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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

28 Tage später Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris

„‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (‚Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

B

Bécassine und die Jagd nach dem Wikingerschatz Frankreich 2001, R: Philippe Vidal

„Bécassine, das lustige Kindermädchen in der traditionellen bretonischen Tracht, ist seit Jahrzehnten ein französischer Comic-Star – ihre Erfindung liegt bereits nahezu 100 Jahre zurück. Äußerlich nahezu unverändert, mit Haube und weiß-rot kariertem Beutelchen, begibt sich die pfiffige Dame auf eine moderne Schatzjagd, die sich vor allem an kleine Kinder zwischen fünf und zehn Jahren richtet. Das Drama ist hier nicht allzu dramatisch, die Schurken wirken eher komisch als böse, und die Farben erstrahlen in Bonbon-Color.“ (tip) Schauburg

Bibi Blocksberg Deutschland 2002, R: Hermine Huntgeburth, D: Sidonie von Krosigk, Katja Riemann

„Rund 15 Jahre, nachdem Bibi Blocksberg auf ihrem Besenstiel ihren Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer begann – allein die Hörkassetten wurden über 33 Millionen mal verkauft – erobern nun Hexen aus Fleisch und Blut die Kinos. Katja Riemann und Ulrich Noethen spielen die Eltern von Bibi Blocksberg in dem humorvollen Familienfilm, in dessen Mittelpunkt das Duell zwischen Bibi und der bösen Hexe Rabia steht. (Blickpunkt: Film) Schauburg

Black Box BRD Deutschland 2001, R: Andreas Veiel

„Kurz nach dem Mauerfall wird Alfred Herrhausen, Top-Manager der Deutschen Bank, von einem Kommando der Roten-Armee-Fraktion ermordet. Im Juli 1993 kommt der RAF-Terrorist Wolfang Grams bei seiner Festnahme ums Leben. Regisseur Andreas Vogel erzählt herausragend die Story von diesen zwei extremen Protagonisten der alten Bundesrepublik.“ (tip) Kino 46

Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln

„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort. Weit mehr als eine Reportage über den Waffenwahn der Amerikaner, versteht sich die Arbeit als Deutung der Nationalkultur. Der Grund für die Schieß- und Mordwut seiner Landsleute, so Moore, heißt Angst.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis

Bruce Allmächtig USA 2003, R: Tom Shadyac, D: Jim Carrey, Morgan Freeman

„Ein Fernsehreporter, der sich in seiner Karriere übergangen fühlt, zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig.“ (filmdienst) CinemaxX, Cine Star, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Aladin Bremerhaven

C

Catch me if you can USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Leonardo DiCaprio, Tom Hanks

„Leonardo DiCaprio meldet sich eindrucksvoll zurück! Mit Bravour verkörpert der ,Titanic‘-Star den jugendlichen Betrüger Frank in einer Mischung aus reifer Dreistigkeit und pubertärem Leichtsinn. Gejagt wird er über 140 kurzweilige und fesselnde Minuten von einem gewohnt starken Tom Hanks. Steven Spielberg verfilmte die wahre Lebensgeschichte des Frank Abagnale, Jr. als Krimikomödie, in der die moralischen Grundsätze der amerikanischen Gesellschaft hinterfragt werden.“ (film.de) City / auch Originalfassung ohne Untertitel

City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues

„Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ‚Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss – Ankläger, Richter und Henker in einer Person – , beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben – ein Alter, das in der ‚Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) Schauburg, Casablanca OL

D

Dark Blue USA 2003, R: Ron Shelton, D: Kurt Russell, Scott Speedman

„Dies könnte für Kurt Russell die Rolle seines Lebens sein: Als bigotter Cop liefert er eine hartgesottene Studie ausgezehrter Moral. Ron Shelton gelingt es mit großem Geschick, das klassische Drama um Korruption und moralische Wiedergeburt (die Vorlage stammt von James Ellroy) mit dem Hintergrund der Rassenunruhen von 1992 in Los Angeles nach dem Rodney-King-Prozess zu verknüpfen.“ (tip) CinemaxX

Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth

„‘Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Balu`s Superhit ‚Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minuten, seiner bunten Bilderpracht und den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Lichtspielhaus DEL

E

Ein Chef zum Verlieben USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant

