: die bremer kinotaz, alle Filme, alle Termine
A
About Schmidt USA 2002, R: Alexander Payne, D: Jack Nicholson, Kathy Bates
„Gerade wurde Versicherungsaktuar Warren Schmidt aufs Rentnergleis abgeschoben, als ihn der nächste Schicksalsschlag ereilt: Der Tod seiner Frau und die Entdeckung, dass diese eine Affäre hatte, lassen den ewig Unzufriedenen jeglichen Halt verlieren – bis er sich in einem Wohnmobil auf eine missionarische Reise macht, um seiner Tochter im entfernten Denver die geplante Heirat auszureden. Alexander Paynes lose Adaption von Louis Begleys Roman ‚Schmidt‘ ist ein schlaues, stilles, bewegendes und immer wieder brüllend komisches Roadmovie, hinter dem sich vor allem das Porträt eines pensionierten Spießers verbirgt, der von Jack Nicholson in einer völlig uneitlen und hinreißenden One-Man-Show verkörpert wird.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Atlantis, Lichtspielhaus DEL
8 Frauen Frankreich 2002, R: Francois Ozon, D: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant, Emmanuelle Béart
„‘8 Femmes‘ ist ein Coup: Acht französische Schauspielerinnen - unter ihnen Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart - versammeln sich zu einer Hommage an das Kino und an dessen weibliche Stars. In einem 50er-Jahre-Setting geben sie den weiblichen Teil einer Familie, deren einziges männliches Mitglied eben mit einem Messer im Rücken gefunden wurde. ,8 Frauen‘ ist Krimi, Screwball-Comedy, Musical und Melodrama in einem, eine Mischung von Genres jener Zeit, in der das Studiosystem prosperierte und Schauspielerinnen noch Göttinnen gleich waren.“ (taz) City
B
Bellaria - So lange wir lebenDeutschland/Österreich 2002, R: Douglas Wolfsperger
„Das Bellaria Kino ist ein kleines Programmkino mit morbid - heruntergekommenem Charme, das in einer Nebenstraße hinter dem Wiener Volkstheater liegt. Hier trifft sich regelmäßig eine eingeschworene Schar von Liebhabern alter Ufa-Filme und großer Leinwandidole. Die Besucher, um die 70 und älter, nutzen das Kino als Zeitreise in die eigene Jugend. Die filmische Dokumentation spürt den Lebensgeschichten dieser teilweise etwas skurrilen Stammbesucher nach und enthüllt deren Sehnsucht, ihre Erinnerungen aufleben zu lassen und die Zeit zumindest kurz anhalten zu können. Wolfsperger führt seine kauzigen Hauptdarsteller nicht vor, er führt zu ihnen hin. Unaufdringlich begleitet er die Cineasten beim täglichen Ritual ‚Bellaria‘ und ergründet auf höchst unterhaltsame Art die Bedeutung der Nostalgie.“ (roxykino-do) Schauburg, Gondel
Bibi Blocksberg Deutschland 2002, R: Hermine Huntgeburth, D: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann / Preview
„Rund 15 Jahre, nachdem Bibi Blocksberg auf ihrem Besenstiel ihren Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer begann – allein die Hörkassetten wurden über 33 Millionen mal verkauft – erobern nun Hexen aus Fleisch und Blut die Kinos. Katja Riemann und Ulrich Noethen spielen die Eltern von Bibi Blocksberg in dem humorvollen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt das Duell zwischen Bibi und der bösen Hexe Rabia steht. (Blickpunkt: Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore
„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort. Weit mehr als eine Reportage über den Waffenwahn der Amerikaner, versteht sich die Arbeit als Deutung der Nationalkultur. Der Grund für die Schieß- und Mordwut seiner Landsleute, so Moore, heißt Angst.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio, City, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV
Brass On Fire Deutschland 2002, R: Ralf Marschalleck / Originalfassung mit Untertiteln
Wenn man an die Filme von Emir Kusturica denkt, hat man gleich einen bestimmten Ton im Ohr. „Time Of The Gypsies“ hätte auch genausogut „Sound Of The Gypsies“ heißen können, denn die wilde, laute, vitale Musik der Roma scheint bei ihm immer mitzuschwingen - oder besser mitzuscheppern. Wie wichtig es ist, dass bei solch einer Filmmusik die Bilder den gleichen Rhythmus haben, merkt man nun bei „Brass On Fire“, denn der Cutter war entweder völlig unmusikalisch oder taub. Da sieht man, genau wie bei Kusturica, die Roma mit ihren schäbigen Anzügen, Goldzähnen im Mund und Gesichtern, die jedes für sich eine ganze Geschichte erzählen, ausgelassen auf ihren Hörnern schreien. Da hört man ihre unbändigen Polkas, ihre irrwitzigen Blechbläsereien, und sie wirken dennoch enttäuschend prosaisch. Zu dieser Musik gehört auch eine filmische Poesie, aber der Filmemacher Ralf Marschallack arbeitet hier viel zu brav und ordentlich, um dieser Musik mit der Kamera Herr zu werden. (hip) Kino 46
Breaking the Waves Dänemark 1996, R: Lars von Trier, D: Emily Watson, Udo Kier
