: die bremer kinotaz, alle Filme, alle Termine
A
About Schmidt USA 2002, R: Alexander Payne, D: Jack Nicholson, Kathy Bates
„Gerade wurde Versicherungsaktuar Warren Schmidt aufs Rentnergleis abgeschoben, als ihn der nächste Schicksalsschlag ereilt: Der Tod seiner Frau und die Entdeckung, dass diese eine Affäre hatte, lassen den ewig Unzufriedenen jeglichen Halt verlieren – bis er sich in einem Wohnmobil auf eine missionarische Reise macht, um seiner Tochter im entfernten Denver die geplante Heirat auszureden. Alexander Paynes lose Adaption von Louis Begleys Roman ‚Schmidt‘ ist ein schlaues, stilles, bewegendes und immer wieder brüllend komisches Roadmovie, hinter dem sich vor allem das Porträt eines pensionierten Spießers verbirgt, der von Jack Nicholson in einer völlig uneitlen und hinreißenden One-Man-Show verkörpert wird.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Atlantis, Lichtspielhaus DEL / Originalfassung mit Untertiteln im Atlantis
B
Bellaria - So lange wir lebenDeutschland/Österreich 2002, R: Douglas Wolfsperger
„Das Bellaria Kino ist ein kleines Programmkino mit morbid - heruntergekommenem Charme, das in einer Nebenstraße hinter dem Wiener Volkstheater liegt. Hier trifft sich regelmäßig eine eingeschworene Schar von Liebhabern alter Ufa-Filme und großer Leinwandidole. Die Besucher, um die 70 und älter, nutzen das Kino als Zeitreise in die eigene Jugend. Die filmische Dokumentation spürt den Lebensgeschichten dieser teilweise etwas skurrilen Stammbesucher nach und enthüllt deren Sehnsucht, ihre Erinnerungen aufleben zu lassen und die Zeit zumindest kurz anhalten zu können. Wolfsperger führt seine kauzigen Hauptdarsteller nicht vor, er führt zu ihnen hin. Unaufdringlich begleitet er die Cineasten beim täglichen Ritual ‚Bellaria‘ und ergründet auf höchst unterhaltsame Art die Bedeutung der Nostalgie.“ (roxykino-do) Atlantis
Bibi Blocksberg Deutschland 2002, R: Hermine Huntgeburth, D: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann / Preview
„Rund 15 Jahre, nachdem Bibi Blocksberg auf ihrem Besenstiel ihren Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer begann – allein die Hörkassetten wurden über 33 Millionen mal verkauft – erobern nun Hexen aus Fleisch und Blut die Kinos. Katja Riemann und Ulrich Noethen spielen die Eltern von Bibi Blocksberg in dem humorvollen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt das Duell zwischen Bibi und der bösen Hexe Rabia steht. (Blickpunkt: Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore
„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort. Weit mehr als eine Reportage über den Waffenwahn der Amerikaner, versteht sich die Arbeit als Deutung der Nationalkultur. Der Grund für die Schieß- und Mordwut seiner Landsleute, so Moore, heißt Angst.“ (Neue Zürcher Zeitung) Filmstudio, Casablanca OL
C
Chicago USA/Kanada 2002, R: Rob Marshall, Richard Gere
„Eine junge Frau im Chicago der 20er Jahre realisiert ihren Traum von Star-Ruhm, nachdem sie ihren Liebhaber erschossen hat und ihr Anwalt sie zum unschuldigen Opfer des Jazz-Zeitalters stilisiert. Brillant inszeniertes, darstellerisch, tänzerisch und gesanglich mitreißend interpretiertes Musical, das den Sieg des Scheins über das Sein mit berauschenden Bildern feiert und ihn zugleich mit gut gelauntem Zynismus hinterfragt.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar /Originalfassung mit Untertiteln im Cinemaxx
The Core - Der innere Kern USA/Großbritanninen 2003, R: Jon Amiel, D: Nicole Leroux, Hilary Swank
„Dieser Film geht schwer in die Tiefe: geologisch und philosophisch. Denn bei ihrer Erkundung des Erdinneren stoßen Forscher auf das Nichts, das ganz anders aussieht, als es sich die Existentialphilosophen bislang vorgestellt haben: Denn erstens kann man mit einer laserbewehrten Rakete ein Loch ins Nichts schießen, und zweitens wachsen dort riesige Kristalle, an denen sich das Vehikel ganz blöd verhakt. Das alles ist eigentlich ziemlich lustig und von Regisseur Jon Amiel gerade noch ernsthaft genug inszeniert, um nicht zur Parodie zu geraten.“ (tip) Cinemaxx, Cine Star, Apollo BHV, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