„Darauf haben wohl alle Fans romantischer Komödien schon lange gewartet: Hugh Grant, der ewige britische Dandy mit Charmeur-Hundeblick, und Sandra Bullock, Amerikas süßestes Mädel von nebenan, fallen sich nach einem langen Leinwand-Hick-Hack liebend in die Arme.“ (film.de) City / auch Originalfassung ohne Untertitel

Elefantenherz Deutschland 2001, R: Züli Aladag, D: DanieleBrühl. Manfred Zapatka

„Ein 19-Jähriger aus Duisburg boxt sich in doppelter Hinsicht durch: Er will sich von seinem gewalttätigen Vater lösen und bastelt zugleich an einer Karriere als Profiboxer, wobei er in einem gescheiterten Box-Promoter mehr als nur einen fragwürdigen Ersatzvater findet. Sensibles Boxerdrama, das vor allem dank der beiden zentralen, präzise gestalteten und intensiv gespielten Charaktere überzeugt, deren seelische Befindlichkeiten, Nöte und Hoffnungen sich reizvoll in atmosphärisch dichten Stimmungsmomenten spiegeln, während die schematisch gezeichneten Nebenfiguren eher unglaubwürdig bleiben.“ (filmdienst) Schauburg

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordi

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mittvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Khell Bjarne. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman‘ erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist.“ (film.de) City

F

Femme Fatale Frankreich/USA 2002, R: Brian De Palma, D: Rebecca Romjin-Stamos, Antonio Banderas

„Träume, Rückblenden, Zeitsprünge: Brian De Palma benutzt sein verrätseltes Portrait einer starken Frau als Sprungbrett ins Unbewusste. Scheinbar wird die Story einer Juwelendiebin erzählt. Offenkundig ist an dieser faszinierend trickreichen Reflexion über die trügerische Realität von Filmwelten jedoch nur De Palmas Absicht, Erwartungen zu überlisten. Wer seinem Bilderrätsel auf die Spur kommen will, sollte gewillt sein, De Palmas Aufforderung zu folgen, diese unzähligen Puzzleteile selbst zusammenzusetzen.“ (Cinema) City

Final Destination 2 USA 2002, R: David Elis, D; Ali Larter, A. J. Cook

„Collegestudentin Kimberly rettet durch Vorahnung eines Massenunfalls einigen Menschen das Leben. Doch nur vorübergehend können die Überlebenden dem Tod von der Schippe springen: Einer um den anderen fällt auf unappetitlichste Weise kurz darauf dem Sensenmann zum Opfer. Das Original des satirisch angehauchten Mysteryhorrors entwickelte sich in Deutschland unerwartet zum Riesenhit und war auch in den USA mit einem Einspiel von 53 Mio. Dollar ein ansehnlicher Erfolg. Nun dreht sich das Todeskarussell konzeptgetreu auf ein Neues, allerdings mit frischem Blut vor wie hinter der Kamera.“ ( Blickpunkt:Film) City

Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke

„Nach ‚Pünktchen und Anton‘ und ‚Emil und die Detektive‘ ist ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) Schauburg. Cinemaxx DEL

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

„Das Genre der Filmbiographien, der sogenannten ‚biopics‘, krankt daran, dass sich die Filmemacher wohl oder übel an die Fakten des Lebenslaufs halten müssen, weil ja jeder die Geschichte kennt. Auch ‚Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo nach, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden, hellen Farben den Innenhof von Frida Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird, weil sie das Bett schon nicht mehr verlassen kann. Diese Szene ist schönster magischer Realismus und könnte von Gabriel García Marquez geschrieben worden sein. Immer dann, wenn sich Taymor traut, mit solchen Bildern die Grenzen zwischen dem Realen und dem Fantastischen zu ignorieren, wenn sie versucht, mit der Kamera so wie Frida Kahlo zu malen, hat der Film seine stärksten Momente. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema

G

Ganz und gar Deutschland 2003, R: Marco Kreuzpaintner, D: David Rott, Mira Bartuschek