Von Trier lässt zwei von Herzen gute Menschen mit den Dämonen der Liebe in den Zeiten der Bohrinseln kämpfen, und manchmal kann man es kaum ertragen, ansehen zu müssen, wie die beiden dabei leiden. Von Trier, dem man bis zu diesem Film vorwerfen konnte, dass seine Filme allzu künstliche Stilspielereien und Kopfgeburten waren, inszeniert hier so erbarmungslos realistisch, dass einem das nasskalte Wetter des Films förmlich in die Knochen kriecht. Mit einer nervösen Handkamera gefilmt, die ungeduldig immer noch näher an die Figuren heran will, und sich dabei nicht um Unschärfen, verrissene Bilder oder den ewigen Gelbstich zu scheren scheint, gewinnt von Triers Film eine brutale, fast schmerzhafte Schönheit. (hip) Atlantis
C
Chicago USA/Kanada 2002, R: Rob Marshall, Richard Gere
„Eine junge Frau im Chicago der 20er Jahre realisiert ihren Traum von Star-Ruhm, nachdem sie ihren Liebhaber erschossen hat und ihr Anwalt sie zum unschuldigen Opfer des Jazz-Zeitalters stilisiert. Brillant inszeniertes, darstellerisch, tänzerisch und gesanglich mitreißend interpretiertes Musical, das den Sieg des Scheins über das Sein mit berauschenden Bildern feiert und ihn zugleich mit gut gelauntem Zynismus hinterfragt.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar
The Core - Der innere Kern USA/Großbritanninen 2003, R: Jon Amiel, D: Nicole Leroux, Hilary Swank
„Dieser Film geht schwer in die Tiefe: geologisch und philosophisch. Denn bei ihrer Erkundung des Erdinneren stoßen Forscher auf das Nichts, das ganz anders aussieht, als es sich die Existentialphilosophen bislang vorgestellt haben: Denn erstens kann man mit einer laserbewehrten Rakete ein Loch ins Nichts schießen, und zweitens wachsen dort riesige Kristalle, an denen sich das Vehikel ganz blöd verhakt. Das alles ist eigentlich ziemlich lustig und von Regisseur Jon Amiel gerade noch ernsthaft genug inszeniert, um nicht zur Parodie zu geraten.“ (tip) Cinemaxx, Cine Star, Aladin BHV, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
D
Daredevil USA 2003, R: Mark Steven Johnson, D: Ben Affleck, Jennifer Garner
„ „Daredevil“ bringt nach dem Erfolg von „Spider-Man“ einen weiteren Helden aus dem Universum der Marvel Comics auf die Leinwand. Ben Affleck spielt einen blinden Anwalt, der über ein körpereigenes Radar verfügt und sofort erkennt, wenn ein böser Bube oder eine schöne Maid den Raum betritt. Angesichts von Afflecks stets debilem Gesichtsausdruck möchte auch der Zuschauer die Augen schließen, wäre da nicht die bezaubernde Jennifer Garner, die jede Szene mit ihrer bloßen Präsenz veredelt. Wenn Regenwasser über den Körper der Geliebten laufe, könne der Held sie dank seines Radars vor dem inneren Auge sehen, behauptet der von Mark Steven Johnson inszenierte Film. Das ist zwar grober Unfug, aber so schön, dass der Zuschauer es blindlings akzeptiert: Ja, Liebe macht sehend.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Aladin BHV
Dem Himmel so fern USA/Frankreich 2002, R: Todd Haynes, D: Julianne Moore, Dennis Quaid
„Das störungsfreie Leben eines Ehepaars in einer amerikanischen Kleinstadt der 50er-Jahre gerät ins Wanken, als die homosexuelle Veranlagung des Ehemanns zu Tage tritt und die Frau eines Verhältnisses mit dem schwarzen Gärtner beschuldigt wird. Ein meisterhaftes doppelbödiges Melodram, das vor allem die Position der Frau in einer von Vorurteilen und Repressionen beherrschten Gesellschaft hinterfragt. Äußerliche Bildschönheit und inhaltliche Konfrontationslust gehen eine ideale Symbiose ein. Gleichzeitig ist der Film eine Hommage auf die Arbeiten von Douglas Sirk.“ (filmdienst) Schauburg
Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth
„Das Dschungelbuch“ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit „Probier`s mal mit Gemütlichkeit“ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL, Apollo BHV
E
Ein Chef zum Verlieben USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant, Alicia Witt. FSK 0
„Darauf haben wohl alle Fans romantischer Komödien schon lange gewartet: Hugh Grant, der ewige britische Dandy mit Charmeur-Hundeblick, und Sandra Bullock, Amerikas süßestes Mädel von nebenan, fallen sich nach einem langen Leinwand-Hick-Hack liebend in die Arme.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx OL
Eine Hexe in unserer Familie Schweden 1999, R: Harald Hamrell, D: Karin Bogaeus, Margreth Weivers
“Die achtjährige Maria hat ihre Nase voll von ihrem kleinen Bruder. Mi einer Zauberkugel wünscht sie ihn deshalb weg. Doch dann ist sie bange: Könnte die neuen Nanny eine Hexe sein? Der bezaubernde schwedische Märchenfilm nach einem Buch von Ulf Stark gewann bei dne Nordischen Filmtagen.“ (Cinema) Kino 46
Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordi
„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mittvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Khell Bjarne. In seiner Art an Dustin Hoffmans ‚Rainman‘ erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist.“ (film.de) City
F
Femme Fatale Frankreich/USA R: Brian De Palma, D: Rebecca Romjin-Stamos, Antonio Banderas
„Träume, Rückblenden, Zeitsprünge: Brian De Palma benutzt sein verrätseltes Portrait einer starken Frau als Sprungbrett ins Unbewusste. Scheinbar wird die Story einer Juwelendiebin erzählt: Bei einem Millionenraub während der Eröffnungsgala des Festivals in Cannes linkt sie ihre Komplizen ab. Sieben Jahre später taucht sie als Frau des Pariser US-Botschafters wieder auf - und gerät in die Schusslinie ihrer Ex-Kumpane und eines Paparazzo. Offenkundig ist an dieser faszinierend trickreichen Reflexion über die trügerische Realität von Filmwelten jedoch nur De Palmas Absicht, Erwartungen zu überlisten. Wer seinem Bilderrätsel auf die Spur kommen will, sollte gewillt sein, De Palmas Aufforderung zu folgen, diese unzähligen Puzzleteile selbst zusammenzusetzen.“ (Cinema) CineStar, Cinemaxx OL
Final Destination 2 USA 2002, R: David Elis, D; Ali Larter, A. J. Cook
„Collegestudentin Kimberly rettet durch Vorahnung eines Massenunfalls einigen Menschen das Leben. Doch nur vorübergehend können die Überlebenden dem Tod von der Schippe springen: Einer um den anderen fällt auf unappetitlichste Weise kurz darauf dem Sensemann zum Opfer. Das Original des satirisch angehauchten Mysteryhorrors entwickelte sich in Deutschland unerwartet zum Riesenhit und war auch in den USA mit einem Einspiel von 53 Mio. Dollar ein ansehnlicher Erfolg. Nun dreht sich das Todeskarussell konzeptgetreu auf ein Neues, allerdings mit frischem Blut vor wie hinter der Kamera.“ ( Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke
„Nach ‚Pünktchen und Anton‘ und ‚Emil und die Detektive‘ ist ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL
Der Fluch von Darkness Falls USA/Australien 2002, R: Jonathan Liebesman, D: Chaney Kley, Emma Caulfield
„Ein junger Mann, der durch die Ermordung seiner Mutter traumatisiert wurde, kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück und findet sich unversehens im Mittelpunkt einer grausamen Mordserie, als deren Urheber er verdächtigt wird. Ideenarmer Horrorfilm ohne die üblichen Splatter-Effekte, der aus dem Fundus des Allzubekannten schöpft und lediglich im stimmungsvollen Wechselspiel von Licht und Dunkel einige Spannung erzeugt.“ (filmdienst) CineStar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
Das Genre der Filmbiographien, der sogenannten „biopics“, krankt daran, dass sich die Filmemacher wohl oder übel an die Fakten des Lebenslaufs halten müssen, weil ja jeder die Geschichte kennt. Auch „Frida“ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Immer dann, wenn sich Taymor traut, mit solchen Bildern die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen zu ignorieren, wenn sie versucht, mit der Kamera so wie Frida Kahlo zu malen, hat der Film seine stärksten Momente. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint. (hip) Cinema, Casablanca OL
G
Gangs of New York USa 2002, R: Martin Scorsese, D: Daniel Day-Lewis, Leonardo DiCaprio
„In seinem lang erwarteten Epos erschließt sich Scorsese die Geschichte seiner Stadt als Chronik blutiger Stammesfehden. Mit bewährt souveräner Geste eignet er sich die Epoche zwischen 1846 und dem Höhepunkt des Bürgerkriegs an, kleidet den sehenswerten Film mit reichem, faszinierendem Zeitkolorit aus. Leider stellt er keine wirkliche Resonanz her zwischen seiner zentralen Rache- und Dreiecksgeschichte und den Zeitläuften. Am Ende hat er sein Publikum weniger davon überzeugt, dass die Geschichte Amerikas auf den Straßen geschrieben wurde, dafür jedoch die Moral seiner früheren Filme bekräftigt, dass man ebendort für seine Sünden büßen muss.“ (tip) Cinemaxx, CineStar,
Das Glück UdSSR 1935, R: Alexander Medwedkin, D: Pjotr Sinowjew / Stummfilm mit Klavierbegleitung
„‚Ein Märchen vom armen, habsüchtigen Chmyr, von seiner Frau Anna und dem Pferd, vom satten Nachbarn Foka und auch vom Popen, der Nonne und anderen Vogelscheuchen‘ nennt der Regisseur seinen Stummfilm ‚Das Glück‘, den er ‚dem letzten Taugenichts der Kolchose‘ widmete. Medwedkins Film, der gewiss in erster Linie als Lehrfilm gemeint ist, ist über seine politische und filmhistorische Bedeutung hinaus eine der gelungensten Komödie des sowjetischen Films, die bis auf den heutigen Tag lebendig geblieben ist. Denn Medwedkin setzt hier vor allem auf das Lachen, das er ‚eine der gefährlichsten Waffen im Kampf für den Fortschritt‘ nannte.“ (Wolfgang Ruf) Kino 46
Der Golem, wie er in die Welt kam Deutschland 1920, R: Paul Wegener, D: Paul Wegener
