DEMENTI Es hätte ein historischer Moment sein können. Doch nach der spektakulären Ankündigung der deutschen Behörden, auf geltende EU-Regeln zu pfeifen und syrische Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, rudert die Bundes-regierung zurück. Es gelte weiter, dass die Ankunftsländer zuständig seien, betont Berlin, drängt wieder auf Grenzkontrollen – und enttäuscht die selbst geweckten Hoffnungen ▶SEITE 2
UMDENKEN Von der Kanzlerin über Tausende Helfer bis zur „Bild“: Noch nie plädierten so viele starke Stimmen so deutlich für Flüchtlinge,für Offenheit – und gegen Fremdenhass. Gut und schön. Aber wie werden aus netten Reden bleibende Werte? Ab heute Extraseiten taz.fluchthilfe: Claus Leggewie und Daniel Cohn-Bendit skizzieren „Das neue Deutschland“ ▶SEITE 2 Die Realität in Budapest und Stuttgart ▶SEITE 3, 4, 12 Eine Utopie: Gedankenspiel für ein radikal neues Einwanderungsgesetz ▶SEITE 13
Interrail Ungarn lässt Hunderte Flüchtlinge nach Österreich reisen. An der Grenze werden sie gestoppt. Nur wer noch kein Asyl beantragt hat, darf weiter, auch nach Deutschland. Keine Polizeikontrolle mehr in Bayern
HEIDENAU Bei ihrem ersten Besuch in einem attackierten Asylbewerberheim wird die Kanzlerin von einer feindseligen Menge beschimpft. Andere Deutsche helfen Flüchtlingen engagiert – wie auf Amrum ▶Seite 2, 3
ASYL Die Bundesregierung gibt eine neue Prognose bekannt: In diesem Jahr werden bis zu 750.000 Flüchtlinge in Deutschland erwartet. Das bedeutet bei 80,6 Millionen Einwohnern ein Verhältnis von 107:1. Das sollte zu schaffen sein. Oder? ▶SEITE 4, 12
Willkommen Die Hilfsbereitschaft ist groß. Doch was man persönlich für Flüchtlinge tun kann, wissen viele nicht. Welche Unterstützung ist sinnvoll? Was gilt es bei dem Engagement zu beachten? Und was sagen eigentlich die dazu, um die es geht? Eine Handreichung plus Gedankenanstoß Sachkunde SEITE 29–32
Sommer-angebot für die kleine Flucht aus dem Krieg Abgelegene PlätzeSchnelle Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten im GroßraumzeltDeutsche Küche (kalorienarm)PlatzwartVerlängerung bis in den Winter möglichRückreiseservice vor Ort
FremdenfeindeDie Idylle trügt: Mehr als zweihundertmal haben Deutsche im laufenden Jahr Flüchtlingsunterkünfte angegriffen, Asylbewerber bedroht und geschlagen oder rechte Parolen gebrüllt. Wo Rassisten zugeschlagen haben, dokumentiert die taz auf ▶SEITE 2, 3
DOSSIER Die Angst vor den Fremden. Wo sie herkommt. Und wie man damit umgeht. Fragen, Antworten, Argumente – und Beispiele, die Hoffnung machen ➤ SEITE 2–8, 21, 23