WAHL DER QUAL Deutsche Fleischesser haben beim Einkauf künftig mehr Alternativen: billige Massenprodukte, teure Bioware – oder jetzt als neuer Mittelweg Fleisch mit einem Siegel, das der Deutsche Tierschutzbund heute präsentiert. Voraussetzungen dafür sind kein Ökofutter und kein Freigang, aber immerhin ein bisschen mehr Platz und Gemütlichkeit im Stall ➤ SEITE 3
ERNÄHRUNG Für ein Ende der konventionellen Massentierhaltung: 300 Professoren rufen zu einer Wende in der Agrarwirtschaft und zu einem würdigen Umgang mit Tieren auf. Unterdessen erreicht der Dioxinskandal die Schweinemast. Hunderte Tiere müssen getötet werden ➤ SEITE 3
Es mutet wie Öko-Science-Fiction an, aber die Initiative für eine neue Agrarwende eröffnet reale Perspektiven. Nur Schwarz-Gelb kann sie bei den Bauern durchsetzen.
DIOXINSKANDAL Bis zu 150.000 Tonnen Tierfutter mit Gift verseucht. Razzia bei Hersteller ➤ SEITE 2 Außer Kontrolle: Das boomende Geschäft der Futtermittelindustrie ➤ SEITE 3 Dioxinalarm auch in Berlin und Brandenburg ➤ SEITE 22
DIOXINSKANDAL Firma gesteht Verwendung von Industriefetten zur Futtermittelherstellung. Mitarbeiter: „Wir dachten, das sei unproblematisch.“ Umfang der Dioxinbelastung unklar
Keine Frage: Dioxinhaltige Rapsöle eines Biodieselproduzenten sind ins Futtermittel für Hühner gelangt. Die viel wichtigere Frage lautet: Wie kommt das Dioxin in die Biodieselherstellung?
URTEIL Karlsruhe lässt Umweltverbände jubeln: Bundesverfassungsgericht bestätigt gesetzliche Einschränkungen beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland. Doch bei der EU bleibt die Gentechniklobby stark: Dort arbeiten Industriemitarbeiter als offizielle Kontrolleure ➤ Seite 2
Steinmeier schafft es, sowohl die ökologische Moderne als auch Massentierhaltung und Genanbau zu propagieren. Damit ruiniert er zielstrebig die Glaubwürdigkeit seiner Partei.
Brandenburgs Bauernpräsident Udo Folgart befürwortet Gentechnik und Massentierhaltung. Was hat bloß die SPD geritten, ihn in ihr Schattenkabinett zu berufen?
Die meisten Subventionen für die Landwirtschaft gehen nicht an Bauern, sondern an große Handelshäuser und Lebensmittelkonzerne. Dabei soll es doch eine Hilfe für Bauern sein.
Das Anbauverbot der gentechnisch veränderten Maissorte MON 810 ist ein Etappensieg - leider nicht mehr. Die größte Gefahr ist ein Sieg von Union und FDP bei der Wahl im September.
Für Landwirtschaftministerin Ilse Aigner ist das Anbauverbot für den Genmais nur eine Einzelfallentscheidung. Sie traut sich nicht, eine grundsätzliche Stellungnahme abzugeben.