Die Polizei hat der alternativen Fuckparade den Demonstrations-Status aberkannt – mal wieder. Dabei hat die Verbindung von Tanz und Politik eine lange Tradition. Und Denker wie Aristoteles hätten den Umzug sicher erlaubt
Zur Love Parade wird der Tiergarten weiträumig mit einem zwei Meter hohen Zaun eingefriedet – im Kampf gegen Schwarzhändler, zum Schutz der Natur und damit auch wirklich nur die Liebe paradiert
Beim Umweltfestival am Brandenburger Tor ist Einweggeschirr nicht gestattet. Ein Spülmobil bewältigt Teller von 150.000 BesucherInnen. Mehrweggeschirr ist auch bei anderen Großveranstaltungen möglich und vorgeschrieben
Der Türk Günü, der Tag der Türken, mobilisierte rund 18.000 Teilnehmende. Statt Reden zum Thema Integration gab’s Play-back-Pop und zufriedene Veranstalter. Das nationalistische Image aber bleibt
Trotz der Grabenkämpfe um Tarifverträge erlebt PDS-Chef Liebich einen ruhigen Vormittag bei der Gewerkschaftsdemo. Seine Partei hatte erstmals auf eine Kundgebung verzichtet und empfohlen, beim DGB mitzulaufen – mit wenig Erfolg
Der 1. Mai lockt Menschen aus der ganzen Republik nach Kreuzberg. Wie hoch der Anteil der auswärtigen Demonstranten ist, bleibt jedoch unklar. Nicht alle sehen sich als Krawalltouristen
Die Punkband Mia wird am 1. Mai zum Auftakt der revolutionären Demo spielen – auch wenn es zu Gewalt kommt. Für Schlagzeuger Gunnar und Sängerin Mieze ist es eine Art von Statement: Musik als Medium für politische Inhalte
Die Protestsaison für Antifas ist eröffnet. Zunehmend werden rechte Aktionen um den 1. Mai bekannt, auch die der „Kommissarischen Reichsregierung“ in Mitte. Am Samstag geht’s erst mal zur NPD
Erste größere Studie erschienen. Der Tag ist von Ritualen und Selbstinszenierungen bestimmt, sagen die Protestforscher und prognostizieren Krawalle auch für dieses Jahr
Beim Revolutionären 1. Mai will ein Block gegen „linke Antisemiten“ und pro Israel demonstrieren. Andere wollen verhindern, dass diese „Kriegsbefürworter“ nach Kreuzberg marschieren können
Antifa fahndet erneut nach gewalttätigen Polizisten vom letzten 1. Mai. Flyer im Layout der BVG ruft zu Zivilcourage gegenüber Nazis auf. U-Bahnhof Mohrenstraße umgetauft
Das Anliegen eines gewaltfreien 1. Mai in Kreuzberg ist groß. Dieses Mal versucht es die Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer (PDS). Die linken Gruppen haben ganz andere Sorgen
Bisher hat Bodo Plaul, Besitzer des Restaurants Kafka in der Oranienstraße, am 1. Mai seine Fenster mit Brettern verbarrikadiert. Doch die Erfahrung aus dem vorigen Jahr hat ihn überzeugt. Er will seinen Laden öffnen
Zielgruppengerechter Karneval ist Teil des Berliner City-Marketings. Eine Ethnologin hat untersucht, wie es mit geschickter PR gelang, die Berliner Narren im zweiten Anlauf auf die Straße zu bringen
Die „Fidelen Rixdorfer“ holen am Sonntag ihre Uniformen hervor. Ihr Verständnis von Karneval: Straffe Ordnung, klare Rangabzeichen und bloß kein Durcheinander. Deshalb mögen sie auch den „formlosen“ Karneval der Kulturen nicht