D
Daredevil USA 2003, R: Mark Steven Johnson, D: Ben Affleck, Jennifer Garner
„ „Daredevil“ bringt nach dem Erfolg von „Spider-Man“ einen weiteren Helden aus dem Universum der Marvel Comics auf die Leinwand. Ben Affleck spielt einen blinden Anwalt, der über ein körpereigenes Radar verfügt und sofort erkennt, wenn ein böser Bube oder eine schöne Maid den Raum betritt. Angesichts von Afflecks stets debilem Gesichtsausdruck möchte auch der Zuschauer die Augen schließen, wäre da nicht die bezaubernde Jennifer Garner, die jede Szene mit ihrer bloßen Präsenz veredelt. Wenn Regenwasser über den Körper der Geliebten laufe, könne der Held sie dank seines Radars vor dem inneren Auge sehen, behauptet der von Mark Steven Johnson inszenierte Film. Das ist zwar grober Unfug, aber so schön, dass der Zuschauer es blindlings akzeptiert: Ja, Liebe macht sehend.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Dem Himmel so fern USA/Frankreich 2002, R: Todd Haynes, D: Julianne Moore, Dennis Quaid
„Das störungsfreie Leben eines Ehepaars in einer amerikanischen Kleinstadt der 50er-Jahre gerät ins Wanken, als die homosexuelle Veranlagung des Ehemanns zu Tage tritt und die Frau eines Verhältnisses mit dem schwarzen Gärtner beschuldigt wird. Ein meisterhaftes doppelbödiges Melodram, das vor allem die Position der Frau in einer von Vorurteilen und Repressionen beherrschten Gesellschaft hinterfragt. Äußerliche Bildschönheit und inhaltliche Konfrontationslust gehen eine ideale Symbiose ein. Gleichzeitig ist der Film eine Hommage auf die Arbeiten von Douglas Sirk.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca OL
Departure Japan 2001, R: Yosuke Nakagawa, D: Hirokazu Kagawa, Keigo Heshiki / Originalfassung mit Untertiteln
„Auf keinen Fall verpassen sollte man das Coming-of-Age-Drama ‚Departure‘ von Yosuke Nakagawa, der sich bereits mit ‚Blue Fish‘ einen Namen als feiner Beobachter mit eigenwillig-stiller, gelegentlich sogar an Großmeister wie Ozu erinnernder Bildsprache gemacht hat. ‚Departure‘ handelt von drei Freunden auf Okinawa, die nach dem Abitur nun an der Schwelle zur weiten Welt stehen. Getrennt verbringen sie die letzte Nacht - bevor zwei der drei nach London oder zumindest Tokyo aufbrechen. Dabei ist es gerade die Einfachheit von Nakagawas Erzählweise, die der Verworrenheit der Aufbruchsgefühle seiner jugendlichen Protagonisten in ihrer ganzen Komplexität genügend Raum gibt, um den Zuschauer tief anzurühren.“ (taz) Kino 46
Dreamcatcher USA/Kanada 2003, R: Lawrence Kasdan, D: Morgan Freeman, Thomas Jane
„Vier Mitglieder einer Jagdgesellschaft in Maine werden Zeugen eines Angriffs parasitärer Aliens und erinnern sich übersinnlicher Fähigkeiten, die sie als Kinder im Vorgriff auf diese Bedrohung unbewusst erlernten. Darstellerisch wie inszenatorisch überzeugende Verfilmung einer Erzählung von Stephen King, die geschickt die Balance zwischen genretypisch erschreckenden, schaurig-ekeligen und parodistischen Elementen hält.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Cinemaxx OL
Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth
„Das Dschungelbuch“ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit „Probier`s mal mit Gemütlichkeit“ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Wall OL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
E
Ein Chef zum Verlieben USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant, Alicia Witt. FSK 0
„Darauf haben wohl alle Fans romantischer Komödien schon lange gewartet: Hugh Grant, der ewige britische Dandy mit Charmeur-Hundeblick, und Sandra Bullock, Amerikas süßestes Mädel von nebenan, fallen sich nach einem langen Leinwand-Hick-Hack liebend in die Arme.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx OL
