Gegen die Rehabilitierung der so genannten "Kriegsverräter" haben sich Konservative lange gewehrt - die Mär vom "Verräter, der seine Kameraden dem Feind überlässt" hielt sich hartnäckig.
Die österreichische Rechte geht auf Abstand zum Nationalsozialismus. Jenes Gedankengut manifestiert sich heute im Sozialchauvinismus der Rechtspopulisten.
Obwohl vergessen, hegten in der Weimarer Republik fast alle Parteien Ressentiments gegen Polen. Das war für den Angriff Nazi-Deutschlands auf Polen von erheblicher Bedeutung.
Die Eliten sind in der (Finanz-)Krise. Da kommt der 65. Jahrestag des Anti-Hitler-Putschs vom 20. Juli 1944 gerade recht - so stümperhaft und reaktionär er auch war.
Die SPD will die von der NS-Justiz wegen "Kriegsverrat" willkürlich hingerichteten Soldaten nicht rehabilitieren. Eine seriöse Geschichtsdebatte wird so zum Spielfeld kurzsichtiger Politikinteressen.
Der D-Day als Sinnbild eines gerechten, moralisch unangreifbaren Krieges
ist ein Mythos, mit dem wir aufgewachsen sind und der jedes Jahr feierlich begangen wird.
Beim Thema Vertreibung geht es hierzulande kaum um das Leid der Polen, sondern um die Deutschen als Opfer. Die Debatte um Erika Steinbach hat daran nichts geändert.
Das Alleinvertretungsrecht des Bundes der Vertriebenen (BdV) im Stiftungsrat ist ein grundlegender Fehler. Auch außerhalb des BdV gibt es viele, ehemals Vertriebene.
Es wird wohl nicht allein an Angela Merkel gelegen haben, dass sich der Vatikan am Ende zu einer deutlichen Kurskorrektur genötigt sah. Mit seiner Kehrtwende rettet Benedikt XVI. seine Autorität.
Der Judenvergleich von Ifo-Präsident Sinn zeigt jene Abgehobenheit, die zur Abkoppelung der Finanzwelt von der Realwirtschaft führte. Sinns Entschuldigung ändert daran nichts.
Die Union will die Linkspartei bei einem Antrag zum 70. Jahrestag des Pogroms vom 9. November 1938 außen vor lassen - ein Rückfall in die Zeit vor 1989.
Bisher hat es Deutschland immer geschafft, nicht für die Verbrechen der deutschen Wehrmacht in Italien haften zu müssen. Damit muss jetzt endlich Schluss sein.
Der Vorwurf des "Appeasement" trifft Regierungen, die mit Russland oder Iran einen friedlichen Ausgleich suchen. Doch die Kritiker bemühen falsche historische Vergleiche.
Mexiko unterstützte die spanische Republik und protestierte gegen den Anschluss Österreichs an Nazideutschland. Dennoch war in dem Land nicht bloß der Antifaschismus beheimatet, erklärt ein neues Buch.
Was tun mit vermintem Terrain? Ein Dutzend Künstler setzen sich mit dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände auseinander. Erinnerungspolitik angesichts faschistischer Machtphantasien.