■ Nennt ihn nie mehr postmodern! „Johns Frau“ von Robert Coover ist ein cinemascopisch irrer Reigen um einen Dallas-tauglichen J. R. und eine unnahbare Schönheit ohne Namen
Claudia Wahjudi verfolgt mit ihrer Textsammlung „Metroloops“ Lebensentwürfe in der Berliner Off-Kultur. Die alten Undergroundhelden sind müde geworden, die nachgewachsenen Kunst- und Clubprojekte der neunziger Jahre beuten sich selbst aus ■ Von Harald Fricke
■ Die Hausaufgaben wurden nicht gemacht. Über die angebliche Verhinderung eines Walter-Benjamin-Romans, eine inszenierte Intrige und ihr willfähriges Personal
George Tabori, der am Montag 85 wird, schrieb 1943 einen Roman über den Faschismus. Nun erscheint „Gefährten zur linken Hand“ auf deutsch ■ Von Michael Schweizer
Rafael Chirbes ist ein besessener Bastler am Detail und Erzähler mit langem Atem. Auch in seinem neuen Roman „Die schöne Schrift“ arbeitet er die spanische Geschichte des Jahrhunderts auf und konfrontiert mit dem Skandalon des Todes ■ Von Leopold Federmair
Frauen, Pistolen, Wilder Westen: Die Briefe der Revolverheldin Calamity Jane und ein Roman von Jane Smiley über das Leben der „Lidie Newton“ im Modellvergleich. Amerikanisierung durch Häuslichkeit oder Wie der Wilde Westen auch gewonnen wurde ■ Von Anke Westphal
Diese Geschichte hatte Folgen: Eckhart Henscheid schrieb einst die Blaupause für die Gattung der „Akademiker in Kneipen“-Romane. Wolfgang Bortliks gelungenes, manchmal zu wortreiches Debüt „Wurst & Spiele“ läßt auf intensive Henscheid-Lektüre schließen ■ Von Michael Schweitzer
■ Sushi, Geheimdienst und Artillerie. Enki Bilal, der Vater des Polit- und Autorencomics, widmet sich den totalen Achtzigern: Eine verspätete Entzauberung der postmodernen Welt
Die Soziologin Isabelle Azoulay räumt in ihrem Buch „Die Gewalt des Gebärens“ mit den liebgewonnenen Vorstellungen vom Segen der Schmerzen bei und dem Glück der Mutterschaft nach der Geburt auf und ruft zur Rebellion auf ■ Von Michaela Eck
■ Der Verlag Vanderhoeck & Ruprecht legt mit dem Südosteuropa-Handbuch die erste umfassende Darstellung Zyperns im zwanzigsten Jahrhundert in deutscher Sprache vor
Zwei Wissenschaftler der Bundeswehrhochschule in Hamburg haben einen trockenen aber lesenswerten Überblick über den Stand der Diskussion um die Nato-Osterweiterung herausgegeben. Dabei spielen die Kosten nur eine nebensächliche Rolle ■ Von Mareile Arndt