F
Femme Fatale Frankreich/USA R: Brian De Palma, D: Rebecca Romjin-Stamos, Antonio Banderas
„Träume, Rückblenden, Zeitsprünge: Brian De Palma benutzt sein verrätseltes Portrait einer starken Frau als Sprungbrett ins Unbewusste. Scheinbar wird die Story einer Juwelendiebin erzählt: Bei einem Millionenraub während der Eröffnungsgala des Festivals in Cannes linkt sie ihre Komplizen ab. Sieben Jahre später taucht sie als Frau des Pariser US-Botschafters wieder auf - und gerät in die Schusslinie ihrer Ex-Kumpane und eines Paparazzo. Offenkundig ist an dieser faszinierend trickreichen Reflexion über die trügerische Realität von Filmwelten jedoch nur De Palmas Absicht, Erwartungen zu überlisten. Wer seinem Bilderrätsel auf die Spur kommen will, sollte gewillt sein, De Palmas Aufforderung zu folgen, diese unzähligen Puzzleteile selbst zusammenzusetzen.“ (Cinema) CineStar, Cinemaxx OL
Final Destination 2 USA 2002, R: David Elis, D; Ali Larter, A. J. Cook
„Collegestudentin Kimberly rettet durch Vorahnung eines Massenunfalls einigen Menschen das Leben. Doch nur vorübergehend können die Überlebenden dem Tod von der Schippe springen: Einer um den anderen fällt auf unappetitlichste Weise kurz darauf dem Sensemann zum Opfer. Das Original des satirisch angehauchten Mysteryhorrors entwickelte sich in Deutschland unerwartet zum Riesenhit und war auch in den USA mit einem Einspiel von 53 Mio. Dollar ein ansehnlicher Erfolg. Nun dreht sich das Todeskarussell konzeptgetreu auf ein Neues, allerdings mit frischem Blut vor wie hinter der Kamera.“ ( Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke
„Nach ‚Pünktchen und Anton‘ und ‚Emil und die Detektive‘ ist ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL
Der Fluch von Darkness Falls USA/Australien 2002, R: Jonathan Liebesman, D: Chaney Kley, Emma Caulfield
„Ein junger Mann, der durch die Ermordung seiner Mutter traumatisiert wurde, kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück und findet sich unversehens im Mittelpunkt einer grausamen Mordserie, als deren Urheber er verdächtigt wird. Ideenarmer Horrorfilm ohne die üblichen Splatter-Effekte, der aus dem Fundus des Allzubekannten schöpft und lediglich im stimmungsvollen Wechselspiel von Licht und Dunkel einige Spannung erzeugt.“ (filmdienst) CineStar, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
Das Genre der Filmbiographien, der sogenannten „biopics“, krankt daran, dass sich die Filmemacher wohl oder übel an die Fakten des Lebenslaufs halten müssen, weil ja jeder die Geschichte kennt. Auch „Frida“ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Immer dann, wenn sich Taymor traut, mit solchen Bildern die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen zu ignorieren, wenn sie versucht, mit der Kamera so wie Frida Kahlo zu malen, hat der Film seine stärksten Momente. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint. (hip) Cinema, Casablanca OL
G
Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. Das Regie-Comeback Wolfgang Beckers verspricht auch eines für den deutschen Film zu werden. Fünf Jahre nach ‚Das Leben ist eine Baustelle‘ präsentiert der X-Filme-Mitgründer eine Komödie, die sich mit dem Mauerfall und den unmittelbaren Entwicklungen in Ost und West auseinandersetzt. Mit Daniel Brühl und Katrin Sass ist das mit Spannung erwartete Projekt überdies bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Cinemaxx , Cine Star, Filmstudio, Wall-Lichtspiele OL, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Passage BHV
Göttliche Intervention Frankreich/Palästina 2002, R: Elia Suleiman, D: Elia Suleima, Nayef Fahoum Daher
