Das Gewinnspiel Fahfee verspricht in den Townships Südafrikas das ganz große Glück. Fahfee ist das Roulette der Armen. Fahfee macht schön. Fahfee ist Mystizismus, Aberglaube – und Dummenfang. Denn das ganz große Geld machen andere: Chinesen, die das illegale Spiel für Schwarze organisieren
Die Bedrohung durch den Terror hat die Köpfe der Europäer erreicht. Oder nicht? Zwei Impressionen aus Großbritannien und Italien sowie ein Interview mit dem Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter
Festung, Wagenburg oder Groß-WG? Streifzüge durch Europa (I): Wie zusammenwächst, was vielleicht doch noch nichtso richtig zusammengehört – trotz der Erfolgskombination Ferrari/Schumi, wie das italienisch-deutsche Sommertheater zeigt
Europäisch-amerikanische Missverständnisse: Vermeintlicher Antiamerikanismus in Deutschland gilt oft tatsächlich den negativen Auswirkungen der Globalisierung. Dabei sind die USA gar nicht deren erste Nutznießer, sondern deren erstes Opfer
Es ist an der Zeit, Kameras statt Gewehre zu benutzen: Ein Gespräch mit dem kurdischen Regisseur Bahman Ghobadi über seinen neuen Film „Marooned in Iraq – Songs of my Motherland“ und über die Kultur des ständigen Unterwegsseins
Wie lebe und wie sterbe ich: Darüber redet sich manchmal leichter, wenn man sich in sicherer Distanz glaubt. Über Heimat zu erzählen, scheint zurzeit eine Sache des Ostens Deutschlands. Ein Gespräch mit dem Regisseur Armin Petras, der mit „zeit zu lieben, zeit zu sterben“ zum Theatertreffen kommt
Die gesellschaftliche Perspektive auf Aids war eine des Lebenswandels. Bei SARS gibt keine richtige Lebensführung, aus der Schutz erwachsen würde. Jeder ist potenzielles Opfer. Gerade dieser Unberechenbarkeit wohnt ein großer Schrecken inne
Noch heute heißt die afghanische Fluggesellschaft Ariana: Inspiriert von Rassekundlern und Nationalsozialisten entdeckten die Afghanen in den 30er-Jahren ihre arischen Wurzeln. Ironie der Geschichte ist, dass sie sich vorher für Juden hielten
Vorschlag zur Güte: Kann man bitte über Rente und Generationengerechtigkeit reden, ohne auf jeden Prozentpunkt hinterm Komma zu achten? Jedenfalls sind die Zielvorgaben der heute Vierzigjährigen weniger materiell dominiert als die ihrer Eltern
Gibt es etwas Künstlicheres als die Tradition? Das wäre eine Frage gewesen, die Mira Nair sich mit „Monsoon Wedding“ hätte stellen können. Doch ihr Film will versöhnen. Mit Farbenpracht und Tanzeinlage feiert Nair die Familie. Und nur für Momente will sie statt „Vater der Braut“ „Das Fest“ zitieren
Wie Jürgen Habermas von der Religion überrascht wurde: Die säkularisierte Gesellschaft ist keineswegs eine religionslose Gesellschaft. Auch wenn religiöse Motive in einer sich wandelnden Welt zunehmen, ist noch kein postsäkulares Zeitalter in Sicht
Am 30. August 1941 erfuhren die Wolgadeutschen, dass sie deportiert werden sollten. Sie wurden als Spione und Verräter bezeichnet. Dabei, so der Zeitzeuge Jacob Schmal, „wollten wir glühenden Herzens gegen Hitlerdeutschland marschieren“
Tausenden staatenlosen Kurden aus dem Libanon droht nach mehr als zehn Jahren die Ausweisung. Staatenlosigkeit – das ist ein Synonym für die Odyssee der Kurden, für ihre Wanderung zwischen Staaten wie Iran, Irak, Syrien, Türkei und Libanon