bremens wasserversorgung : Sich an den eigenen Hahn fassen
Man mag den bundesweit üblichen Wasserhandel, an dem sich auch die SWB beteiligt, mitsamt der Überlastung einzelner Entnahmegebiete misslich und falsch finden – der zu Grunde liegende Befund bleibt denkbar einfach: Der hiesige Trinkwasserverbrauch hat noch immer eine absurde Dimension.
Kommentar von Henning Bleyl
„Schuld“ daran sind nicht nur die Industrie oder privatisierungsbedingte Geschäftsinteressen – seit 2004 hält die öffentliche Hand in Gestalt der Bremer Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft noch eine (1) Aktie an der SWB – sondern in erheblichem Maß der rein private Wasserverbrauch: 90 Liter pro Tag. Nun kann man darauf verweisen, dass Bremen im Vergleich der westdeutschen Großstädte nicht schlecht da steht, nur im Osten wird offenbar noch weniger gebadet – dennoch gibt es immenses Einsparpotential. Nur fünf der 90 Liter werden zum Kochen und Trinken verwendet. Der Rest verwandelt sich via Bad und Klo umgehend in Abwasser.
Immerhin macht Bremen mit der geplanten Splittung der Abwassergebühr einen Schritt in die richtige Richtung, der vor allem Gewerbetreibende zum Entsiegeln ihrer Flächen und damit zur Grundwasserschonung bringt. Der Einsatz von Brauchwasser in privaten Haushalten ist trotzdem noch viel zu gering.