Getötete Kinder lassen sich in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht gänzlich eliminieren. Bei allem Mitgefühl dürfen die Emotionen jetzt aber nicht über den Rechtsstaat siegen.
In Frankreich gibt es die Faustregel: Totgesagte leben länger. Nur wer definitiv unter die Erde gebracht wurde, ist erledigt. Egal, wie lädiert Strauss-Kahns Bild ist.
Das Rote-Khmer-Tribunal steht in der Kritik, von der kambodschanischen Regierung beeinflusst zu sein. Die Frage ist: Wie sinnvoll ist kann es dann überhaupt sein?
Das Urteil ist ein Freifahrtschein für Wilders, mit seiner Hetze fortzufahren. Und es ist eine Ohrfeige für die Muslime, die in den Niederlanden leben.
Dass die Tunesier wie die Ägypter ihre Vergangenheit selbst aufarbeiten, ist etwas Besonderes. Damit zeigen sie, dass sie es ernst meinen mit der Demokratie.
Der Öffentlichkeit kann es im Kampf gegen das Feindbild des afrikanischen Dealers gar nicht hart genug zugehen. Und die Justiz schont findig jene, die diese Denke übernehmen.
In Russland ist es Methode, Gefangene wie Tiere in Käfigen zur Schau zu stellen. Vielleicht macht das Urteil Betroffenen in Russland Mut, ebenfalls Straßburg anzurufen.
Auch 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind Prozesse gegen Nazi-Verbrecher gerechtfertigt. Angesichts der Monstrosität der Taten sind diese Verfahren niemals zu spät.
Rechtssicherheit gilt auch für einen verhassten Personenkreis. Wir müssen diese Menschen ertragen, die Frauen vergewaltigt oder Kinder ermordet haben. Auch in Freiheit.
Korruption ist in Zentralamerika tägliches Geschäft. Die Verurteilungen der Expräsidenten Rodríguez und Portillo sind endlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Der rechte Bombenbastler bekommt keine Strafe. Warum soll ein Angriff auf die Antifa weniger staatsgefährdend sein als islamistische Bomben in der U-Bahn?
Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das frühere Jugoslawien hat gute Arbeit geleistet. Doch die Anfeindungen hören nicht auf. Eine Bilanz der juristischen Aufarbeitung.
Rechtsgeschichte schrieb das am Freitag in Turin verkündete Urteil vor allem deshalb, weil es dem Manager Espenhahn vorsätzlichen Totschlag zur Last legt.
Stalking-Opfer gehen auch künftig leer aus. Mit diesem Urteil haben die Kasseler Richter die Chance vergeben, das Entschädigungsrecht sinnvoll weiterzuentwickeln.
Das Gericht hat entschieden, dass undurchsichtige Zockerprodukte wie von der Deutschen Bank illegal sind. Der Erpressungsversuch des Instituts ist gescheitert.
Statistische Berechnungen reichen nicht aus, um unterschiedliche Versicherungsprämien von Männern und Frauen zu rechtfertigen. Ein wegweisendes EU-Urteil.
Ein Gericht muss bewerten, was es mit der angeblichen Sicherheit der AKWs auf sich hat. Die Entscheidung könnte zeigen, dass die Atompolitik der Regierung ein Irrtum war.
Wenn Peter Müller die Transformation schafft, dann wird man sich bald nur noch vage an sein Vorleben erinnern. Gelingt es ihm nicht, wird er einflussloser Außenseiter bleiben.