Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen weder, dass die EU mehr Geld für ihre neuen Aufgaben erhält, noch sich finanziell emanzipiert. Das ist zu egoistisch gedacht.
Nach der Finanzkrise sollten Banken nie wieder zu groß werden. Doch eine Krise weiter lassen sich die europäischen Staaten nach Strich und Faden von Banken erpressen.
Es gibt eine Lösung, um Chaos in Europa zu verhindern: Bei einem Eurobond können Anleger die nationalen Staatsanleihen nicht mehr unterscheiden. Eine Finanzflucht wäre verhindert.
Einige deutsche Abgeordneten denken, die Griechen könnten einfach ihr angeblich gewaltiges Staatsvermögen veräußern. Dieser Vorschlag ist nah am Boulevard. Mehr nicht.
Griechenland ist nicht nur vorübergehend zahlungsunfähig, sondern dauerhaft bankrott. Selbst wenn die Schulden zur Hälfte erlassen würden, wäre es nicht wettbewerbsfähig.
Es könnte einen Plan geben, um Griechenland und Europa zu retten: Die Abgaben - Steuern und Sozialversicherung - müssen hoch. Merkels Griechenlandbashing ist Parteitaktik.
Die verhasste Transferunion gibt es längst. Griechenland wird mit Milliarden "gerettet", die es nie mehr zurückzahlen kann. Dabei rückt der Staatsbankrott wird immer näher.
Die meisten Isländer wollen nicht für Milliarden-Schulden von durchgeknallten Bankern aufkommen - zu recht. Nur ein Gerichtsverfahren hätte klärende Wirkung.
Beim Umgang der Ratingagenturen mit Portugal zeigt sich eines deutlich: Ein Land wird so lange stranguliert, bis die EU die Sicherheiten für die Schuldendienste übernimmt.
Der Euro-Plus-Pakt rettet die Finanzindustrie, nicht die Währung. Die Steuerzahler müssen die Ausfallbürgen geben. So werden neue Spekulationswellen angeheizt.
Die EU-Kommission will, dass Unternehmen ihre Gewinne künftig in jedem EU-Land gleich berechnen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund übt Kritik an der Umsetzung.
Merkel hat auf dem Eurogipfel nachgegeben, weil sie keine Wahl mehr hatte. Der Druck der Finanzmärkte war zu stark. Deshalb musste der Rettungsschirm aufgestockt werden.
Dass der europäische Rettungsfonds bei den Investoren äußerst beliebt ist, ist ein Ausdruck der Krise. Die Anleger wissen schlicht nicht, wohin mit ihrem Geld.
Die EU-Kommission reagiert auf Portugals Krise hilflos. Noch mehr vom Gleichen ist die Devise. Der Rettungsschirm muss eben ausgeweitet werden. Doch schiere Quantität wird nicht helfen.
Wer denkt, dass die Griechen selber Schuld an ihrer Lage sind, verkennt die komplexen Ursachen der Misere und nimmt billigend in Kauf, dass der Euro und die EU kaputtgehen.
Die EU-Finanzminister ignorieren simpelste Zusammenhänge: Die hohen Zinsen, die Europa von den Iren verlangt, treiben das Land weiter in die Pleitespirale hinein.