Venedig, das war dieses Jahr ein Festival der verpassten Chancen. Man muss nicht gleich von einer Krise des Kinos reden. Aber den Kick, der den Blick zum Bild macht, suchte man vergebens. Immerhin: Mit Jafar Panahi gibt es einen ehrenwerten Sieger
In Daniel Schmids Schweiz-Satire „Beresina“ tritt sie derzeit wieder einmal als intrigante Schreckschraube auf: Geraldine Chaplin. Ein Gespräch mit dem Star des europäischen Autorenkinos über ihre Paraderollen, über Weihnachten mit Luis Buñuel und ihre genussvolle Ausbeutung des Familiennamens
Bollywood auf der Alm: Aus Kostengründen werden indische Bergfilme jetzt nicht mehr in Kaschmir, sondern in den Schweizer Alpen gedrehtvon DOROTHEE WENNER
Vom reinen Privatvergnügen hat es die Pornografie über das Fernsehen in den Kino-Mainstream geschafft. Ihre Nacktheit ist weder überhöht noch fetischistisch noch utopisch. Ernüchtert und verzweifelt zelebriert sie die totale Öffnung des Körpers. Über den post-pornografischen Blick im Kino
Von der Kapitalismuskritik zum Selbsterfahrungstrip und von der kleinen Revolution zur ungebrochenen Führerfigur: Das Genre des Katastrophenfilms ist zum reinen Erlebnispark geworden. In „Der Sturm“ macht Wolfgang Petersen eine Handvoll Schwertfischer zu den letzten amerikanischen Helden
Alle reden von der digitalen Technik, aber was genau bedeutet sie eigentlich für das Kino? Die Major Companies basteln bereits an ihren neuen Monopolen, und Regisseur Mike Figgis hat mit den kleinen Kameras einen viergeteilten Hollywood-Film in „Echtzeit“ gedreht: „Timecode 2000“
Das indische Kino hat nach Hollywood das größte Publikum der Welt. Seine Musicals sind so keusch wie eh und je, doch eine jüngere Generation von Regisseuren sorgt jetzt für Bewegung. Der Filmemacher Sanjay Leela Bhansali im Gespräch über kapriziöse Stars, Mafiamorde und die Massenhysterie
Jamaika tobt: In den Auseinandersetzungen zwischen Dancehall-Stars wie Capleton und Beenie Man werden die aktuellsten religiösen und gesellschaftlichen Fragen im Reggae-Rhythmus verhandelt
Bei seiner ethnologischen Reise durch deutsche Tätergeschichten ist Romuald Karmakar in „Manila“ angelangt. Sein neuer Film untersucht die Schnittstelle von Tourismus und Prostitution, entlarvt dabei jedoch vor allem die Haltung des Regisseurs
Wenn Psychopathen Regie führen und der liebste Horrorfilm das Leben ist. Wes Cravens postmoderne Slasher-Trilogie findet mit „Scream 3“ ihren vorläufigen Abschluss: Dramaturgie als Wiederholungszwang einer traumatisierten Heldin
Wim Wenders groovt in kleinen Tanzschrittchen vor sich hin, Michael Naumann überwindet seinen prämenstruellen Wankelmut und Hannelore Elsner umarmt vor Glück sich selbst: Und die Deutschen Filmpreise in Gold und Silber gehen an „Die Unberührbare“, „Sonnenallee“ und „Absolute Giganten“
Morgen Abend wird in Berlin der Deutsche Filmpreis vergeben. Mit der Darstellung von Geschichte hat das heimische Kino seine Probleme. Einige Anmerkungen zum neuen deutschen Historienfilm
In Frankreich sorgte „Romance“ bereits für heftige Debatten. Jetzt kommt Catherine Breillats pornografischer Diskursfilm bei uns ins Kino. Mit einer Heldin, für die sexuelle Erfahrung zum Erweckungserlebnis wird. Ein Gespräch über masochistische Initiation, den Sinn von Tabus und das Sakrale am Sex