“16. Jahrhundert: Rabbi Loew, der geistliche Führer der jüdischen Gemeinschaft in Prag, ein Magier und Meister der schwarzen Kunst, haucht einer Lehmstatue Leben ein. Wegners Film war einer der künstlerisch und geschäftlich größten Erfolge der deutschen Stummfilmproduktion, dessen außergewöhnliche, von Jugendstil und Expressionismus bestimmte Bild- und Dekorgestaltung nichts an suggestiver Wirkung eingebüßt hat.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis
Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. Das Regie-Comeback Wolfgang Beckers verspricht auch eines für den deutschen Film zu werden. Fünf Jahre nach ‚Das Leben ist eine Baustelle‘ präsentiert der X-Filme-Mitgründer eine Komödie, die sich mit dem Mauerfall und den unmittelbaren Entwicklungen in Ost und West auseinandersetzt. Mit Daniel Brühl und Katrin Sass ist das mit Spannung erwartete Projekt überdies bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Cinemaxx , Cine Star, Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Passage BHV
Göttliche Intervention Frankreich/Palästina 2002, R: Elia Suleiman, D: Elia Suleima, Nayef Fahoum Daher
„‚Göttliche Intervention‘ des palästinensischen Regisseurs Elia Suleiman setzt sich lakonisch mit der Aggressivität im heutigen Nazareth und Jerusalem auseinander und erhielt hierfür beim letzten Festival von Cannes den Spezialpreis der Jury. Über weite Strecken wortlos erzählt er Alltagsgeschichten aus einer Welt, in der sich in jedem abgestellten Auto eine Bombe befinden kann. Der beklemmenden Atmosphäre schwelender Gewalt begegnet Suleiman mit verhaltener, skurriler Komik und fordert die Phantasie des Zuschauers heraus, indem er die entscheidenden Dinge oft außerhalb des Bildes passieren lässt. Am Ende hebt der Film ganz und gar vom Boden der deprimierenden Realität ab - in einer mehrminütigen, spektakulären Musical-Ninja-Einlage.“ (Der Spiegel) Schauburg
H
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) Cine Star
The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore
Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei „The Hours“ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind Die grosse Überraschung bei „The Hours“ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas. Und dies nicht nur, weil sie sich mit einer Latexnase hässlich gemacht hat, um der Autorin ähnlicher zu sehen. Wenn ihre Virginia Woolf um ihre seelische Gesundheit und um ihren Roman kämpft, dann tut sie dies linkisch, sanftmütig, aber auch mit einer bewundernswerten Kraft, die tatsächlich die grosse Schriftstellerin erahnen lässt. (hip) Gondel, CinemaxX, Casablanca OL
J
James Bond: Stirb an einem anderen Tag USA/Großbritannien 2002, R: Lee Tamahori, D: Pierce Brosnan, Halle Berry
“In seinem 20. Kinoabenteuer sieht sich der britische Geheimagent James Bond zunächst mit Nordkoreanern konfrontiert, die ihn mehr als ein Jahr gefangen halten. Als er freikommt, unterstellen ihm seine Arbeitgeber Geheimnisverrat. Bond muss sich allein auf die Suche nach Verrätern und Verschwörern machen. Spannendes, in aufregenden Bildern inszeniertes Actionspektakel mit humorvollen, mitunter auch anzüglichen Dialogen und guten Darstellern, das den Charme der frühen Bond-Filme wieder aufleben lässt.“ (filmdienst) City
Johnny English Großbritannien 2003, R: Peter Howitt, D: Rowan Atkinson, John Malkovich
„Johnny English ist ein englischer, schusseliger Diplomat - und dem berühmtesten und gefährlichsten Agenten der britischen Krone wie aus dem Gesicht geschnitten. Das hat Folgen: Völlig unbeabsichtigt verhindert er die diabolischen Pläne eines höchst gefährlichen Bösewichts. In gekonnter Manier treibt Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson in seinem zweiten ‚Katastrophenfilm‘ erneut alles und jeden auf die Palme - diesmal in Gestalt des gefährlichsten Geheimagenten Englands seit 007 und Austin Powers.“ Cinemaxx, Cinemaxx OL
Judro bedzie niebo (Morgen kommt der Himmel) Polen 2001, R: Jaroslav Marszewski, D: Krysztof Pieczynski, Ola Hamkalo / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„In Polen entwickelt sich momentan eine äußerst interessante Independent Filmszene, die in den nächsten Jahren noch mächtig von sich hören lassen wird. Auch der Erstlingsfilm von Jaroslaw Marszewski ist Kino, das in seiner Einfachheit und Gradlinigkeit wieder so richtig Spaß macht und das Publikum bestimmt verzaubern wird. Angesiedelt an der deutsch-polnischen Grenze fristet ein 40-jähriger Schmuggler sein tristes Dasein, bis er eines Tages einen Hund überfährt. Scheinbar aus dem Nichts taucht ein 10-jähriges Mädchen auf, das darauf besteht, dass sein Hund begraben wird. Nur wo? Eine wunderbare Odyssee beginnt, untermalt von der swingenden, hypnotischen Musik von Mazzoll , die einem auch Stunden später noch im Ohr schwirrt. Scheinbar ziellos fahren sie durch das wunderbar fotografierte Grenzgebiet, mit dem toten Hund und einer Menge Geld, umgeben von Schmugglern und Polizisten, auf dem Weg zu einer außergewöhnlichen Freundschaft.“ (Film-Digital Vision Festival) Kino 46