„Was ihm fehle, fragt die Frau vom Arbeitsamt. ‚Eigentlich nur mein Bein‘, sagt Torge. Nach einem Sturz vom Gerüst ist der junge Zimmermann aber vor allem seelisch ein Krüppel; die mitleidigen Blicke seiner Freunde hasst er so wie einst Käpt‘n Ahab den Moby Dick. Torge wehrt sich mit Zynismus: Einem befreundeten Paar schenkt er zur Hochzeit eine Urne mit den Resten seines Unterschenkels, und beim Werben um Lisa, vielleicht die Frau seines Lebens, lässt er sich auf eine gewagte Wette ein. Das größte Risiko sind allerdings die Macher dieses Films eingegangen bei dem Versuch, ohne den in deutschen Produktionen über junge Erwachsene sonst üblichen Hose-runter-Humor von Torges Schicksal zu erzählen. Das Experiment ist ganz und gar geglückt: Mit lakonischem Witz, manchmal melancholisch, aber nie sentimental, zeigen Maggie Peren (Buch) und Marco Kreuzpaintner (Regie), wie man die ersten Schritte ins Erwachsenenleben geht – und sei es auf nur einem Bein.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar

Gendernauts Deutschland 1999, R: Monika Treut, D: Sandy Stone, Texas Tomboy, Annie Sprinkle

“Aufs Neue portraitiert Treut ungewöhnliche Personen mit dem humanistischen Hintergedanken, ein bisschen mehr Mut in diese feige Welt hineinzutragen. Und wer ist es, der durch die multigeschlechtliche Welt von L.A. führt? Es ist die Sex-macht-frei-Aktivistin Annie Sprinkle, der vor sieben Jahren viele BremerInnen im Modernes interessiert in die Vagina hineinguckten.“ (taz) Kino 46

Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. Das Regie-Comeback Wolfgang Beckers verspricht auch eines für den deutschen Film zu werden. Fünf Jahre nach ‚Das Leben ist eine Baustelle‘ präsentiert der X-Filme-Mitgründer eine Komödie, die sich mit dem Mauerfall und den unmittelbaren Entwicklungen in Ost und West auseinandersetzt. Mit Daniel Brühl und Katrin Sass ist das mit Spannung erwartete Projekt überdies bestens besetzt.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis, CinemaxX, CinemaxX OL, Gondel, Schauburg

Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina / Originalfassung mit Untertiteln

„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern (in der die Darstellerin der Betty, Brenda Blethyn, übrigens auch mitspielte). Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. Doch der Reiz der Tabuverletzung erschöpft sich im jugendlichen Alter schnell, und genauso dürfte es vielen Zuschauern auch in diesem Film gehen.“ (Ricore Medien) Schauburg, Casablanca OL

H

Halbtot USA/Deutschland 2002, R: Don Michael Paul, D: Steven Segal, Morris Chestnut

„Ein verdeckter FBI-Ermittler, der nach einer Schießerei bereits klinisch tot war, wird auf der US-Gefängnisinsel Alcatraz in eine Geiselnahme verwickelt. Trash-Spektakel, dessen absehbare Dramaturgie ein extremes Beispiel für uninspiriertes Zutatenkino bildet. Steven Segal agiert einmal mehr als alternder Actionheld in einem Film, der Themen wie Liebe, Tod und Sühne auf Nullniveau abhakt.“ (filmdienst) CineStar

Hero Hongkong/China 2002, R: Zhang Yimou, D: Jet Li, Maggie Cheung

„Am Hof des Königs von Qin schildert ein namenloser Krieger, wie er die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet hat. Handwerklich brillante Heldensaga aus der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr., deren opulent-opernhafte Inszenierung einen Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markiert. Eine traumhafte Bilderorgie voller filmischer Einfälle, Witz und Stilisierungen, deren Botschaft insofern strittig ist, als die Fabel sowohl als Kotau vor den derzeitigen Machthabern als auch als Plädoyer für Widerstand und Selbstbehauptung gelesen werden kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, Cinemaxx OL

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA/NZ 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Teil 1 der Tollkien-Verfilmung: Die Hobbits machen sich auf den Weg. Wesentlich sehenswerter als der schlachttriefende zweite Teil der Mammutverfilmung, der streckenweise wie ein Propagandastreifen für den Bush’schen Kampf gegen das weltweite Böse wirkt.“ (HB). City

Hexen aus der Vorstadt CSFR 1990, R: Drahomira Kralova, D: Lucie Cechova, Tereza Fliegerova

