Altkanzler Helmut Schmidt (85) erklärt die Anwerbung von Gastarbeitern in den Sechzigerjahren für falsch. Falsch liegt er selbst – und setzt damit ohne Not die Aura des „elder statesman“ aufs Spiel
Die Reform der Polizei scheiterte nach 1945 nicht nur daran, dass Strukturen der NS-Zeit überlebten. Negativ wirkte vor allem die preußisch-obrigkeitsstaatliche Tradition weiter
Aus Anlass des Ehrenbegräbnisses von Herbert Marcuse erinnerte ein FU-Kolloquium unter dem Titel „Die Praxis folgt der Wahrheit“ an die Julitage 1967, als der Philosoph erstmals an die FU kam. Leider wurde daraus vor allem ein Nostalgietrip, auf den sich auch die Bürgerrechtsikone Angela Davis begab
Uwe Wesel sympathisiert mit der 68er-Bewegung, ohne ihre Hybris zu teilen. Er blickt als linker Bürger auf das Geschehen – pointiert, kritisch und ironisch. Das macht sein Buch lesenswert
Im historischen Moment der Vereinigung wollten die „89er“ weniger einen politischen Traum verwirklichen als vielmehr ihr privates Glück. Nun versucht Susanne Leinemann, diese Generation abseits aller Klischees zu beschreiben und zu verteidigen
Vor genau 15 Jahren löste das SPD-SED-Papier eine heftige Debatte in der Bundesrepublik über die Ostpolitik aus. Zwei faktenreiche Bücher von ostdeutschen Zeitzeugen beleben erneut die Diskussion
Bei der CDU war es schon immer so: Spenden sammeln und die Partei modernisieren war eins. Nicht erst Helmut Kohl, sondern schon sein großes Vorbild Konrad Adenauer steuerte die Partei durch das großzügige Verteilen von Spendengeld. Tiefe Einblicke in dieses System gewährt Frank Bösch
In seinem Film „Blackbox BRD“ verknüpft Andres Veiel die dritte Generation der RAF mit der Biografie eines so genannten Funktionsträgers. Ein Gespräch über Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen, deutsche Karrieren und die Sicht der Väter