■ Im Streit um Rentenzahlungen für osteuropäische Holocaust-Überlebende bleibt die Bundesregierung stur. Die Kommission, in der sie mit der Jewish Claims Conference verhandelt, steht kurz vor dem Eklat
■ Koalition und Bündnisgrüne einigen sich darauf, das Bundesversorgungsgesetz zu ändern: Zusatzrenten von NS-Tätern und ihren Angehörigen sollen künftig gestrichen werden. Nur die SPD will bislang nicht mitmachen
■ Überlebende eines Massakers, das deutsche Truppen 1944 bei Delphi verübten, erstreiten Schadenersatz. Die Bundesregierung lehnt jede Zahlung ab. Jetzt kommt der Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
■ Zum 150. Geburtstag seines Konzerns erklärt Siemens-Chef Heinrich von Pierer zu Entschädigungen für Zwangsarbeiter: „Die Frage stellt sich nicht“. Hunderte ehemaliger Zwangsarbeiter protestieren in Berlin
■ Frankfurter Hotels weigern sich, die Hauptversammlung des Unternehmens auszurichten. Die I.G. Farben in Abwicklung verwaltet das Restvermögen des Konzerns, der Zehntausende von KZ-Häftlingen beschäftigte
■ Am Mittwoch soll Karl Diehl von der Stadt zum Ehrenbürger ernannt werden. Der Rüstungsfabrikant hat in der Nazizeit KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter beschäftigt
■ Die US-Regierung wirft der Schweiz vor, Hauptnutznießerin des Naziraubgoldes gewesen zu sein – das auch Schmuck und Zahngold von jüdischen KZ-Opfern enthielt
■ Parteiorgan „Bayernkurier“ unterstützt rechtsradikale Mobilisierung gegen kritische Fotoausstellung zur Wehrmacht. Christsoziale werfen Machern um Jan Philipp Reemtsma „moralischen Vernichtungsfeldzug gegen das deutsche Volk“ vor