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Archiv-Artikel

islamkunde-unterricht Wissen statt Glauben

Es hört sich an, als wäre es die einfachste Lösung: Neben Biblische Geschichte träte als Ersatzfach nicht nur wie bisher Philosophie, sondern eben auch: Islamkunde. So fordert es jedenfalls die CDU-Fraktion. Und die christlichen Kirchen signalisieren schon: Damit könnten wir gut leben.

KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER

Aber: Ob damit integrationspolitisch etwas gewonnen wäre, ist fraglich. Kein Wunder, schließlich unternimmt die Union den Vorstoß ja auch einerseits aus Furcht vor Hasspredigern. Und – deshalb sind die christlichen Kirchen gleich so freudig bei der Sache – um eine überfällige Verfassungsdiskussion zu verhindern.

Denn dass in Bremen Biblischer Geschichtsunterricht auf allgemein christlicher Grundlage zu erteilen ist, ist nicht in Stein gemeißelt: Man müsste es nur aus der Landesverfassung streichen. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linksfraktion wäre das rechnerisch möglich.

Es wäre auch wünschenswert: Will man der gesellschaftlichen Realität Rechnung tragen und dem politischen Ziel Integration Vorrang geben – dann kann ein säkulares Bildungssystem ehrlicherweise nur einen allgemeinen Religionskunde-Unterricht anbieten. Dessen Lernziele heißen nicht Glauben und Beten. Sondern Wissen. Und: Gegenseitige Toleranz.