„Dieser letzte staatlich finanzierte Kinderfilm der CSFR versammelt alles, was die Kinderfilme der ehemaligen CSSR weltberühmt machte: Einfallsreichtum, kindgerechte Erzählweise und hemmungslose Fabulierkunst. Mit genial einfachen Tricks spricht Kralova die Fantasie ihres kindlichen Publikums an: Sie benötigt dazu keine teuren Effekte à la Hollywood, sondern macht dank einfacher Schnitte aus kleinen Tieren große Monster.“(film-dienst) Kino 46

The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore

„Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei ‚The Hours‘ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch ‚Mrs Dalloway‘ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind Die grosse Überraschung bei ‚The Hours‘ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas. Und dies nicht nur, weil sie sich mit einer Latexnase hässlich gemacht hat, um der Autorin ähnlicher zu sehen. Wenn ihre Virginia Woolf um ihre seelische Gesundheit und um ihren Roman kämpft, dann tut sie dies linkisch, sanftmütig, aber auch mit einer bewundernswerten Kraft, die tatsächlich die grosse Schriftstellerin erahnen lässt.“ (hip) Atlantis (auch OmU), CinemaxX (OV), Apollo BHV

J

Johnny English Großbritannien 2003, R: Peter Howitt, D: Rowan Atkinson, John Malkovich

„Johnny English ist ein englischer, schusseliger Diplomat – und dem berühmtesten und gefährlichsten Agenten der britischen Krone wie aus dem Gesicht geschnitten. Das hat Folgen: Völlig unbeabsichtigt verhindert er die diabolischen Pläne eines höchst gefährlichen Bösewichts. In gekonnter Manier treibt Rowan ‚Mr. Bean‘ Atkinson in seinem zweiten ‚Katastrophenfilm‘ erneut alles und jeden auf die Palme - diesmal in Gestalt des gefährlichsten Geheimagenten Englands seit 007 und Austin Powers.“ Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL

K

Kangaroo Jack USA/Australien 2003, R: David McNally, D: Jerry O‘Connell, Anthony Anderson

„Wer auf rappende Beuteltiere steht und Kamelen mit Verdauungsproblemen etwas abgewinnen kann, ist bei ‚Kangaroo Jack‘ an der richtigen Adresse – auch wenn selbst Zuschauer, deren Humor angesprochen wird, von der peinlichen Inszenierung und dem abwesenden Ideenwert angeödet sein dürften. ‚Kangaroo Jack‘ ist Unterhaltung der ganz seichten Sorte, naiv und ohne jedes Tempo. (filmspiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

L

Lampedusa Italien/Frankreich 2002, R: Emanuele Crialese, D: Valeria Golino, Vincenzo Amato

„Ein Märchen ist Emmanuele Crialeses Film ‚Lampedusa‘ geworden, eine filmische Hymne auf die Schönheit des Lichts, der Farben und Bewegungsformen, mit denen sich die Menschen zwischen den Kontrasten der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien bewegen. Die Insellegende von einer ‚verrückten‘ Frau, die in den Selbstmord getrieben wurde und wieder auferstand, inspirierte ihn zu diesem Film mit intensiven Bildern um die schöne, ‚verrückte‘ Grazia, ihren hilflosen Mann Pietro und die Kinder Marinella, Filippo und Pasquale, der das Drama der Mutter schließlich zur erlösenden Wendung führt.“ (taz)

Cinema

Lichter Deutschland 2003, R: Hans-Christian Schmid, D: August Diehl, Julia Krynke

„Von den drei deutschen Spielfilmen, die in diesem Jahr im Wettbewerb der Berlinale zu sehen waren, wurde nicht etwa der inzwischen so sensationell erfolgreiche ‚Good Bye Lenin‘ von Publikum und Presse am meisten geschätzt, sondern der viel unspektakulärere ‚Lichter‘ von Hans-Christian Schmid. Das liegt wohl auch daran, dass man schon nach den ersten Einstellungen spürt, wie genau da einer hingesehen hat. An der Oder, im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland, hat Schmid sich von den Schicksalen und Lebensumständen der dort Lebenden inspirieren lassen: von jungen Zigarettenschmugglern, den an der Grenze Arbeitenden, bankrotten Kleinunternehmern, polnischen Taxifahrern, deutschen Bau-Spekulanten und Ukrainern, die versuchen, illegal über die Grenze in den leuchtenden Westen zu gelangen. Schmid ging es darum, diese ganz unterschiedlichen Milieus zu zeigen, und darum entschied er sich dafür, statt einer durchgängigen Geschichte fünf Episoden zu erzählen, die nur Zeit und Raum miteinander verbindet. ‚Lichter‘ handelt von dem Leben an dieser Grenze an zwei Tagen. Die Sprünge zwischen den einzelnen Erzählsträngen irritieren zuerst ein wenig, aber nachdem man erkannt hat, dass ‚Lichter‘ eine ostdeutsche Variante von Robert Altmans ‚Short Cuts‘ ist, lässt man sich gerne durch die Geschichten führen. Wohl auch, weil sie alle so authentisch wirken und welthaltig sind. Auch an die nervös umherschwenkende Handkamera im Dogma-Stil hat man sich schnell gewöhnt, durch sie wirken die Bilder drastisch, direkt, dokumentarisch.“ (hip) Schauburg

