Die neue Hauptstadt hat nicht nur Sogwirkung auf Geschäftsleute, auch immer mehr Obdachlose werden angezogen, darunter viele aus den neuen Bundesländern. Das Los, ohne Wohnung und Arbeit dazustehen, gab es in der ehemaligen DDR so gut wie gar nicht, was den Absturz und die Hilflosigkeit noch mehr verstärkt. ■ VON ANNETT JENSEN
Mehr als 30 Millionen D-Mark stellt ein Kulturförderungsprogramm des Bundes zur Unterstützung der „soziokulturellen Infrastruktur“ in den neuen Ländern zur Verfügung. Und plötzlich stoßen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander — das einstige „kulturelle Volksschaffen“ (Ost) mit seinen zahlreichen Klub- und Kulturhäusern und die einst alternative Szene (West), die an ihrer midlife-crisis leidet. Ein Bericht über deutsch-deutsche Verständigungsprobleme. ■ VON EVA KRINGS
■ Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse will ein Tribunal zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit initiieren. Gegenüber der vehementen Kritik aus dem Westen wirbt er für Verständnis.
■ Die IG Metall wirft Bonn vor, bisher erst 71 der 170 IAO-Vereinbarungen ratifiziert zu haben/ Keine Übernahme der von der DDR unterzeichneten Verträge
Ende Juni kommt das Aus für den früheren FDJ-Verlag Junge Welt: 'Bummi‘, 'mosaik‘ und 'ABC-Zeitung‘ verschwinden vom Zeitschriftenmarkt ■ Aus Berlin Frank Nordhausen
■ Aus Genthin kam das Waschpulver des realexistierenden Sozialismus/ Trotz Sanierung bleiben nur 400 der 1.700 Arbeitsplätze/ Nun kämpfen Werk und Stadt ums Überleben/ Von Frank Brendel
■ Interview mit Rosi Will, inzwischen „abgewickelte“ Professorin für Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität und Mitverfasserin des Verfassungsentwurfs am Runden Tisch/ „Abwicklung“ — ein Schlachtfeld zwischen Ost und West um die Aneignung der Vergangenheit
Bis Mitte der 80er Jahre benutzte die Stasi ein Gelände südlich von Berlin/ Ehemalige Stasi-Ausbilder packen im britischen Fernsehen aus/ Planung von Terroranschlägen gehörte zum Programm ■ Von Ralf Sotscheck