Die taz will eine Kreuzberger Straße nach dem Studentenführer Rudi Dutschke benennen – ihr härtester Gegner ist CDU-Kreisverbandschef Kurt Wansner. Sein Kampf gegen die Rudi-Dutschke-Straße ist auch ein Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit der Volkspartei in Berlins alternativstem Bezirk
Guerillero oder Stundenredner? Trainingsanzugträger oder Bürokrat?Warum Fidel Castro sich nicht in Stein meißeln lässt und es trotzdem versucht werden wird. Und warum sich weder der venezolanische Staatsführer Hugo Chávez noch seine lateinamerikanischen KollegInnen als Nachfolger des „Máximo Líder“ eignen
Die Tageszeitung „Libération“ entstand als Kollektivprojekt aus der Dynamik der Pariser Studentenproteste von 1968. Sie stieg auf zur gesellschaftlich wichtigsten Zeitungsgründung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Nun steckt das Blatt in einer schweren ökonomischen und zudem in einer Sinnkrise. Daniel Cohn-Bendit, Anführer der Mai-Revolte und seit Beginn leidenschaftlicher Leser der Zeitung, über das Gestern, das Heute und ein mögliches Morgen von „Libération“
Der Berliner Musiker Torsun covert mit einer Technoversion den Gesang englischer Fußballfans. Der provokante Protestsong „Ten German Bombers“ richtet sich gegen den wachsenden Nationalismus zur WM-Zeit – und erscheint heute auf dem Ballermann-Sampler „Die Weltmeister – Hits 2006“
Mit Evo Morales und Hugo Chávez hat die westliche Linke wieder zwei Darlings aus Lateinamerika. Sie repräsentieren die Sehnsucht nach einer Alternative und rufen doch auch kolonialistische Bilder ab: die vom guten Eingeborenen, der Zugang zum „Echten“ hat
In den Siebzigerjahren musste man am Heiligen Abend unbedingt Rockmusik hören und saufen, nach Hause zu den Eltern fahren war verpönt. Dabei bedeutet eine solche Reise, seine eigene Herkunft zu erfahren, ob nun als Last oder Glück. Besser hinfahren und aushalten, als vor den eigenen ambivalenten Gefühlen wegzulaufen
Warum trug der APO-Führer Rudi Dutschke fast immer denselben gestreiften Pullover? Den Pulli strickte Dutschkes Schwiegermutter ursprünglich für ihre Tochter Gretchen. Er machte unverwundbar. Und er transportiert eine Botschaft: Nur wer Pullover strickt für einen geliebten Menschen, bekommt die befreite Menschheit in den Blick
Einige haben sich nach der Bundestagswahl einem neuen Projekt verschrieben: die strukturelle linke Mehrheit in Deutschland müsse regierungsfähig werden. Unsinn. Die gesellschaftlichen Realitäten kümmern sich nicht um die Machtperspektiven von Milieus und Parteien. Sie sind längst weiter