L.I.E. USA 2001, R: Michael Cuesta, D: Brian Cox, Paul Franklin

„Ein 15-Jähriger lebt am Rande eines Highways in einer trostlosen Mittelstandssiedlung. Seine Mutter ist tot, der Vater versteht ihn ebenso wenig wie seine Freunde. Nur mit einem pädophilen Kriegsveteranen teilt er seine Vorliebe für Poesie. Deprimierendes, aber sensibel erzähltes Drama einer verlorenen Jugend, die keine materiellen Sorgen hat, aber in einer kulturlosen Umwelt aufwächst. Auch der Umgang mit dem Nebenthema Pädophilie ist kunstvoll und einfühlsam zugleich gestaltet.“ (filmdienst) Schauburg

Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan

„Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) Gondel, Casablanca OL

M

Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ,Alien‘ genauso wie ,Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Matrix Reloaded USA 2003, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Manchmal werden Filme zu Opfern ihres eigenen Erfolges - wie sich am zweiten Teil der ‚Matrix‘-Trilogie, ‚Matrix Reloaded‘, überdeutlich ablesen lässt. Das von den Brüdern Larry und Andy Wachowski inszenierte Original kam vor vier Jahren einer Neudefinition des Actionkinos gleich. Die Zeitlupentricks des Films wurden mannigfaltig kopiert (‚Tiger and Dragon‘) oder karikiert (‚Shrek‘), die Erwartungen an die Fortsetzungen ‚Matrix Reloaded‘ und ‚Matrix Revolutions‘ (Start: 6. November) stiegen ins Unermessliche. ‚Matrix Reloaded‘ ist explosiver und dynamischer als sein Vorgänger, doch in die Cybersaga mischen sich zuweilen Längen. Richtig Fahrt nimmt der Film erst auf, als eine knapp viertelstündige Verfolgungsjagd auf der Autobahn beginnt. Von allen Gesetzen der Physik befreit, rast die Kamera auf Stoßstangenhöhe über den Asphalt, wechselt in die Vogelperspektive und zurück, taucht unter Trucks hindurch und scheint am Auspuff von Trinitys Motorrad förmlich zu kleben. Es sind Momente wie dieser, in denen der Film die grandiose visuelle Wucht des Originals entfaltet und hinter sich lässt wie ein Ferrari ein Smart-Mobil.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Aladin BHV, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL (auch OV), Lichtspielhaus DEL, Passage BHV, Wall-Lichtspiele OL

My Big Fat Greek Wedding - Hochzeit auf Griechisch USA 2002, R: Joel Zwick, D: Nia Vardalos, John Corbett

„Die 30-jährige in Chicago lebende Griechin Toula will mehr vom Leben, als ihr Vater und die Tradition verlangen. Nachdem sie, unterstützt von ihrer Mutter, nach einer Weiterbildung das Reisebüro ihrer Tante übernimmt, trifft sie hier auf den Englischlehrer Ian. Doch bis beide eine normale Beziehung führen können, muss Toulas Vater erst Ian und Ian Toulas griechische Großfamilie akzeptieren.“ (Blickpunkt: Film) „Ein absolut Griechen feindlicher Film.“ (Harald Schmidt)

City

N

Nackt Deutschland 2002, R: Doris Dörrie, D: Heike Makatsch, Benno Führmann

„Drei Paare um die 30 in Stress und Katerstimmung treffen zusammen und ziehen sich zwecks Liebestest und Selbsterkenntnis sehr keusch bis auf die Haut aus.“ (tip) Schauburg

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich

Wiederaufführung zum Oscarerfolg: „Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City, Lichtspiel DEL