K
Karlsson vom Dach Schweden 2002, R: Vibeke Idsoe
„Originalgetreu und im traditionellen Zeichenstil kommt die Neuverfilmung von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker in die Kinos. Die Dialoge wurden teilweise wortwörtlich aus der 1955 erstmals veröffentlichten Vorlage übernommen.“ (film.de) Cinemaxx
Kick it like Beckham Großbritannien 2002, R: Gurinder Chada, D: Keira Knightley, Parminder Nagra
“Die 17-jährige Jess liebt zwei Dinge über alles: Fußball und David Beckham. Deshalb tut die junge Inderin, die mit ihrer Familie in London lebt, auch alles, um einmal in die Fußstapfen ihres großen Idols zu treten. ,Kick it like Beckham‘ ist ein wirklicher Volltreffer in Sachen soziokultureller Komödie.“ (film.de) City
K-Pax USA 2001, R: Ian Softley, D: Kevin Spacey, Jeff Bridges
„Prot (Kevin Spacey) erscheint auf der New Yorker Grand Central Station und landet alsbald dort, wo man eben landet, wenn man behauptet, ein Tourist vom Planeten K-Pax zu sein: in der Klapsmühle. Dort trifft er auf den überarbeiteten Psychiater Mark Powell (Jeff Bridges), der schon bald der Faszination des überzeugenden Fremden erliegt und dabei langsam die Distanz zu seinem Patienten verliert. Je mehr Powell über Prot erfährt, desto stärker entwickelt sich ,K-PaX‘ zu einer Detektivgeschichte. Doch Regie und Drehbuch sind clever genug, um das erklärende Finale mit kleinen, heiteren Irritationen immer wieder zu konterkarieren.“ (tip) City
L
La lengua de las mariposas Spanien 1999, R: José Luis Cuerda, D: Manuel Lozano, Fernando Fernán Gómez / Originalfassung ohne Untertitel (!)
„An seinem ersten Schultag ist der achtjährige Moncho so erschrocken über die imposante Figur seines Lehrers Don Gregorio, dass er in die nahen Wälder flüchtet. Im Gegensatz zu seiner autoritären Erscheinung ist der Schulmeister ein freundlicher, freidenkender Republikaner, der Moncho die guten Dinge des Lebens lehren will. Sie verbringen viel Zeit in der galizischen Landschaft und bewundern dabei Naturwunder wie die Sprache der Schmetterlinge, doch alles ändert sich, als die Faschisten in die Stadt einmarschieren. Ein sensibles Porträt über das Erwachsenwerden eines Jungen vor dem Hintergrund des gerade ausbrechenden spanischen Bürgerkriegs.“ (Kommunalkino) Kino 46
Das Leben des David Gale USA/Großbritannien 2002, R: Alan Parker, D: Kevin Spacey, Kate Winslet
„Ein Philosophieprofessor, politischer Aktivist gegen die Todesstrafe, sitzt in einem texanischen Gefängnis im Todestrakt, weil er seine engste Mitstreiterin ermordet haben soll. Drei Tage vor der Hinrichtung beichtet er einer Journalistin, was wirklich geschah. Durch lange Rückblenden strukturierte Mischung aus Thriller und psychologischem Drama, die das emotionale Potenzial der Story geschickt mit politischen und gesellschaftlichen Hintergründen zu verbinden weiß, durch eine gefällige Dramaturgie den Fallstricken des Sujets aber nicht immer entkommt.“ (filmdienst) CineStar
Love The Hard Way Deutschland/USA 2001, R: Peter Sehr, D: Adrien Brody , Charlotte Ayanna
„Ein kleiner Ganove verliebt sich in eine strebsame Studentin, begreift das Ganze jedoch nur als Spiel und kann ihre Liebe nicht erwidern. Während sie zu Grunde geht, gelingt ihm in der Haft seine Schriftsteller-Karriere. Bemühte Verfilmung eines chinesischen Underground-Romans, die die kriminelle Unterwelt von New York als fiktives Abziehbild reproduziert, emotional jedoch nicht zu überzeugen versteht. Da die Charakterzeichnung der Personen nicht überzeugt, wird nur ein aufgesetzter Outsider-Mythos bestätigt.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca OL
M
Das Mädchen Rosemarie Deutschland 1958, R: Rolf Thiele, D: Natjy Tiller, Peter von Eyck, Gerd Fröbe
„Ein platinblondes Mädchen stöckelt hochhackig in eine noble Hotelhalle. Es kommt durch die Drehtür, die rhythmisch faucht. Das Mädchen ist zwar sexy und auf Freier aus, aber offenkundig zu plebejisch für das feine Hotel. Der Portier, der Herrenwelt schmierig mit einem Adressbuch zu Diensten, wirft sie hinaus: Sie habe hier nichts zu suchen. So beginnt der Rolf-Thiele-Film ‚Das Mädchen Rosemarie‘ von 1958, dessen Drehbuch Erich Kuby geschrieben hatte. Das platinblonde Mädchen, einst die teuerste und am elegantesten gekleidete Hure Frankfurts, ist tot. Eine Hand, die man keinem identifizierbaren Mörder zuordnen kann, hat sie in ihrer Wohnung hinter einen Vorhang gezerrt, wo sie offenkundig erwürgt wird. Der Film wurde ein Glanzstück deutschen Filmschaffens der fünfziger Jahre. Dass er eine sozialkritische Botschaft hatte (die leider meist auch noch im Moritatenton gesungen wird), brachte ihm damals viel Anerkennung ein und macht ihn heute ziemlich unerträglich.“ (Der Spiegel) Kino 46
