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Archiv-Artikel

was macht eigentlich ...Marianne Birthler?

Mal was Lustiges

Von R.A.

Marianne Birthler, Leiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde, ist demnächst als Gaststar in einer neuen Folge der ARD-Krimiserie „Tatort“ zu sehen. Die 55-Jährige wird am 6. Juli in der Produktion „Rosenholz“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) zu sehen sein. „Ich finde es lustig, zum ersten Mal in einem Krimi mitzuspielen“, kommentierte Birthler ihren Kurzausflug aus den staubigen Aktenarchiven.

Neben dem Spaß sieht die frühere DDR-Bürgerrechtlerin auch eine ernste Botschaft für die Zuschauer: „Die Schatten der Stasivergangenheit sind lang. Betroffen sind nicht nur Ostdeutsche, sondern auch Westdeutsche.“ Gesendt wird das TV-Drama schließlich bundesweit. In dem Krimi führt ein Mordfall den Kommissar Till Ritter alias Dominic Raacke auf die dunklen Pfade des Ostgeheimdienstes und seiner Westspione. Damit plagt sich die aus Friedrichshain stammende Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen schon lange herum. In der DDR arbeitete Birthler als Hausfrau und Mutter und engagierte sich kirchlich. Sie gehörte zu den Organisatoren des „Berliner Kontakttelefons“ an der Gethsemanekirche, über das Verbindungen zwischen Oppositionsgruppen hergestellt wurden. Nach der Wende war sie für Bündnis 90/Die Grünen Abgeordnete, Sprecherin und Ministerin in Brandenburg. Dort demissionierte sie aus Protest gegen den Umgang von Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) mit seiner Stasivergangeheit. Seit Oktober 2000 leitete sie die nach ihrem Vorgänger benannte Gauck-Behörde. R.A. FOTO: AP