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Archiv-Artikel

Dolmetscher für Immigranten

Die Ausländerbeauftragte Barbara John hat gestern ein neues Projekt zur Migrantenintegration vorgestellt. Seit Anfang Januar bildet der Verein „Gesundheit Berlin“ zusammen mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg 30 Gemeindedolmetscher aus. Die zweisprachigen Türken, Polen und Russen können ab November in Berliner Krankenhäusern eingesetzt werden. Dort sollen sie für Patienten, die kein Deutsch sprechen, Übersetzungsleistungen übernehmen. „Häufig führen interkulturelle und sprachliche Missverständnisse zu Fehldiagnosen“, sagte der Gynäkologe Matthias David gestern. Um das zu vermeiden, sollen Kliniken spätestens Ende 2003 Übersetzer bei einer zentralen Rufnummer anfordern können. Nicht geklärt ist allerdings, wie sich das Projekt langfristig tragen kann. Krankenkassen wie auch Krankenhausbetreiber sehen sich durch die anfallenden Kosten überfordert. „Eine gesetzliche Grundlage, die einen Dolmetscher beim Arzt vorschreibt und die Finanzierung regelt, fehlt in Deutschland“, sagte Barbara John. TAZ