„‚Göttliche Intervention‘ des palästinensischen Regisseurs Elia Suleiman setzt sich lakonisch mit der Aggressivität im heutigen Nazareth und Jerusalem auseinander und erhielt hierfür beim letzten Festival von Cannes den Spezialpreis der Jury. Über weite Strecken wortlos erzählt er Alltagsgeschichten aus einer Welt, in der sich in jedem abgestellten Auto eine Bombe befinden kann. Der beklemmenden Atmosphäre schwelender Gewalt begegnet Suleiman mit verhaltener, skurriler Komik und fordert die Phantasie des Zuschauers heraus, indem er die entscheidenden Dinge oft außerhalb des Bildes passieren lässt. Am Ende hebt der Film ganz und gar vom Boden der deprimierenden Realität ab - in einer mehrminütigen, spektakulären Musical-Ninja-Einlage.“ (Der Spiegel) Schauburg
H
Hejar Türkei, Griechenland, Ungarn 2001, R: Handan Ipekci, D: Dilan Ercetin, Sükran Güngör
„Als ihre Eltern bei einer Razzia des türkischen Militärs ums Leben kommen, bleibt die fünfjährige Kurdin Hejar allein zurück. Ausgerechnet bei dem erzkonservativen Richter Rifat findet sie Unterschlupf und gegen dessen anfänglichen Widerstand entspinnt sich zwischen ihnen eine intensive Beziehung. Wie genau Regisseurin Handan Ipekci mit diesem vom türkischen Kultusministerium Co-produzierten Film die gegenwärtige Situation ihrer Heimat trifft, zeigt sich auch darin, dass ihn nun dasselbe Ministerium verboten hat.“ (Dresdner Kulturmagazin)
Preview im Cinema
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) Cine Star
The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore
Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei „The Hours“ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch „Mrs Dalloway“ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind Die grosse Überraschung bei „The Hours“ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas. Und dies nicht nur, weil sie sich mit einer Latexnase hässlich gemacht hat, um der Autorin ähnlicher zu sehen. Wenn ihre Virginia Woolf um ihre seelische Gesundheit und um ihren Roman kämpft, dann tut sie dies linkisch, sanftmütig, aber auch mit einer bewundernswerten Kraft, die tatsächlich die grosse Schriftstellerin erahnen lässt. (hip) Gondel, Cinemaxx, CineStar,Casablanca OL
J
James Bond: Stirb an einem anderen Tag USA/Großbritannien 2002, R: Lee Tamahori, D: Pierce Brosnan, Halle Berry
“In seinem 20. Kinoabenteuer sieht sich der britische Geheimagent James Bond zunächst mit Nordkoreanern konfrontiert, die ihn mehr als ein Jahr gefangen halten. Als er freikommt, unterstellen ihm seine Arbeitgeber Geheimnisverrat. Bond muss sich allein auf die Suche nach Verrätern und Verschwörern machen. Spannendes, in aufregenden Bildern inszeniertes Actionspektakel mit humorvollen, mitunter auch anzüglichen Dialogen und guten Darstellern, das den Charme der frühen Bond-Filme wieder aufleben lässt.“ (filmdienst) City
Johnny English Großbritannien 2003, R: Peter Howitt, D: Rowan Atkinson, John Malkovich
„Johnny English ist ein englischer, schusseliger Diplomat - und dem berühmtesten und gefährlichsten Agenten der britischen Krone wie aus dem Gesicht geschnitten. Das hat Folgen: Völlig unbeabsichtigt verhindert er die diabolischen Pläne eines höchst gefährlichen Bösewichts. In gekonnter Manier treibt Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson in seinem zweiten ‚Katastrophenfilm‘ erneut alles und jeden auf die Palme - diesmal in Gestalt des gefährlichsten Geheimagenten Englands seit 007 und Austin Powers.“ Cinemaxx, CineStar,Wall OL, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, Aladin BHV
K
Karlsson vom Dach Schweden 2002, R: Vibeke Idsoe
„Originalgetreu und im traditionellen Zeichenstil kommt die Neuverfilmung von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker in die Kinos. Die Dialoge wurden teilweise wortwörtlich aus der 1955 erstmals veröffentlichten Vorlage übernommen.“ (film.de) Cinemaxx
Kick it like Beckham Großbritannien 2002, R: Gurinder Chada, D: Keira Knightley, Parminder Nagra