O

Old School USA 2003, R: Todd Phillips, D: Luke Wilson, Will Ferrell

„Ein beziehungsgeschädigter Jungunternehmer mietet ein Häuschen auf einem Campus. Während er sich nach Ruhe sehnt, ergreifen seine beiden verheirateten Freunde die Gelegenheit, um auf dem College-Gelände einen Partyhort zu installieren. Aberwitziges, mit Genrekonventionen spielendes Versatzstück-Kino, das die Vereinigung von derbem Slapstick mit wortdominiertenm Erwachsenenhumor versucht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV

P

Pigs Will Fly Deutschland 2002, R: Eoin Moore, D: Andreas Schmidt, Thomas Morris

„Ein junger, eher unauffälliger Polizist verprügelt regelmäßig seine Frau, diesmal allerdings derart brutal, dass sie ins Krankenhaus muss. Er wird suspendiert und besucht seinen Bruder in San Francisco. Auch dort wird sein sorgsam verstecktes aggressives Potenzial bald offensichtlich. Kühl und distanziert inszenierte, brillant gespielte Studie über die Entstehung von Gewalt. Abgesehen von früheren väterlichen Schlägen verzichtet der Film auf einfache Erklärungsmuster und lässt, in dem er die Perspektive des Täters einnimmt, dessen Mühen spüren, mit der Neigung zu Jähzorn und Gewalt zurecht zu kommen.“ (filmdienst) Schauburg

R

Reine Nervensache 2 USA 2002, R: Harold Ramis, D; Robert de Niro, Nilly Crystal

„Ein Mafia-Boss in der Schaffenskrise sucht unter Lebensgefahr Zuflucht in der Psychiatrie und wird ausgerechnet von dem Arzt behandelt, der ihn schon Jahre zuvor therapierte. Fortsetzung einer Erfolgskomödie, die zwar die gleichen Hauptdarsteller aufbieten kann, aber weit weniger Witz. Müder Aufguss mit spärlichen Gags, der bestenfalls den filmischen Niedergang der italienischen Mafia zur Schießbuden-Figur fortschreibt.“ (filmdienst) City

Ring USA 2002, R: Gore Verbinski, D: Naomi Watts, Martin Henderson

„Remake des verstörenden, japanischen Horror-Schockers ,Ringu‘, in dem ein mysteriöses Videotape jedem, der es zu Gesicht bekommt, den Tod bringt. Regisseur Gore Verbinski wagt einen Abstecher ins Horror-Genre. Basierend auf dem ersten Roman der Trilogie von Suzuki Koji brachte das Original bereits das Sequel ,Ringu 2‘ und das Prequel ,Ringu 0‘ hervor. In der nicht weniger verstörenden Hollywood-Neuauflage übernahm Naomi Watts (,Mulholland Drive‘) die Hauptrolle.“ (Blickpunkt:Film) City

Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach

„Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) Cinema

Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, Casablanca OL

Russian Ark Russland/Deutschland 2002, R: Alexander Sukorow, Sergej Dreiden, Maria Kuznetsowa

„Der Filmemacher Alexander Sokurov sieht die 300 Jahre alte Petersburger Eremitage als eine Arche der russischen Kultur. In „Russian Ark“ lässt er den Zuschauer durch die Räume des einstigen Zarenpalastes und heutigen Museums wandeln und wechselt dabei mit den Sälen auch zwischen den Jahrhunderten russischer Geschichte. Er zeigt uns neben den berühmten Gemälden von Rembrandt, da Vinci und vielen anderen Meistern auch Peter den Großen, Katharina die Große, die Familie des letzten Zaren, Höflinge und Museumsbesucher aus unserer Zeit. Wenn dieser Museumsbesuch nicht solch ein Augenschmaus wäre, wenn man da nicht in jedem Bildausschnitt neue Kostbarkeiten entdecken könnte, dann würde in „Russian Ark“ die Form den Inhalt in den Hintergrund drängen. Denn dies ist auch ein cineastisches Experiment, eine digitaltechnische Großtat, ein so noch nie gesehener Monolith aus Film. Der ganze Gang durch die Eremitage, 1300 Meter, durch 33 Räume und 96 Minuten lang, ist in einer einzigen Einstellung gedreht worden. Monatelang wurde geprobt, bis rund 3000 Darsteller, drei live spielende Orchester, 22 Regieassistenten und der auf die Steadycam spezialisierte Kameramann Tilman Büttner (“Lola rennt“) genau einstudiert hatten, wann sie wo zu sein hatten, damit alles in einer einzigen tour de force gefilmt werden konnte. Man weiß nicht, wen man da mehr bewundern soll: den Regisseur für seine fast größenwahnsinnige Vision oder den Kameramann, der nicht einmal stolperte.“ (hip) Schauburg

