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Mathe zum Anfassen

Das „Matheschiff“ will zeigen, dass Spaß an Zahlenlehre nicht auf Eckenrechnen beschränkt bleiben muss

Wie entsteht ein Tsunami? Wie leicht kann eine Statistik manipuliert werden? Was hat Sudoku mit Mathe zu tun? Und wie lassen sich geheime Botschaften verschlüsseln? Auf solche Fragen gibt das Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ am Osterdeich Antworten – und will zeigen, dass Mathe Spaß machen kann.

„Guck mal, schaffst du das? Ist ganz leicht!“ Mit zwei geschickten Drehungen befördert ein junger Besucher einen Tetraeder durch ein viel zu klein erscheinendes, tropfenförmiges Loch. Kurz darauf stürmen zwei Mädchen auf das Exponat zu. „Das macht voll Spaß!“ ruft eine. Stefanie Wagner sieht ihnen dabei zu. „Diese Aufgabe fällt Kindern meist leichter als Erwachsenen“, erklärt die 21-jährige Pädagogikstudentin, die als Lotsin durch die Ausstellung führt. „Die probieren es sofort aus und kennen den Trick dann auch bald.“ Ausprobieren und Mitmachen stehen auf dem „Matheschiff“ im Vordergrund, von stiller Museumsatmosphäre ist keine Spur. Das Klappern, Quietschen und Platschen der Exponate mischt sich mit den Rufen von Kindern und den Erklärungen der Erwachsenen. Eltern, Großeltern und Kinder tüfteln gemeinsam, geben sich Tipps, überlegen sich Strategien. Dabei machen die Beispiele aus Anwendungsgebieten wie Verpackungstechnik oder Meeresforschung deutlich: Mathe ist mehr als trockene Zahlenlehre. Man braucht sie beim Kofferpacken ebenso wie bei der Routenplanung. Anlässlich des Mathematik-Jahres ist die MS Wissenschaft als „Matheschiff“ in diesem Sommer in 31 Städten unterwegs. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Bundesministerium für Bildung, einem Schulbuchverlag und Nintendo. Morgen setzt das Schiff seine Reise nach Oldenburg fort.

Annabel Trautwein

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