer hat Michael Friedrichs-Friedlaender bislang hergestellt. In seiner Metallwerkstatt in Buch schlägt der Künstler jeden Buchstaben einzeln in die Gedenkplaketten - und denkt dabei an die Namensträger
1937 versteckte der Hausmeister der Hamburger Kunsthalle sieben "entartete" Bilder und brachte sie nach 1945 heimlich zurück. Wilhelm Werner war kein Widerstandskämpfer, aber ein Freund der Künstler. Jetzt wird seine Sammlung ausgestellt.
Die Historiker Karl Heinz Roth und Jan-Peter Abraham gehen in ihrer Studie "Reemtsma auf der Krim" dem Zusammenhang von Tabakproduktion und Zwangsarbeit nach. Die Reaktion der Erben ist gespalten.
Sommer im Museum (8 und Schluss) In der "Landes-, Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg" brachten die Nazis 300 bis 400 behinderte Kinder um. Heute befindet sich auf dem Gelände die Psychiatrische Klinik Lüneburg.
GEDENKEN Seit Anfang der Woche erinnert eine Tafel in Prenzlauer Berg an das jüdische Auerbach’sche Waisenhaus. Für den Zeitzeugen Walter Frankenstein ist damit ein Wunschtraum in Erfüllung gegangen
Sommer im Museum (4): Der Erinnerungsort "Elbberg" in Boizenburg ist ambivalent, war dort doch zunächst ein Zwangsarbeiterinnen-Lager der Nazis und später DDR-Grenzkontrollposten. Eine Vermischung beider Geschichten vermeidet die Gedenkstätte zum Glück.
Vor 75 Jahren wurden die Olympischen Spiele eröffnet. Die Arena war zentrale Kulisse für Hitlers Propagandaschau. Bis heute hat sie zahlreiche Häutungen vollzogen.
Die Bremer Hochschule für Künste entdeckt ihre Vorgeschichte: Sie wurde 1934 mit dem Auftrag gegründet, "die blaue Blume eines neuen nordischen Stils zu finden". Für mindestens einen ihrer Studenten endete dieser Versuch tödlich.
Der Teufelsberg und seine Abhöranlagen sind geschichtsträchtig und ein beliebtes Ausflugsziel. Doch seit Jahren verfällt der Ort und Zukunftsideen bleiben vage.
Beate Meyer von Hamburger Institut für die Geschichte der deutschen Juden hat einen Tagungsband mit herausgegeben, der sich mit jüdischem Bleiben und Fliehen zwischen 1938 und 1941 befasst.
"Gute Geschäfte" machten deutsche Kunsthändler mit den enteigneten Beständen ihrer jüdischen Kollegen. Das Aktive Museum beleuchtet in der gleichnamigen Schau im Centrum Judaicum den Berliner Kunsthandel von 1933 bis 1945 und darüber hinaus.
Robert Cohns Eltern wurden von den Nazis drangsaliert und sprachen darüber kein Wort zu ihrem Sohn. Trotzdem - oder erst recht - hat sich der in Hamburg lebende Autor eine explizit jüdische Lebensform angeeignet.
Beim Thema Ärzte und Nationalsozialismus liegt noch vieles im Dunkeln. Die Historikerin Anna von Villiez zeigt, dass die Mär vom "roten Hamburg" unzutreffend ist, die Künstlerin Judith Haman trägt das Thema an seinen Ort.
Eine Ausstellungsreihe erinnert an den Hamburger Zweig der Weißen Rose. Acht ihrer Mitglieder wurden hingerichtet oder starben in Haft, weil sie sich gegen das Nazi-Regime aufgelehnt hatten. Die Veröffentlichungen dazu sind spärlich.
BUCH Der Mythos vom Auswärtigen Amt als Hort des Widerstands im NS hielt sich lange. Das Buch „Das Amt und die Vergangenheit“ zeigt, wie umfassend es in die Ermordung der Juden eingebunden war
In Otterndorf bei Cuxhaven kamen in den letzten Kriegsjahren 14 Babies von Zwangsarbeiterinnen zu Tode - man hatte sie von ihren Müttern getrennt und in einem unbeheizten Gartenhaus untergebracht. Jahrelang kämpfte eine Initiative, bis ein Mahnmal errichtet wurde.
ERBE Walter Pehle geht in den Ruhestand. Als Herausgeber der „Schwarzen Reihe“ im S. Fischer Verlag rückte er das Dritte Reich zurück in das Bewusstsein der Nation