Die Demonstrationen gegen Sozialabbau sind kein Ausdruck der Ziellosigkeit, sondern eine Chance. Zwar sind die großen Entwürfe noch nicht gefunden, aber eine neue soziale Bewegung sucht danach
Aus Anlass des Ehrenbegräbnisses von Herbert Marcuse erinnerte ein FU-Kolloquium unter dem Titel „Die Praxis folgt der Wahrheit“ an die Julitage 1967, als der Philosoph erstmals an die FU kam. Leider wurde daraus vor allem ein Nostalgietrip, auf den sich auch die Bürgerrechtsikone Angela Davis begab
Über 100.000 SchülerInnen gingen seit dem Kriegsbeginn auf die Straße. Was gerne als spontane Empörung der Handy-Generation porträtiert wird, hat auch eine präzise Organisationsstruktur: die Jungkader der „Sozialistischen Alternative“
Uwe Wesel sympathisiert mit der 68er-Bewegung, ohne ihre Hybris zu teilen. Er blickt als linker Bürger auf das Geschehen – pointiert, kritisch und ironisch. Das macht sein Buch lesenswert
Rockmusik wie ein guter Bordeauxwein: In Frankreich zählen Noir Désir zu den Ikonen der linken Protestbewegungen. Mit dem kosmopolitischen Kunstrock ihres neuen Albums „Des Visages des Figures“ findet die Band nun auch hierzulande Gehör
Warum treten junge Menschen für Gerechtigkeit ein? Weil sie den klassischen Widerspruch der moralfeindlichen Linken seit Marx überwinden. Ein Plädoyer des Sozialphilosophen Gerald A. Cohen
Die Deutsche Bahn AG und „radikal“: Die alten Onlineausgaben auf einem niederländischen Server sollen gelöscht werden, und keine Suchmaschine darf Links anzeigen, unter dem sie gespiegelt sind
Ulrike Heider erinnert sich an ein ausgeflipptes Leben. Ihr biografischer Entwicklungsroman ist ein schmerzhaftes und authentisches Dokument der wilden Jahre in der Frankfurter Sponti-Szene
Der 11. September war das überfällige Ende der seit zwei Jahrzehnten kursierenden Überzeugung, dass „die Medien“ eine einzige andere und geschlossene Welt wären. Mit dem beliebten Baudrillardismus müsste man jetzt endlich aufhören können