“Die 17-jährige Jess liebt zwei Dinge über alles: Fußball und David Beckham. Deshalb tut die junge Inderin, die mit ihrer Familie in London lebt, auch alles, um einmal in die Fußstapfen ihres großen Idols zu treten. ,Kick it like Beckham‘ ist ein wirklicher Volltreffer in Sachen soziokultureller Komödie.“ (film.de) City
Kikujiros Sommer Japan 1999, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Yusuke Sekiguchi
“Den japanischen Regisseur Takeshi Kitano kennt man als Erzähler gewalttätiger Gangsterballaden und Polizeifilme. Mit „Kikujiro“ ist ihm eine vollkommen neue Facette seines Werks geglückt: eine erfrischende Komödie. Er schickt einen unreifen Erwachsenen (Kitano) und einen unglücklichen neunjährigen Jungen auf eine Reise in eine andere Stadt, in der der Junge seine Mutter besuchen will. Kitano ist in Japan als Entertainer bekannt, und der Humor lebt hier von seinen minimalistischen Gesten, seinem watschelnden Gang und seinen unvorhersehbaren Reaktionen. Auf den ersten Blick wirkt „Kikujiro“ mit seinem mitunter albernen Humor wie eine Fingerübung in Sachen Slapstick und Situationskomik, doch mehr und mehr entfaltet sich die latente Tragik seiner Figuren, von denen der eine nicht aus seiner Haut kann und der kleine Junge am Ende die bittere Erfahrung machen muss, dass er einem Trugbild seiner Mutter aufgesessen war.“ (epd-film) Kino 46
K-Pax USA 2001, R: Ian Softley, D: Kevin Spacey, Jeff Bridges
„Prot (Kevin Spacey) erscheint auf der New Yorker Grand Central Station und landet alsbald dort, wo man eben landet, wenn man behauptet, ein Tourist vom Planeten K-Pax zu sein: in der Klapsmühle. Dort trifft er auf den überarbeiteten Psychiater Mark Powell (Jeff Bridges), der schon bald der Faszination des überzeugenden Fremden erliegt und dabei langsam die Distanz zu seinem Patienten verliert. Je mehr Powell über Prot erfährt, desto stärker entwickelt sich ,K-PaX‘ zu einer Detektivgeschichte. Doch Regie und Drehbuch sind clever genug, um das erklärende Finale mit kleinen, heiteren Irritationen immer wieder zu konterkarieren.“ (tip) City
L
Le fabuleux destin d‘Amélie Poulain (Die Fabelhafte Welt der Amelie
Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz / Originalfassung mit Untertiteln
„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt: Film) Kino 46
Love The Hard Way Deutschland/USA 2001, R: Peter Sehr, D: Adrien Brody , Charlotte Ayanna
„Ein kleiner Ganove verliebt sich in eine strebsame Studentin, begreift das Ganze jedoch nur als Spiel und kann ihre Liebe nicht erwidern. Während sie zu Grunde geht, gelingt ihm in der Haft seine Schriftsteller-Karriere. Bemühte Verfilmung eines chinesischen Underground-Romans, die die kriminelle Unterwelt von New York als fiktives Abziehbild reproduziert, emotional jedoch nicht zu überzeugen versteht. Da die Charakterzeichnung der Personen nicht überzeugt, wird nur ein aufgesetzter Outsider-Mythos bestätigt.“ (filmdienst) Atlantis
M
Madagaskar Skin Großbritannien 1995, R: Chris Newby, D: Bernard Hill, Jahn Hannah / Originalfassung mit Untertiteln
„Wegen eines Feuermals im Gesicht wird ein junger Homosexueller von anderen gemieden. Erst in einem abgeschieden lebenden Eigenbrötler, dem er das Leben rettet, findet er einen Freund. In Bildern, die zwischen rauhem Realismus und ästhetischem Arrangement wechseln, erzählt der Film die Geschichte einer ungleichen, aber vertrauensvollen Beziehung. Die Grenzen zwischen „Problemfilm“ und Mainstream-Kino werden in einer eigenartigen Melange bewußt verwischt, wobei der offensichtliche Stilwille auf Kosten der Handlungslogik geht.“ (filmdienst) Kino 46
Der Mann ohne Vergangenheit Frankreich 2002, R: Aki Kaurismäki, D: Kati Outlinen, Markku Peltola
