Reinhold Beckmann hatte sich vorgenommen, Jürgen Möllemann als Antisemiten zu überführen. Doch statt in entscheidenden Momenten nachzuhaken, atmete der Talkmaster schwer, wollte Privates wissen und überließ Möllemann das letzte Wort
Vom nettesten Schwulen der Republik zum Pferdemetzger: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat eine erstaunliche Medienkarriere hinter sich, seit er es wagt, mit der PDS zu koalieren
Bei seiner Polittalk-Premiere warf Edmund Stoiber mit Prozentzahlen um sich wie Zirkusclowns mit Torten. Das war zwar nur halb so lustig, verriet aber viel über den Kanzlerkandidaten und dessen Liebe zu „periphär liegenden Tochtergesellschaften“
Helmut Kohl war bei Kerner. Was hat es gebracht? Dem ZDF gute Quoten, dem Altkanzler einen Fernsehauftritt und dem Publikum einen Einblick in die Formulierungskunst eines höflichen Interviewers, der manchmal versucht kritisch zu sein
SPD und PDS streiten um die Zahl der Senatorenposten für die Sozialisten und die Präambel des Koalitionsvertrages. Offenbar keine Sonderregelung des Abstimmungsverhaltens im Bundesrat
SPD-Vizechef Andreas Matthae hat den Entwurf der Präambel des Koalitionsvertrags verfasst, in der sich die PDS von der Politik der SED distanzieren soll. Er hält eine historische Bewertung dieser Art für „eine Selbstverständlichkeit“
Der Traum von der rot-grünen Regierung hat sechs Monate gedauert. Die Grünen müssen wieder in die Opposition. Noch-Justizsenator Wolfgang Wieland hält einen Generationswechsel für notwendig
CDU-Politiker fordern den Rücktritt von Sachsens Ministerpräsident. Der brütet über die Feiertage, wie er sich zurückziehen und Milbradt trotzdem verhindern kann. Gattin Ingrid vor Untersuchungsausschuss zitiert
Kaum überholt die Union die SPD in der Umfragegunst, melden Edmund Stoiber und Angela Merkel ihren Willen zur Kanzlerschaft an. Der CSU-Chef hat sich mit Ministerpräsidenten abgesprochen, Merkel lässt sich in einer Talkshow auffordern
Wowereit: schwul, Steffel: verheiratet, Gysi: willig, und die Bündnisgrünen – ein Waschmittelpaket. Die Plakate zum Berliner Wahlkampf strotzen vor angestrengter Lustigkeit, einer ordinären Mischung aus Kumpanei und Augenzwinkern. Die Zurschaustellung des Nichts wird durch nichts untertroffen
Ehrgeizige Pläne hat die FDP. In Berlin will sie aus dem Nichts gleich in den Senat. Man staunt, wer alles dabei sein will. In der Hauptstadt ist „liberal“ schließlich ein besonders weit gefasster Begriff
Schauen Sie sich diese Männer genau an. Diese beiden werden in den nächsten acht Wochen Berliner Briefkästen mit ungewünschten Broschüren verstopfen, das Fernsehprogramm mit Wahlwerbung stören und Mitarbeiter rausschicken, die den Passanten auf der Straße auflauern. Alles nur, damit ihr Auftraggeber Regierender Bürgermeister bleibt oder wird. Michael Donnermeyer (41) macht den Wahlkampf für Amtsinhaber Klaus Wowereit (SPD), Axel Wallrabenstein (37) berät den Herausforderer Frank Steffel (CDU).Vorgestellt von ROBIN ALEXANDER