Im mitteldeutschen Dorf Röcken wurde 1844 Friedrich Nietzsche geboren, hier findet sich auch sein Grab. In der DDR nur von echten Fans des Philosophen besucht, erlebt die Gemeinde heute einen Aufschwung als literarischer Pilgerort. Streit gibt es auch – um das Nietzsche-Denkmal „Röckener Bacchanal“
Bürgerkind, Skeptiker, Ideengeschichtler: Für Isaiah Berlin blieben seine jüdische Herkunft und die Migration Beleg der Zerrissenheit des Menschen. Michael Ignatieffs Berlin-Biografie liest sich indessen wie eine kunstvoll verschlungene Erzählung
Jacques Derridas Lektüre der philosophischen Freundschafts- und Politiktraktate ist im Grunde genommen eine lange Fußnote zu einem problematischen Satz des Aristoteles. Wie es sein Ausgangspunkt nahe legt, beschränkt er sich auf die immanente Analyse der abendländischen Höhenkammliteratur
Zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches ist ganz Weimar auf den Beinen – die Begleitausstellung hat trotzdem ein stiller niederländischer Gelehrter namens Raymond Benders zusammengestellt, weil er doch selbst „Philosoph sei“
Angesichts der ungewissen Zukunft erklingt der Ruf nach einem Orientierung stiftenden gesellschaftlichen Führungspersonal. Aber wie sehen sie aus, die neuen Eliten? Auf welchen Traditionen fußen sie, und wie viel Macht sollen sie haben?von HEINZ BUDE
„Wenn freilich die Lampe in meinem Zimmer brennt...“ Der Briefwechsel zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger gibt Zeugnis einer unterbrochenen, doch ungebrochenen Liebe zwischen den ungleichen Philosophen. Eine Beziehung am Holzweg ■ Von Marie Luise Knott
Sein Projekt war die Entzifferung der Fremde. Die Angriffe des Poststrukturalismus überstand Claude Lévi-Strauss, der Entdecker des „wilden Denkens“, mühelos. Der wissenschaftliche Schriftsteller und letzte Abgesandte der Republik des Geistes wird 90 ■ Von Walter van Rossum
Wenn das Eis von den Wänden bröckelte. Niklas Luhmann konnte das Klima einer durch Wissen gedeckten Provokation erzeugen. Eine persönliche Erinnerung an den großen Soziologen und Menschen Niklas Luhmann, der am 6. November gestorben ist ■ Von Peter Fuchs
■ Für den Philosophen Meyer-Abich besitzt die Natur unabhängig von der menschlichen Nutzung einen Eigenwert, der die ethische Grundlage eines Erhaltungswissens bildet
Nicholson Baker umkreist in seinen Essays den Intellektuellen als Archivar und Denker in der Rumpelkammer. Die Sprache und das Ich stehen im Mittelpunkt ■ Von Jörg Magenau
Wie man mit Entfremdung ganz gut zurechtkommen kann: Siegfried Kracauer ist zurück – in vier neuen Veröffentlichungen. Der Briefwechsel Kracauer–Panofsky schließt die Lücke zwischen Frankfurter Schule und Warburg-Institut ■ Von Jörg Lau