Aggressiv gegen die Opposition, pragmatisch in den eigenen Reihen - so will Merkel die Guttenberg-Krise überwinden. Beim Wahlkampf in Stuttgart gab sie eine Kostprobe.
Ein Darsteller geht, ein Mechaniker kommt. Thomas de Maizière rückt an Guttenbergs Stelle. Gut für den neuen Minister, dass er die Armee von Kindheit an kennt.
Durch Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit wollte er anders sein, nun ist Guttenberg gescheitert. Im letzten Auftritt verrät er sich als hochmütiger Märtyrer.
Die Opposition spricht nach Guttenbergs Rücktritt von einer "blamierten" Kanzlerin. Die Wissenschaft bangt um ihren Ruf. Und gestritten wird um Inhaltliches.
Schummeldissertationen sind in der Union nichts Neues – erst 2010 wurde der CDU-Kommunalpolitiker Andreas Kasper in einem ähnlichen Fall drakonisch bestraft.
"Gorch Fock", geöffnete Feldpostbriefe und tödliche "Waffenspiele". Verteidigungsminister Guttenberg gerät zunehmend unter Druck und verteidigt sein Vorgehen.
Der Futtermittelskandal weitet sich aus. Inzwischen sind 4.700 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt. Auch 3.200 Schweinezüchter sind betroffen. Niedersächsische Spedition steht unter Verdacht.
Die Innenminister wollen schnell wieder Daten auf Vorrat speichern. Die von der Justizministerin bevorzugte anlassbezogene Nutzung von Daten finden sie unbrauchbar.