“Männer ohne Gedächtnis gehören seit je zum Personal des Kinos. Aki Kaurismäki ergänzt die Galerie der Leinwand-Amnesiker nun um einen nalosen Schweißer, der bei einem Überfall jede Erinnerung an sein früheres Ich verliert. Auf der Suche nach seiner Identität findet er zwar nicht diese, dafür aber die Frau seines Lebens: eine Heilsarmistin, gespielt von Kaurismäkis Muse Kati Outinen. Kaurismäki balanciert kunstvoll zwischen melodramatischem Ernst und lakonischem Humor und steckt das Publikum mit seiner Liebe zu seinen Figuren und zum Kino an.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, Apollo BHV
Moonlight Mile USA 2002, R: Brad Silberling, D: Jake Gyllenhaal, Dustin Hoffman
In „Moonlight Mile“ erzählt Regisseur Brad Silberling von dem jungen Ben Floss, dessen Braut bei einer Schießerei ums Leben kommt und der im Haushalt von deren Eltern wohnen bleibt, bis er und sie das Trauma überwunden haben. Ein berührender, tragikomischer Film, der alleine schon wegen der Leistungen von Dustin Hoffman und Susan Sarandon, die das Elternpaar sehr skurril, intensiv und komisch spielen, sehenswert ist. (hip) Filmstudio
N
Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann „Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) Gondel, City
Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich
Wiederaufführung zum Oscarerfolg: “Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) Apollo BHV, Cinemaxx, CineStar
P
Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann
Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) Filmstudio
R
Ring USA 2002, R: Gore Verbinski, D: Naomi Watts, Martin Henderson
„Remake des verstörenden, japanischen Horror-Schockers ‚Ringu‘, in dem ein mysteriöses Videotape jedem, der es zu Gesicht bekommt, den Tod bringt. Regisseur Gore Verbinski wagt einen Abstecher ins Horror-Genre. Basierend auf dem ersten Roman der Trilogie von Suzuki Koji brachte das Original bereits das Sequel ‚Ringu 2‘ und das Prequel ‚Ringu 0‘ hervor. In der nicht weniger verstörenden Hollywood-Neuauflage übernahm Naomi Watts (‚Mulholland Drive‘) die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx
Rus Gelin - Die Russische Braut Türkei 2003, R: Zeki Alasya, D: Zeki Alasya, Metin Akpinar /Originalfassung mit Untertiteln
„Der türkische Bogenschützenverein verhilft der moldawischen Bogenschützenweltmeisterin Lena Aslanova zur Flucht, um Sie bei den Olympischen Spielen für die Türkei einzusetzen. Der Verbandschef vermittelt eine Scheinehe mit dem 70 jährigen Ringer Riza. Damit scheinen alle Probleme gelöst nur Riza will die „falsche“ Braut nicht mehr hergeben. Diese Komödie bringt das legendäre türkische Komiker-Duo Zeki Alasya und Metin Akpinar nach 10 Jahren wieder zusammen.“ (cineplex) CinemaxX
S
Der Schatzplanet USA 2002, R: Ron Clements, John Musker
„Ron Clements und John Musker verfrachten Robert Louis Stevensons Abenteuerklassiker ins Weltall und verarbeiten ihn mit vielen Versatzstücken aus den ‚Star Wars‘-Filmen zu einer kindgerechten Science-Fiction-Saga. In dem bizarren Zeichentrickfilm prallen die Zeiten aufeinander: Raumschiffe durchpflügen unter vollen Segeln die Milchstraße, Piraten schlagen sich mit Aliens herum. “ (Der Spiegel) City
Shark Skin Man and Peach Hip Girl Japan 1998, R: Katsuhito Ishii, D:Tadanobu Asano , Sie Kohinata / Originalfassung mit Untertiteln
„ Eine schüchterne junge Frau, die ihrem verhassten Onkel entkommen will, und ein abtrünniger Yakuza-Gangster, der Sydikatsgelder gestohlen hat, finden auf ihrer offenbar vom Schicksal vorbestimmten gemeinsamen Flucht zueinander und begeben sich auf eine ebenso blutige wie absurde Reise. Schrill-überdrehte Verfilmung eines Manga, die sich in einer formal virtuosen Tour de Force an einschlägigen westlichen wie östlichen Genrevorbildern anlehnt, dabei aber durchaus einen eigenen Stil findet.“ (filmdienst) Kino 46
Snow Dogs USA 2002, R: Brian Levant, D: Cuba Gooding Jr., James Coburn
