Rot-Grün versuchte, den CSU-Kanzlerkandidaten als bayerischen Reaktionär zu dämonisieren und einen Lagerwahlkampf zu führen. Das war ein Fehler: Denn der Kanzlerkandidat Stoiber entzieht sich diesen simplen Klischees. Bleibt freilich die Frage: Wer ist Edmund Stoiber? Und was will er wirklich?
Zeige mir deine Webseite, und ich sage dir, ob du Kanzler wirst. Von Schröder bis Westerwelle: Im Internet präsentieren sich die Kandidaten von ihrer Schokoladenseite – und entblößen ihre Macken
61 Tage vor der Wahl fragt sich das ZDF, warum Edmund Stoiber eigentlich Kanzler werden will – und präsentiert den Kandidaten als politisches Chamäleon: „Der Kampf ums Kanzleramt“ (21.00 Uhr)
Innerparteilich ist das rückwärts gewandte graue PDS-Fußvolk längst ebenso marginalisiert wie in den Reihen der Grünen die Überlebenden der Friedensbewegung. Anders als diese erduldet das PDS-Fußvolk seine Ohnmacht jedoch ohne zu quengeln
Von Anfang an wollten sie von der Position der Natur aus das politische System umwälzen. Doch im Laufe ihrer politischen Karriere haben sie den Anschluss an den kategorischen Gegenwillen verloren: Eine kurze Geschichte der Grünen
In Berlin stellte Oskar Lafontaine Gregor Gysis neues Buch vor. Die beiden Aussteiger der Berliner Republik plauderten über Gerhard Schröder (böse), die Weltfinanzen (böse), soziale Gerechtigkeit (gut) und die PDS (gut und böse). Je länger man ihnen zuhört, desto müder wird man. Unendlich müde
■ Narzisstische Kränkungen, Rollenspiele, Sündenböcke: Die Auseinandersetzung Oskar Lafontaines mit Gerhard Schröder sieht aus wie ein klassischer Bruderzwist. Was dabei fehlt, ist die Durcharbeitung. Ein Gespräch mit dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer
Zwischen Konflikt und Status quo: Die fehlende Identität der Grünen ist ein Folgeproblem des Bruchs mit ihren marxistischen Wurzeln. Das hat Konsequenzen bis zu Doppelpaß und Kosovo-Einsatz ■ Von Diedrich Diederichsen
Die Grünen haben die Apokalypsenangst der 80er in eine persönliche Apokalypsensehnsucht am Ende der 90er transformiert. Statt Probleme zu bewältigen, drohen sie damit, sich selbst abzuschaffen ■ Von Volker Weidermann
Am Anfang vom Ende der alten Parteiendemokratie: Die Grünen waren ein Gegenmodell zu den Dachverbändlern des politischen Lebens. Sie sollten sich wieder auf die Relevanz des einzelnen konzentrieren ■ Von Matthias Politycki
Der vernichtende Erfolg einer Weltanschauung und Dialektik als Bewegung der Generationen: Gibt es überhaupt noch eine Jugend? Atmosphärisches zur Lage der Grünen, vom österreichischen Ausland aus betrachtet ■ Von Walter Klier
Überschätzung des Politischen: Mit ihrem Engagement für das „moderne Staatsangehörigkeitsrecht“ zeigen Bündnis90/Die Grünen, daß ausgerechnet sie der Macht des Staates vertrauen, während die Union auf die pluralen Kräfte der Gesellschaft setzt ■ Von Niels Werber