Die allzu lange Erfolgsgeschichte der deutschen Kolonialmedizin und ihre Fortsetzung über den Nationalsozialismus hinaus, bis hin zur Forschung über biologische Kriegsführung in unseren Tagen. Eine dichte, materialreiche Studie, vorgestellt ■ von Rupert Neudeck
■ Eine neuaufgelegte polemische Göttinger Schrift aus dem Jahre 1790 „über die Natur der Afrikanischen Neger“ legt einige Wurzeln des heute wieder modischen Kulturrelativismus frei
Wie sich der große Kindertraum im gelebten Alltag verwandelt: Ex-Profi Jürgen Rollmann beschreibt in seinem Erstling „Beruf: Fußballprofi“ das Fußballgeschäft als Fußballgeschäft. Schlimmer – er will es auch noch ändern. Das ist neu, tut weh und gefällt nicht allen ■ Von Peter Unfried
■ Zwei Bücher zu Sarajevo während des Krieges und danach. Peter Maass erklärt seine Parteinahme für die Bosnier, während Sabine Riedel Alltag beschreibt
Daniel Defoes Reise durch Schottland nach dem Einigungsvertrag mit England von 1707. Der überzeugte Unionist wollte die Vorurteile zwischen den beiden Ländern abbauen ■ Von Martin Hager
■ Die Reisen der Annette von Droste-Hülshoff: ein Marathon an beschaulichen Familienbesuchen. Fahrten in die Ferne kamen für die Westfälin nicht in Frage
Foucault halluzinieren – Patricia Dunckers akademischer Liebesroman „Die Germanistin“ liefert eine Vulgärversion von Michel Foucaults Philosophie, aber außerdem auch ein geschickt verschlungenes Erzählkonstrukt ■ Von Peter Michalzik
Ein Kieselstein, eine Wassermelone, die geschnitten wird, der Geschmack einer Frühstückswurst an der rumänischen Grenze 1929: Der gebürtige Serbe Charles Simic hat seine Autobiographie als Skizzenbuch verfaßt ■ Von Volker Weidermann
Verfälschender Geschichtsschreibung aus dem Weg gehen und dennoch dem Mythos etwas Positives abgewinnen: Georg Röwekamps Schalke-Buch ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Ist ihre Autobiographie bloß ein sentimentales Heldinnenepos? Falls ja, „müßte ich sie noch mal schreiben“, sagt die Paralympics-Siegerin Marianne Buggenhagen ■ Von Oliver Kauer
Was schlußendlich bleibt, ist der bittere Geschmack von Provinzposse: In „Die Legende vom Club“ wird Nürnberger Vereinshistorie zur Leidensgeschichte ■ Von Thomas Winkler