S

Solino Deutschland 2002, R: Fatih Akins, D: Moritz Bleibtreu, Barnaby Metschurat

„‘Solino‘, der neue Film des Hamburg-Altona-Türken Fatih Akin, ist eine dramatische Komödie über die südländischen Einwanderer der ersten und zweiten Generation. Akin, selbst ein Einwandererkind, und ,Gloomy Sunday‘-Autorin Ruth Thoma verdichten unzählige gebrochene Gastarbeiter-Biografien zu einem bewegenden, zwanzig Jahre überspannenden Familienepos.“ (Cinema) Schauburg, City

Sophiiie! Deutschland 2002, R: Michael Hoffman, D: Katharina Schüttler, Alexander Beyer

„Eine junge schwangere Frau kommt mit ihrer Lebenssituation nicht klar und stürzt sich in eine nächtliche Großstadt-Odyssee, um in körperlichen Exzessen ihre seelische Notlage zu kompensieren. Provokationen und Streitereien, Vergewaltigungen, Prügeleien, heftigste Alkohol- und andere Exzesse bestimmen die Stunden, die keine Erlösung bringen. Eine drastische, ganz von der Intensität und Überzeugungskraft der Hauptdarstellerin geprägte Fallstudie, die sich der Gefahr aussetzt, in Naivität und koketter Larmoyanz zu versinken, im nächsten Moment aber durch intensive und beklemmende Momente seelischer Verzweiflung betroffen macht.“ (filmdienst) Atlantis

Star Trek: Nemesis USA 2002, R: Stuart Baird, D: Patrick Stewart, Brent Spiner

„Der zehnte Leinwandausflug der Enterprise geht auf ein gemeinsames Drehbuch des beliebten Serien-Darstellers Brent Spiner und des selbsternannten Trekkies John Logan zurück. Sie bilden ein typisches ,Star Trek‘-Gerüst aus Bedrohung der Erde, Action und Philosophie. Doch unsere Helden sind müde geworden und merklich in die Jahre gekommen.“ (film.de) City

Der stille Amerikaner USA 2002, R: Philip Noyce, D: Michael Caine, Brendan Fraser

„Sowohl brisanter Politthriller als auch dramatisch-poetische Liebesgeschichte erzählt ‚Der stille Amerikaner‘ von geheimnisvollen, exotischen Welten, die Fremde aus dem Westen zu verstehen glauben und meinen, nach ihrem Modell zum Besseren verändern zu müssen. Als Zyniker, der Mitgefühl und Engagement in sich wieder entdeckt, brilliert Michael Caine, der für diese Rolle eine Oscar-Nominierung als Bester Darsteller erhielt.“ (Cinema-arthouse) Atlantis, Casablanca OL

Stummfilm-Klassiker USA 1903, 1926, 1927, 1929, D: Edwin S. Porter, Leo MeCarey, Hal Yates, D: George Barnes, Edgar Kennedy, Charly Chase, Stan Laurel / Stummfilme mit Live-Klavierbegleitung

Drei selten gezeigte Slapstickfilme, von denen „Jewish Prudence“ mit Stan Laurel und Max Anderson nach Angaben des Kommunalkinos zum ersten Mal in Bremen gezeigt wird. Dazu dann noch „The Great Train Robbery“ von 1903 mit dem ersten Eisenbahnüberfall der Filmgeschichte und der berühmten Einstellung vom Gangster mit Cowboyhut, der direkt auf das Publikum schießt. Kino 46

T

Tagebuch einer Kammerzofe Frankreich/Italien 1964, R: Luis Bunuel, D: Jeanne Moreau, Michel Piccoli

