ÄGYPTEN Die Suche nach einem Regierungschef gestaltet sich schwierig, denn Mohamed ElBaradei ist umstritten. Die Muslimbrüder lehnen den gesamten vom Militär initiierten politischen Prozes ab. Der Staat sendet zudem widersprüchliche Signale aus
Ob unter Mubarak, dem obersten Militärrat oder den Muslimbrüdern – der Sicherheitsapparat schießt und foltert weiter und Polizisten werden nicht verurteilt.
Der ägyptische Machthaber Mursi bleibt bei der Ausweitung seiner Macht. Ägypten muss erst noch lernen, dass eine echt Demokratie aus Kompromissen besteht.
Die zuständige Ministerin verteidigt die Durchsuchungs-Aktionen bei Nichtregierungsorganisationen. Das Kairoer Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung bleibt weiterhin geschlossen.
Das Militär verschärft den Druck auf Organisationen von Menschenrechtlern, die Gelder aus dem Ausland erhalten. Nichts habe sich gebessert, klagen diese.
Die Anklage gegen Ägyptens Ex-Präsidenten und zwei seiner Söhne steht: Die Mubaraks sollen korrupt und an der Tötung von Demonstranten in Kairo beteiligt gewesen sein.
Der zweite Teil der Revolution: In der Nacht zum Samstag räumt die Armee mit Gewalt den Tahrir-Platz. Aber die Menschen erkämpfen sich den Platz zurück.
Ägyptens verhasste Staatssicherheit wird aufgelöst. Sie überwachte die Bevölkerung, bespitzelte sogar die Präsidentenfamilie. Nach der Revolte hatte sie immer noch Einfluss.
Einen Angriff von Mubarak-Getreuen nimmt das Militär zum Anlass, den hoch symbolischen Ort von Dauer-Demonstranten zu räumen. Die Reaktionen sind gespalten.
ÄGYPTEN Die Scharia gehört aus Ägyptens Verfassung gestrichen, meint die Soziologin Hanan Hammad. Aber das Militär will das alte System gern fortsetzen