■ Aus Existenznot verhökern Familien ihre Töchter nach China. Trotz desolater Wirtschaftslage investiert Pjönjang viel Geld in die Entwicklung moderner Waffensysteme
1968 trat der Arbeiter Vasile Paraschiv aus der Kommunistischen Partei Rumäniens aus. Unzählige Schikanen, Verhaftungen und Einweisungen in die Psychiatrie waren die Folge. Heute lebt er zurückgezogen als Rentner ■ Aus Ploiesti Keno Verseck
Auch wenn es die herrschenden Mullahs noch nicht wahrhaben wollen: Die Islamische Republik Iran steht vor dem Umbruch. Die Moscheen werden immer leerer. Wer es sich leisten kann, feiert heimlich, aber ganz ungeniert ■ Aus Teheran Martin Land
Rassistische Parolen in Rußland sind keine Ausfälle einiger weniger, sondern dabei, fester Bestandteil der Staatsdoktrin zu werden. Die Regierung schweigt dazu, und die Zahl ausreisewilliger Juden wächst ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
Arbische Organisationen in den USA protestieren gegen den Hollywoodfilm „Belagerung“, in dem Araber vor allem als Terroristen dargestellt werden, die Amerika in den nationalen Notstand treiben ■ Aus Washington Peter Tautfest
Die Verhaftung des ehemaligen Diktators Pinochet in London polarisiert die innenpolitischen Lager. Beide sorgen sich um den Fortbestand der Demokratie – wenn auch unter unterschiedlichen Vorzeichen ■ Aus Santiago Ariel Hauptmeier
In Chinas Städten haben die Bürger keine demokratischen Rechte, doch in Einwohnerkomitees legen sie sich demokratische Pflichten auf und schaffen sich so Mitspracherechte gegenüber den Behörden ■ Aus Peking Georg Blume
Fünf Jahre nach der Unterzeichnung der Prinzipienerklärung von Oslo hat sich in Palästina wenig verändert. Die israelischen Besatzer riegeln das Land weiter ab. Manchmal kostet das Menschenleben ■ Aus Jerusalem Georg Baltissen
Die aktuelle Debatte um Multikulturalität kreist äußerlich um zwei Pole: die linksliberale Seite fordert ein interkulturelles Miteinander, die neokonservative ein ethnopluralistisches Nebeneinander. Im Kern ergänzen sich beide: kulinarische Vielfalt und farbige Moderatoren sind gut, Kopftücher und andere Zeichen der fundamentalistischen Vormoderne hingegen nicht ■ Von Mark Terkessidis
Am gestrigen ersten landesweiten „Sorry Day“ entschuldigte sich das offizielle Australien für die jahrhundertelange Diskriminierung und Unterdrückung der Aborigines. Es ist ein zaghafter Versuch der Versöhnung ■ Von Michael Lenz
Wer heute öffentlich von Grenzen spricht, fordert in aller Regel ihre Überwindung. Wer multikulturelle Vielfalt proklamiert, hat Gleichheit im Sinn und ebnet häufig der Einfalt den Weg. Eine Buchbesprechung ■ Von Edith Kresta