Das Oberlandesgericht München verweigert sich jedem Kompromiss. Die Richter nehmen offenbar an, es handele sich dabei um einen Freibrief für Selbstherrlichkeit.
Saleem Shahzad wurde vermutlich vom pakistanischen Geheimdienst ISI entführt und ermordet. Dieser Geheimdienst ist zu einer Bedrohung geworden – für Pakistan.
Der kritische Sinologe Spengler bekam kein Visum für die Reise mit Westerwelle nach China. Als ein Journalist danach fragt, kriegt er Buhrufe vom deutschen Publikum. Ein Skandal.
Zehn kritische Journalisten wurden inhaftiert. Ihnen wird eine Verschwörung zum Putsch gegen die Regierung vorgeworfen. Die USA und die EU sind empört.
Kaum ein Sender berichtete so umfassend und ausdauernd über die Revolte in Ägypten wie "al-Dschasira". Sein Rezept: die Symbiose zwischen Publikum und Sender.
Im Iran verschärft sich die Repression. Zwei Filmemacher wurden verurteilt, weil sie dabei waren, an einem Film zu arbeiten. Das verlangt unser Engagement.
Journalisten sollten die Versuche scharf verurteilen, Wikileaks aus dem Netz zu drängen und damit auch den Spendenfluss an die Enthüllungsplattform abzudrehen.
Die Neugier hat Grenzen, die Staatsräson aber auch. Frankreichs Präsident Sarkozy hat wohl ein paar "Leichen im Keller" vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
Das Massenmedium Fernsehen darf nicht die tief deprimierende italienische Realität zeigen. Jedenfalls nicht gerade jetzt, da Berlusconi um sein politisches Überleben kämpft.
Das Gesetz zur Stärkung der Pressefreiheit war längst überfällig. Wo sich aber eine willfährige Justiz findet, nützen den Redaktionen auch keine Schutzgesetze.
Wäre das russische Herrschaftssystem nicht so ineffektiv und menschenverachtend, hätte sich das Ausmaß der Brände eindämmen lassen. Nur die PR-Politik ist erfolgreich.