Die ägyptische Militärführung fürchtet, ihre in 60 Jahren gesammelten Privilegien zu verlieren. Mit ihrer Gewalt gegen die Demonstranten tut sie sich keinen Gefallen.
Der Gewaltausbruch eröffnet der Armee die Option, die Wahl abzusagen. Doch deren Annullierung könnte nach hinten losgehen. Der Tahrir-Platz würde noch voller werden.
Ob Tunesien und Ägypten eine demokratische Zukunft haben, hängt von ihrer wirtschaftlichen Entwicklung ab. Sie brauchen eine Ökonomie, die Ungleichheiten reduziert.
Die Weichenstellungen für die ägyptische Zukunft entscheidet nicht allein das Tauziehen der Protestierenden auf dem Tahrirplatz mit dem Militärrat. Es gibt inzwischen mehr Akteure.
Der arabische Frühling birgt für Israel eine Menge Untiefen. Jetzt muss sich das Land nicht mehr mit den benachbarten Diktatoren einigen, sondern mit Argumenten überzeugen.
Die Tahrir-Jugend in Kairo muss sich der Ideologie der radikalen Islamisten entgegenstellen. Schafft sie es nicht, sind die Erfolge der Revolution in Gefahr.
Der Westen steht ratlos vor dem Umbruch in der arabischen Welt. Er muss seine außenpolitischen Interessen und Werte besser in Einklang miteinander bringen.
Kaum ein Sender berichtete so umfassend und ausdauernd über die Revolte in Ägypten wie "al-Dschasira". Sein Rezept: die Symbiose zwischen Publikum und Sender.
Die Rede der Kanzlerin auf der Sicherheitskonferenz lässt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen: Schickt den Fuchs in den Hühnerstall, um für Ordnung zu sorgen.
Westerwelle redet von Menschenrechten – doch man sah die autoritären Regimes gleichzeitig als Hort der Stabilität. Letztes Jahr verdoppelte man die Waffenlieferungen nach Ägypten.
Das Mubarak-Regime behauptet, die Revolution könnte islamistisch kippen. Das geht in Ägypten nicht auf – aber in Europa. Dabei wird sich Teheran 1979 nicht wiederholen.