Manhattan Love Story USA 2001, R: Wayne Wang, D: Jennifer Lopez, Ralph Fiennes
„Dass Wayne Wang einmal so einen grandios erzählten Film wie ‚Smoke‘ gedreht hat, ist in seiner konventionellen, starvehikeligen Cinderella-Variante ‚Manhattan Love Story‘ kaum mehr erkennbar. Ralph Fiennes verfällt hier als republikanischer Senatskandidat dem Zimmermädchen Jennifer Lopez nach ihrer Wandlung vom sexy Entlein zum aufgerüschten Schwan im geliehenen Designer-Kostüm.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Der Mann ohne Vergangenheit Frankreich 2002, R: Aki Kaurismäki, D: Kati Outlinen, Markku Peltola
“Männer ohne Gedächtnis gehören seit je zum Personal des Kinos. Aki Kaurismäki ergänzt die Galerie der Leinwand-Amnesiker nun um einen nalosen Schweißer, der bei einem Überfall jede Erinnerung an sein früheres Ich verliert. Auf der Suche nach seiner Identität findet er zwar nicht diese, dafür aber die Frau seines Lebens: eine Heilsarmistin, gespielt von Kaurismäkis Muse Kati Outinen. Kaurismäki balanciert kunstvoll zwischen melodramatischem Ernst und lakonischem Humor und steckt das Publikum mit seiner Liebe zu seinen Figuren und zum Kino an.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, Apollo BHV
Medea Italien/Frankreich/Deutschland 1969, R: Pier Paolo Pasolini, D: Maria Callas, Massimo Girotti
„Magie und Ratio, Barbarei und Zivilisation, alte Religiosität und atheistische Moderne will Pasolini mit Medea und Jason gegenüberstellen. Auch Dritte Welt und westlichen Kolonialismus, wobei Medeas Unterwerfung, Anpassung und Revolte deutlich zeigt, auf welcher Seite der Regisseur steht. Ein fast stummer Film, manchmal unfreiwillig komisch, manchmal wie ein ethnographischer Exkurs, dabei aber elektrisch und verschlüsselt. Die archaisch strenge Montage ist von seltener Schönheit und Vollkommenheit. Und Maria Callas als Medea reckt eindrucksvoll ihr Profil in mythische Landschaften.“ (Wolf Donner) Atlantis
Meine Frau, die Schauspielerin Frankreich 2001, R: Yvan Attal, D: Charlotte Gainsbourg, Yvan Attal
“Der brave Sportreporter Yvan ist mit dem Leinwandstar Charlotte verheiratet, über dessen Intimleben jeder Bistrokellner in Paris Bescheid zu wissen glaubt. Als ihm jemand erzählt, dass er es nicht ertragen könnte, seine eigene Frau mit anderen Männern auf der Leinwand zu sehen, wächst Yvans Eifersucht auf Charlottes fiktive Liebhaber, und seine Ehe gerät in eine Krise. Schauspieler Yvan Attals (,Love etc.‘) Debüt als Drehbuchautor und Regisseur ist eine amüsante, kleine Showbiz-Komödie. In der französischen Variante von ,Notting Hill‘ spielt Charlotte Gainsbourg den unwiderstehlichen Star und die Ehefrau von Attal, Terence Stamp ihren britischen Kollegen.“ (Blickpunkt:Film) Gondel
Moonlight Mile USA 2002, R: Brad Silberling, D: Jake Gyllenhaal, Dustin Hoffman
In „Moonlight Mile“ erzählt Regisseur Brad Silberling von dem jungen Ben Floss, dessen Braut bei einer Schießerei ums Leben kommt und der im Haushalt von deren Eltern wohnen bleibt, bis er und sie das Trauma überwunden haben. Ein berührender, tragikomischer Film, der alleine schon wegen der Leistungen von Dustin Hoffman und Susan Sarandon, die das Elternpaar sehr skurril, intensiv und komisch spielen, sehenswert ist. (hip) Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL
My big fat Greek Wedding – Hochzeit auf GriechischUSA 2002, R: Joel Zwick, D: Nia Vardalos, John Corbett
„Die 30-jährige in Chicago lebende Griechin Toula will mehr vom Leben als ihr Vater und die Tradition verlangen. Nachdem sie, unterstützt von ihrer Mutter, nach einer Weiterbildung das Reisebüro ihrer Tante übernimmt, trifft sie hier auf den Englischlehrer Ian. Doch bis beide eine normale Beziehung führen können, muss Toulas Vater erst Ian und Ian Toulas griechische Großfamilie akzeptieren.“ (Blickpunkt: Film) „Ein absolut Griechen feindlicher Film“ (Harald Schmidt) Filmstudio
N
Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann „Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) City
19 Japan 2001, R: Kazushi Watanabe, D: Ryo Shinmyo, Takeo Nor / Originalfassung mit Untertiteln
„Seltsam und schön, dass das B-Movie-Genre wieder eine neue Heimat hat, denkt man, wenn man sich Kazushi Watanabes Spielfilmdebüt ‚19‘ anschaut: endlich mal wieder schöne grobkörnige Bilder zu sehen, wie eine Sixties-Mischung aus Nouvelle Vague und Roadmovie. Vieles erinnert bei der eigenartig ziellosen Entführungsgeschichte in seiner Lakonie auch an den frühen Jim Jarmusch minus Achtziger-Pathos. Ein Film mit hohem Coolness-Faktor.“ (taz) Kino 46
Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich
Wiederaufführung zum Oscarerfolg: “Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) Apollo BHV, Cinemaxx, CineStar
P
Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann
Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) Filmstudio
Punch-Drunk Love USA 2003, R: Paul Thomas Anderson, D: Adam Sandler, Emily Watson
„Etwas Besseres als ‚Magnolia‘ werde ihm nie gelingen, verkündete der aggressivste Stilist unter den Jungregisseuren Amerikas, Paul Thomas Anderson. Was tun? Klar: Er produziert ein weiteres Kuriosum - diesmal zwar ohne Frösche, jedoch mit dem Klamaukstar Adam Sandler als manisch-depressivem Held einer Liebeskomödie. ‚Junge trifft Mädchen‘ (Emily Watson), alles andere ist unabsehbar. Selbstentfremdung, nervende Schwestern, Brüder mit Vorschlaghämmern, erpresserische Telefonsexdienste - das Chaos droht jederzeit hereinzubrechen. Bis die beiden auf die Melodie der Liebe hören. Die Musik, Bonbonfarben und Aberwitz machen Andersons Romanze zu einem hinreißenden Märchen.“ (Neue Zürcher Zeitung) OmU im Atlantis
R
Ring USA 2002, R: Gore Verbinski, D: Naomi Watts, Martin Henderson
„Remake des verstörenden, japanischen Horror-Schockers ‚Ringu‘, in dem ein mysteriöses Videotape jedem, der es zu Gesicht bekommt, den Tod bringt. Regisseur Gore Verbinski wagt einen Abstecher ins Horror-Genre. Basierend auf dem ersten Roman der Trilogie von Suzuki Koji brachte das Original bereits das Sequel ‚Ringu 2‘ und das Prequel ‚Ringu 0‘ hervor. In der nicht weniger verstörenden Hollywood-Neuauflage übernahm Naomi Watts (‚Mulholland Drive‘) die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL
S
Der Schatzplanet USA 2002, R: Ron Clements, John Musker
„Ron Clements und John Musker verfrachten Robert Louis Stevensons Abenteuerklassiker ins Weltall und verarbeiten ihn mit vielen Versatzstücken aus den ‚Star Wars‘-Filmen zu einer kindgerechten Science-Fiction-Saga. In dem bizarren Zeichentrickfilm prallen die Zeiten aufeinander: Raumschiffe durchpflügen unter vollen Segeln die Milchstraße, Piraten schlagen sich mit Aliens herum. “ (Der Spiegel) City
Soloalbum Deutschland 2003, R: Gregor Schnitzler, D: Matthias Schweighöfer, Nora Tschirner
„‘Soloalbum‘ - nach Benjamin von Stuckrad-Barres vor fünf Jahren erschienenem Roman - zeigt, wie schnell sich Zeitgeist verflüchtigen kann. Die Geschichte eines jungen Musikjournalisten, der von einem Oasis-Interview träumt, im Berliner Nachtleben durch Partys taumelt, auf denen alle Mädels aussehen wie die Sängerin Anastacia, und der dabei die Frau seines Herzens verliert, wirkt schon fast verstaubt. Der von Gregor Schnitzler inszenierte Film strengt sich zu sehr an, seine Helden lässig wirken zu lassen, und bemüht sich verkrampft um coole Komik. Da helfen Spielfreude und Charme der Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer und Nora Tschirner wenig.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
Spurwechsel USA 2002, R: Roger Michell, D: Ben Affleck, Samuel L. Jackson
“Der Wall-Street-Anwalt Gavin Banek und der Versicherungsangestellte Doyle Gipson, beide auf dem Weg zu einem wichtigen Termin vor Gericht, bauen beim Spurwechsel einen Unfall. Der arrogante Banek lässt Gipson auf der Straße stehen und schafft es noch zum Termin, doch ohne seine Unterlagen. Es beginnt ein erbitterter Kleinkrieg zwischen den beiden. Nach seiner gefälligen Romantikkomödie ,Notting Hill‘ präsentiert Roger Michell hier einen nachdenklichen Moralthriller um den erbitterten Kleinkrieg zweier gegensätzlicher Männer. Er besticht durch die realistische Charakterisierung seiner Figuren, die nicht unbedingt zur Identifikation einladen, tolle Schauspielerleistungen und einfallsreiche Kameraarbeit.“ (Blickpunkt.Film) City
Spy Kids 2 - Die Rückkehr der Superspione USA 2002, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino
„Mitten in dieser knallbunten, mit allerlei Computer-Finessen voll gestopften Trickkiste rotieren vier neunmalkluge James-Bond-Kids um ihre phantastischen Abenteuer: Natürlich geht‘s ums Retten der Welt vor einem durchgeknallten Wissenschaftler.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cine Star
Suche impotenten Mann fürs Leben Deutschland 2002, R: John Henderson, D:Katrin Weißer , Tim Williams
„Frustriert von der Tatsache, dass Männer immer nur ‚das Eine‘ wollen, gibt die attraktive Kölnerin Carmen Müller eine Kontaktanzeige mit dem Wortlaut des Filmtitels auf. Missverständlich hält sie den Innenarchitekten David für einen idealen Kandidaten, verliebt sich in ihn und muss sich zugestehen, dass es ganz ohne Sex doch nicht geht. Ein in jeder Hinsicht dümmliches Produkt einer Geldverbrennungsanlage namens Filmförderung unter maßgeblicher Mitwirkung von Regina Ziegler, der ARD, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der FFA.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
Sweet Home Alabama USA 2002, R: Andy Tennant, D: Patrick Dempsey, Reese Witherspoon
“Wenn ein Fisch in seine Heimatgewässer zurückkehrt, kann er sich da manchmal wie auf dem Trockenen fühlen. So ergeht es der New Yorker Modedesignerin Melanie, die es zwecks Blitzscheidung in den tiefsten Süden verschlägt und die erneut dem bukolischen Charme ihres Noch-Ehemanns zu erliegen droht. Eine versöhnlich-gewitzte Screwball Comedy ganz in der Tradition Frank Capras.“ (tip) City
T
Das Taschenmesser Niederlande 1991, R. Ben Sombogaart, D: Olivier Tuinier
„Tim ist ein schwarzes Kind und mit großer Selbstverständlichkeit Mees Freund, ohne dass die Hautfarbe des Jungen im Film problematisiert werden müsste.“ (Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz) Kino 46
Two Girls in Love USA 1995, R: Maria Maggenti, D: Laurel Holoman, Maggie Moore
“Dies ist ein Film über die erste große Liebe. Über verstohlene Blicke auf dem Schulhof. Über den ersten Kuß und die Aufregung darüber und den Kaugummi, den man dabei aus dem Mund zu nehmen vergessen hat, usw. All das hat Maggenti zwar ganz konventionell gefilmt, aber so rührend, daß einem ohn‘ Unterlaß das Herz ganz weich wird. Was “Two Girls in Love“ aber heraushebt aus den Fließbandschmonzetten, ist die Tatsache, daß sich hier zwei 17jährige Mädchen ineinander verlieben. Und vor allem der Umstand, daß daraus kein Aufheben gemacht wird.“ (taz) Kino 46
V
Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek
„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City
Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) Atlantis, Cinema, Lichtspielhaus DEL
24 Stunden Angst USA 2002, R: Luis Mandoki, D: Kevin Bacon, Charlize Theron
„Eine Horrorvision für Eltern wird wahr: Skrupellose Schwerverbrecher entführen den lieben Nachwuchs und drohen mit der Tötung des Kindes. Regisseur und Produzent Luis Mandoki, der uns einst mit seiner liebevollen Schnulze ‚Message in a Bottle‘ zu Tränen rührte, spielt vor allem mit den Ängsten und der Verzweiflung der Eltern. Am Tatort besticht besonders Kevin Bacon als Kopf der Entführer durch seine cholerische Unberechenbarkeit und perfiden Ideen. Das geht unter die Haut und sorgt für Spannung. Insgesamt überzeugt der Thriller durch sein dilettantisches Tätertrio zwar nicht völlig, könnte aber dennoch gerade bei jungen Eltern für eine ordentliche Portion Paranoia sorgen.“ (film.de) Cinemax, CineStar
Voll verheiratet USA 2003, R: Shawn Levy, D: Ashton Kutcher, Brittany Murphy
„‚Voll verheiratet‘ fängt dort an, wo andere romantische Komödien normalerweise aufhören. Da haben sich zwei junge Menschen gefunden und ab geht es vor den Traualtar. Doch damit fängt das große Dilemma erst an. Unterschiedliche Interessen, der Widerstand der Eltern und eifersüchtige Ex-Partner, die im Schwung der ersten Verliebtheit keinerlei Rolle spielten, stellen das Ehepaar schnell auf eine harte Probe. Genügend Spielraum für allerhand Situationskomik wäre also vorhanden. Zumal ‚8 Mile‘-Star Brittany Murphy ganz ordentlich das süße Mädel aus feinem Hause mimt und Ashton Kutcher in seiner gewohnten ‚Die wilden 70er‘-Manier den naiven Trottel spielen darf. Doch es dauert ziemlich lange, bis die Flitterwochen-Farce so richtig in Fahrt kommt.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, CinmaxX OL, Passage BHV
W
Wahnsinnig verliebt Frankreich 2002, R: Laetitia Colombani, D: Audrey Tautou, Samuel le Bihan
„Die junge Künstlerin Angelique schwärmt von ihrem Geliebten, dem verheirateten Arzt Loic, der mit ihr nach Florenz fliegen und sich von seiner schwangeren Frau trennen will. Doch sie wartet am Flughafen vergeblich auf ihn. Sie überhäuft ihn mit Geschenken, ruft ihn an, doch keine Reaktion. Ihre Liebe wird nicht beantwortet. Die faszinierende Geschichte einer Amour Fou vermengt Laetitia Colombani mit psychologischem Thriller.“ (Blickpunkt:Film) City
Welcome to Collinwood (Safecrackers) USA 2002, R: Anthony Russo, D: Luiz Guzman, George Clooney / Originalfassung ohne Untertitel
“Ein angeblich todsicherer Coup für Safeknacker und fünf tölpelhafte Kleingauner, die das Ding nach allen Regeln der Kunst vermasseln: Irgendwie kommt einem die Story bekannt vor. Tatsächlich ist der Schmunzelkrimi mit Sparbudget (immerhin die Debüt-Produktion von Steve Soderbergh und George Clooney) das Remake eines Films von 1958. Seither ist die Geschichte offenbar kaum witziger geworden - gegen das Drehbuch der Regie-Brüder Anthony und Joe Russo haben die munteren Darsteller jedenfalls keine echte Chance.“ (Der Spiegel)City