“Ein Zahnarzt in Miami erfährt, dass er ein Adoptivkind ist und seine wirklichen Eltern aus Alaska stammten. Er fliegt dorthin, um sein Erbe zu veräußern. Doch eine selbstbewusste Barkeeperin lehrt ihn, seine Herkunft zu lieben und eine Schar Huskie-Hunde in einem Rennen zu führen. Naive Abenteuergeschichte, die gut gemeinte Wertevorstellungen als wenig profiliertes Allgemeingut feil bietet.“ (filmdienst) City
Soloalbum Deutschland 2003, R: Gregor Schnitzler, D: Matthias Schweighöfer, Nora Tschirner
„‘Soloalbum‘ - nach Benjamin von Stuckrad-Barres vor fünf Jahren erschienenem Roman - zeigt, wie schnell sich Zeitgeist verflüchtigen kann. Die Geschichte eines jungen Musikjournalisten, der von einem Oasis-Interview träumt, im Berliner Nachtleben durch Partys taumelt, auf denen alle Mädels aussehen wie die Sängerin Anastacia, und der dabei die Frau seines Herzens verliert, wirkt schon fast verstaubt. Der von Gregor Schnitzler inszenierte Film strengt sich zu sehr an, seine Helden lässig wirken zu lassen, und bemüht sich verkrampft um coole Komik. Da helfen Spielfreude und Charme der Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer und Nora Tschirner wenig.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
Spurwechsel USA 2002, R: Roger Michell, D: Ben Affleck, Samuel L. Jackson
“Der Wall-Street-Anwalt Gavin Banek und der Versicherungsangestellte Doyle Gipson, beide auf dem Weg zu einem wichtigen Termin vor Gericht, bauen beim Spurwechsel einen Unfall. Der arrogante Banek lässt Gipson auf der Straße stehen und schafft es noch zum Termin, doch ohne seine Unterlagen. Es beginnt ein erbitterter Kleinkrieg zwischen den beiden. Nach seiner gefälligen Romantikkomödie ,Notting Hill‘ präsentiert Roger Michell hier einen nachdenklichen Moralthriller um den erbitterten Kleinkrieg zweier gegensätzlicher Männer. Er besticht durch die realistische Charakterisierung seiner Figuren, die nicht unbedingt zur Identifikation einladen, tolle Schauspielerleistungen und einfallsreiche Kameraarbeit.“ (Blickpunkt.Film) City
Spy Kids 2 - Die Rückkehr der Superspione USA 2002, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino „Mitten in dieser knallbunten, mit allerlei Computer-Finessen voll gestopften Trickkiste rotieren vier neunmalkluge James-Bond-Kids um ihre phantastischen Abenteuer: Natürlich geht‘s ums Retten der Welt vor einem durchgeknallten Wissenschaftler.“ (Der Spiegel) City
Die Straße Deutschland 1923, R: Karl Grune, D: Eugen Klöpfer, Max Schreck / Stummfilm
„Im Genre des Melodrams ist „Die Straße“ der Archetypus aller deutschen Filme überhaupt. Es ist die Geschichte eines Spießers, der von den Schatten, die die Straße an die Decke seiner Wohnung wirft, angezogen wird, ins unbekannte Abenteuer auszubrechen, um nach einigen enttäuschenden Begegnungen – wobei nie die Prostituierte mit dem großen Herzen fehlen darf – schließlich nach Hause zurückzukehren, sich vor Mutter oder Frau auf die Knie zu werfen und seinen Kopf in ihren Schoß zu betten. Die Hauptpersonen des deutschen Films sind (wie eh und je) die ewig Pubertierenden, die kurz rebellieren, um sich dann zu unterwerfen. Das Grundmuster ist immer dasselbe: Es spiegelt Menschen, die nicht erwachsen sein wollen, und den Infantilismus einer Epoche, den wir wiederfinden in Adenauers Nachkriegsdeutschland, dessen Filme dieses ganze eskapistische, autoritätsgläubige Handlungsmuster noch einmal wiederholen.“ (Volker Schlöndorff) Atlantis
Suche impotenten Mann fürs Leben Deutschland 2002, R: John Henderson, D:Katrin Weißer , Tim Williams
„Frustriert von der Tatsache, dass Männer immer nur ‚das Eine‘ wollen, gibt die attraktive Kölnerin Carmen Müller eine Kontaktanzeige mit dem Wortlaut des Filmtitels auf. Missverständlich hält sie den Innenarchitekten David für einen idealen Kandidaten, verliebt sich in ihn und muss sich zugestehen, dass es ganz ohne Sex doch nicht geht. Ein in jeder Hinsicht dümmliches Produkt einer Geldverbrennungsanlage namens Filmförderung unter maßgeblicher Mitwirkung von Regina Ziegler, der ARD, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der FFA.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