“Ein wundervoll vulgärer Film von Bunuel ist diese Adaption des Romans von Octave Mirbeau. Moreau ist darin eine Pariser Kammerzofe, die auf dem Lande auf dem Gut des großbürgerlichen Frauenhelds Piccoli eine neue Stellung annimmt. Der böse Humor und unvergessliche visuelle Sinn des Regisseurs wird vielleicht am besten durch die Art illustriert, wie er die Vergewaltigung und den Mord eines unschuldigen jungen Mädchens filmt. Bunuel braucht dafür drei Einstellungen: ein wilder Bär, der durch den Wald rennt, ein verängstigtes Kaninchen und die Beine der Leiche, die mit den lebenden Schnecken bedeckt sind, die sie gerade im Wald sammelte.“ (James Monaco) City

2 Fast 2 Furious USA 2003, R: John Singelton, D: Paul Walker, Eva Mendes

„Das Sequel des Boxoffice-Hits ‚The Fast and the Furious‘ aus dem Jahr 2001, mit dem sich Vin Diesel als Held des ‚adrenalintreibenden‘ Genres etablierte, muss nun ohne ihn auskommen. Paul Walker kehrt als ehemaliger Cop zurück in die gefährliche Welt der illegalen Straßenrennen, ihm zur Seite stehen diesmal unter anderem Newcomerin Eva Mendes und Rapper Ludacris. Als Regisseur konnte niemand geringeres als John Singleton (‚Boyz N the Hood‘) verpflichtet werden, der zuletzt mit ‚Shaft‘ den Weg zum Actionfilm einschlug.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL

Two Weeks Notice (Ein Chef zum Verlieben) USA 2002, R: Marc Lawrence, D: Sandra Bullock, Hugh Grant / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Ein Chef zum Verlieben“ . Kurzkritik siehe dort. City

U

Der Untertan DDR 1951, R: Wolfgang Staudte, D: Werner Peters, Blandine Ebinger

“Die traurige Karriere des autoritätsfromm erzogenen, reaktionären Spießers Diederich Heßling, der in der Wilhelmischen Ära Einfluss gewinnt, indem er nach oben katzbuckelt und nach unten tritt. Brillante und beißende Satire auf den Untertanengeist und das als nationaler Chauvinismus missverstandene Preußentum - nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann. Staudtes künstlerisch überzeugendste Regiearbeit mit dem unter seiner straffen Leitung überragenden Werner Peters in der Titelrolle war, auch im Ausland, ein Renommiererfolg der DEFA.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46, Apollo BHV

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

W

Das weiße Rauschen Deutschland 2001, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Anabelle Lachatte

“Die Aufzeichnung eines Wahns: In seinem Regiedebüt folgt Hans Weingartner dem jungen Lukas, der unaufhaltsam in paranoide Halluzinationen abdriftet. Großstadtstress, Drogen, eine verpatzte Liebesgeschichte - ,Das weiße Rauschen‘ sucht keine Gründe für das Ausrasten seines Helden, sondern beobachtet ihn. Gedreht mit digitaler Kamera, entwickelt dieser Film eine Unmittelbarkeit und einen Sog, der dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, geradezu ,live‘ bei der Entstehung einer Schizophrenie dabei zu sein.“ (tip) City

Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen USA 2002, R: Donald Petrie, D: Kate Hudson, Matthew McConaughey

„Ein Werbefachmann muss binnen zehn Tagen eine Geliebte für sich gewinnen, um den Auftrag für eine Werbekampagne zu bekommen, während eine Journalistin Feldstudien für einen Artikel betreibt. In einer Bar lernen sich die beiden kennen, ohne zu ahnen, dass ihr jeweiliger Beweggrund dafür zunächst kaum auf Sympathie und Zuneigung fußt. Eine weitgehend geglückte Komödie“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson

„Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ‚Besser geht‘s nicht‘ und ‚Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Lichtspielhaus DEL

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X-Men II USA 2003, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Sir Ian McKellen

„Das mutierte Superheldenteam aus der amerikanischen Comicschmiede Marvel muss sich diesmal mit dem Erzfeind Magneto verbünden, um den verängstigten Präsidenten und die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Kennt man den ersten Film oder die Comics nicht, wird einem die emotionale Bindung zu den Muskel bepackten Protagonisten fehlen. Ansonsten gibt‘s ein solides Effektgewitter zu bestaunen, von dem man allerdings nicht allzu viel Originalität erwarten sollte. Singer geht auf Nummer Sicher.“ (tip) CinemaxX, CineStar, CinemaxX DEL, CinemaxX OL