Sweet Home Alabama USA 2002, R: Andy Tennant, D: Patrick Dempsey, Reese Witherspoon
“Wenn ein Fisch in seine Heimatgewässer zurückkehrt, kann er sich da manchmal wie auf dem Trockenen fühlen. So ergeht es der New Yorker Modedesignerin Melanie, die es zwecks Blitzscheidung in den tiefsten Süden verschlägt und die erneut dem bukolischen Charme ihres Noch-Ehemanns zu erliegen droht. Eine versöhnlich-gewitzte Screwball Comedy ganz in der Tradition Frank Capras.“ (tip) City
T
Das Taschenmesser Niederlande 1991, R. Ben Sombogaart, D: Olivier Tuinier
„Tim ist ein schwarzes Kind und mit großer Selbstverständlichkeit Mees Freund, ohne dass die Hautfarbe des Jungen im Film problematisiert werden müsste.“ (Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz) Kino 46
The Tuxedo USA 2002, R: Jackie Chan, D: Jackie Chan, Jennifer Love Hewitt
“Jackie Chan spielt einen Taxifahrer in Toronto, der per Zufall in den bio- und gentechnologisch aufgebretzelten Anzug eines Topagenten schlüpft. Der schicke Superduper-Anzug macht aus dem gutmütigen Underdog eine wirbelnde Kampfmaschine. Schließlich giert ja auch ein garstiger Bösewicht nach der Kontrolle des Trinkwassers auf unserer Erde. Trotz aller Rasanz wirkt Jackie Chans Kampfkunst diesmal harmlos und abgesprochen. Man hat den Eindruck, man würde einer Zirkustruppe beim Abspulen einer oft vorgeführten Akrobatiknummer zuschauen.“ (tip) City
V
Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek
„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City
Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) Atlantis
Voll verheiratet USA 2003, R: Shawn Levy, D: Ashton Kutcher, Brittany Murphy
„‚Voll verheiratet‘ fängt dort an, wo andere romantische Komödien normalerweise aufhören. Da haben sich zwei junge Menschen gefunden und ab geht es vor den Traualtar. Doch damit fängt das große Dilemma erst an. Unterschiedliche Interessen, der Widerstand der Eltern und eifersüchtige Ex-Partner, die im Schwung der ersten Verliebtheit keinerlei Rolle spielten, stellen das Ehepaar schnell auf eine harte Probe. Genügend Spielraum für allerhand Situationskomik wäre also vorhanden. Zumal ‚8 Mile‘-Star Brittany Murphy ganz ordentlich das süße Mädel aus feinem Hause mimt und Ashton Kutcher in seiner gewohnten ‚Die wilden 70er‘-Manier den naiven Trottel spielen darf. Doch es dauert ziemlich lange, bis die Flitterwochen-Farce so richtig in Fahrt kommt.“ (film.de) Cinemaxx, Cine Star, Cinemaxx DEL, Lichtspielhaus DEL, CinmaxX OL, Passage BHV
W
Wahnsinnig verliebt Frankreich 2002, R: Laetitia Colombani, D: Audrey Tautou, Samuel le Bihan
„Die junge Künstlerin Angelique schwärmt von ihrem Geliebten, dem verheirateten Arzt Loic, der mit ihr nach Florenz fliegen und sich von seiner schwangeren Frau trennen will. Doch sie wartet am Flughafen vergeblich auf ihn. Sie überhäuft ihn mit Geschenken, ruft ihn an, doch keine Reaktion. Ihre Liebe wird nicht beantwortet. Die faszinierende Geschichte einer Amour Fou vermengt Laetitia Colombani mit psychologischem Thriller.“ (Blickpunkt:Film) City
Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen USA 2002, R: Donald Petrie, D: Kate Hudson, Matthew McConaughey
„Ein Werbefachmann muss binnen zehn Tagen eine Geliebte für sich gewinnen, um den Auftrag für eine Werbekampagne zu bekommen, während eine Journalistin Feldstudien für einen Artikel betreibt. In einer Bar lernen sich die beiden kennen, ohne zu ahnen, dass ihr jeweiliger Beweggrund dafür zunächst kaum auf Sympathie und Zuneigung fußt. Eine weitgehend geglückte Komödie, die den Geschlechtern pointiert den Spiegel vorhält, ohne sie dabei zu diskreditieren. Erst in dem Moment, in dem sie den romantischen Konventionen des Genres erliegt, verflacht sie zu einem emotional lauen Rührstück.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL